#95 Roundtable: Wie gelingt Secondhand im Outdoor-Bereich?
Shownotes
Secondhand ist längst kein Nischenthema mehr – es ist im Mainstream angekommen. Um die Chancen und Herausforderungen im Outdoor-Segment zu diskutieren, haben wir Vertreter aus der Branche - Globetrotter, Sport Conrad und Patagonia - zu einer Gesprächsrunde an unseren Bergzeit Hauptsitz in Otterfing eingeladen. Unser Ziel: Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und gemeinsam Lösungen für die Kreislaufwirtschaft entwickeln.
Mit dabei waren:
- Maria Ries, Head of Corporate Responsibility & Sustainability, Sport Conrad
- Mareike Heubel, Senior Product Lifecycle Managerin, Globetrotter
- Michael Austermühle, Country Manager Deutschland und Österreich, Patagonia
- Jens Oellrich, Teamlead RE-USE, Bergzeit
- Jule Schneider, Sustainability Managerin, Bergzeit
- Jan von Urbanowicz, Bergzeit Host und Moderator
𝗗𝗶𝗲 𝘇𝗲𝗻𝘁𝗿𝗮𝗹𝗲𝗻 𝗘𝗿𝗸𝗲𝗻𝗻𝘁𝗻𝗶𝘀𝘀𝗲:
𝗦𝗲𝗰𝗼𝗻𝗱𝗵𝗮𝗻𝗱 𝗯𝗲𝗱𝗲𝘂𝘁𝗲𝘁 𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗣𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗮𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁: Von hohem Zeit- und Ressourcenaufwand sowie strukturellen Hürden berichten alle Beteiligten. Die bestehenden Systeme sind auf Massenware ausgelegt, nicht auf Einzelstücke. Das erfordert neue Datenmodelle, IT-Prozesse und Logistik.
𝗠𝗮𝗻𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲 𝗣𝗿𝗼𝘇𝗲𝘀𝘀𝗲 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝘂𝗻𝘃𝗲𝗿𝘇𝗶𝗰𝗵𝘁𝗯𝗮𝗿: Jede Produkt wird geprüft, um Qualität zu gewährleisten. Automatisierte Lösungen gibt es bisher nicht.
**𝗪𝗶𝗿𝘁𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗜𝗺𝗽𝗮𝗰𝘁 𝗺ü𝘀𝘀𝗲𝗻 𝗛𝗮𝗻𝗱 𝗶𝗻 𝗛𝗮𝗻𝗱 𝗴𝗲𝗵𝗲𝗻: **„Nur ein sich selbst tragendes Geschäftsmodell hat auf Dauer eine Daseinsberechtigung und erreicht Impact und Skalierbarkeit“, so Jule Schneider, Sustainability Managerin bei Bergzeit.
𝗘𝗻𝗼𝗿𝗺𝗲𝘀 𝗣𝗼𝘁𝗲𝗻𝘇𝗶𝗮𝗹 𝗹𝗶𝗲𝗴𝘁 𝗶𝗻 𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻𝘂𝘁𝘇𝘁𝗲𝗿 𝗔𝘂𝘀𝗿ü𝘀𝘁𝘂𝗻𝗴: Millionen Artikel warten in Schränken und Kellern auf ein zweites Leben – eine Chance für Kreislaufwirtschaft und Kundenbindung.
Mehr aus dem Inhalt & Timecodes:
- [00:01:22] Second Hand: Warum ist das für euch ein wichtiges Nachhaltigkeitsthema?
- [00:10:09] Zahlen & Fakten: Gibt es verlässliche Daten zum Second Hand Outdoor Markt?
- [00:12:18] Rückblick: Wie hat sich der Second Hand Markt in den letzten 5 Jahren entwickelt?
- [00:15:38] Bergzeit Reuse: Wie läuft das Geschäftsmodell konkret ab, Jens?
- [00:17:25] Patagonia Second Hand: Wie habt ihr als Hersteller das Thema angepackt, Mick?
- [00:23:19] Online oder stationär: Wo läuft Second Hand besser bei Globetrotter, Mareike?
- [00:25:37] Wer kauft und verkauft eigentlich Second Hand – Zielgruppen im Wandel?
- [00:37:04] Was waren die größten Hürden beim Aufbau eurer Second Hand Angebote?
- [00:49:00] Wie funktioniert die Preisfindung im Second Hand Bereich bei euch?
- [00:53:30] Motivation: Ist Second Hand eher CSR, wirtschaftliches Potenzial oder beides?
- [01:10:34] Blick in die Zukunft: Ist Second Hand in fünf Jahren Mainstream oder bleibt es Nische?
- [01:14:14] Politik & Rückenwind: Was wünscht ihr euch an politischer Unterstützung für Second Hand?
Mehr Infos zu den Secondhand-Plattformen:
- https://reuse.bergzeit.de/
- https://www.globetrotter.de/secondhand/
- https://www.sport-conrad.com/nomoi-second-hand-programm
- https://eu.patagonia.com/de/de/worn-wear/
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Transkript anzeigen
00:00:04: Der Bergzeit Podcast ist dein Podcast für
00:00:07: mehr Bergzeit.
00:00:09: Egal ob neben
00:00:09: dem Gipfelkreuz
00:00:10: oder auf dem Weg ins Büro.
00:00:13: Wir wollen die Berge zu dir bringen.
00:00:15: Immer und überall.
00:00:25: Servus zusammen und herzlich willkommen zu einer Sonderfolge des Bergzeit Podcast.
00:00:29: Ich bin Jan und ich durfte am achtzehnten Elften bei uns im Bergzeitoffice eine Presseveranstaltung zum Thema Second Hand für Autobekleidung und Ausrüstung moderieren.
00:00:38: Dieses Event hat in einem Roundtable-Format mit spannenden Gästen aus der Branche stattgefunden und wir haben uns gedacht, dass es auch für euch da draußen einen Mehrwert haben kann, diese Gesprächsrunde in Form eines Podcasts mitzuhören.
00:00:50: Wir über Bergzeit glauben nämlich fest daran, dass das Thema Nachhaltigkeit fortlaufende Bühne braucht, vor allem dann, wenn in der Gesellschaft und auch in der Politik der Fokus wieder verstärkt auf anderen Themen liegt.
00:01:00: In letzter Zeit gab es ja ein paar Deregulierungen im Bezug auf den Klimaschutz, der logischerweise eine der dringendsten Herausforderungen im Kontext der Nachhaltigkeit ist.
00:01:08: Und wir alle wissen, wenn die gesetzliche Verpflichtung fehlt, dann sind freiwillige Initiativen wichtiger denn je.
00:01:14: Jetzt kann man sich natürlich fragen, wie kommt man denn von diesem riesigen Thema Nachhaltigkeit oder Klimaschutz zum Thema Second Hand im Autobereich?
00:01:22: Naja, eigentlich ganz simpel.
00:01:24: Man bricht diese extrem große Challenge in kleine Teile auf und schaut, wo kann man in seiner Rolle mit seinem Handeln etwas bewirken.
00:01:31: Und bei diesem Vorgehen wird einem dann relativ schnell klar, naja, auf die CO-Zwei-Emissionen haben wir als Bergsport-Händler und Hersteller nur begrenzenden Einfluss.
00:01:40: Ein Hebel, bei dem wir aber einiges an Handlungsspielraum haben, ist die Kreislaufwirtschaft.
00:01:45: Die Produkte, mit denen wir handeln oder wenn wir sie sogar herstellen, bieten sich dafür an.
00:01:50: Und innerhalb der Kreislaufwirtschaft sind wir im Bereich Second Hand die absoluten Macher.
00:01:55: Da können wir aktiv etwas tun.
00:01:57: Um allerdings in der größeren Skalierung den Mehrwert zu schaffen, müssen wir alle gemeinsam etwas tun.
00:02:02: Genau deswegen gab es dieses Event, bei dem wir Unternehmensübergreifend innerhalb der Branche über Lösungen, Challenges und Co.
00:02:08: gesprochen haben.
00:02:10: Nutzt auch gerne die Show Notes und Time Codes, um von Thema zu Thema zu springen, je nachdem was euch interessiert, wenn ihr euch nicht die kompletten Neunzig Minuten geben wollt.
00:02:18: Wir starten in die Aufzeichnung mit der Vorstellungsrunde der Teilnehmenden.
00:02:21: und dann ganz viel Spaß beim Zuhören.
00:02:24: Herzlich willkommen hier bei Bergzeit.
00:02:26: Ihr bekommt alle von mir eine kleine Check-Infrage.
00:02:29: Die wisst ihr vorher auch noch nicht, heißt, die müsst jetzt einfach ganz spontan kurz und knapp antworten, was euch intuitiv in den Kopf kommt.
00:02:37: Und ich würde einmal hier direkt anfangen und zwar bei Mariellis Head of Corporate Responsibility und Sustainability bei Sport Conrad.
00:02:46: Herzlich willkommen, schön, dass du da bist.
00:02:47: Dann kippst du es da sein, freu mich sehr.
00:02:50: Maria, du hast Bio- und BWL studiert, schon in einem spannenden Kombi.
00:02:53: Und du hast CSR auf ganz vielen verschiedenen Ebenen gemacht im Konzern, in der Beratung und jetzt eben im Handel.
00:02:59: Gibt es einen so einen Nachhaltigkeits-Bingo-Begriff, den du gerne aus dem Vokabular streichen würdest, weil er immer wieder fällt, aber eigentlich gar keine Bedeutung mehr hat?
00:03:07: Klimaneutralität.
00:03:09: Ja.
00:03:10: Ja.
00:03:10: Weil er dir in deinem Arbeitskontext immer wieder über den Weg läuft?
00:03:12: Ich glaube, weil er sich jetzt so über die Jahre irgendwie abgenutzt hat und weil wir irgendwie das Thema eigentlich größer denken dürfen.
00:03:19: Und deswegen freut es mich auch, hier zu sein, weil ich glaube, größer denken dürfen hier gerade alle.
00:03:24: Und es tut einfach gut, es auch in so einem Kontext hinzudürfen.
00:03:27: Absolut.
00:03:28: Dem ist nichts hinzuzufügen.
00:03:29: Danke.
00:03:30: Dann machen wir hier weiter.
00:03:31: Mariah Kerhäubel, Senior Product Lifecycle Managerin bei Globetrotter.
00:03:35: Auch schön, dass du da bist.
00:03:37: Danke für die Einlaufe.
00:03:38: Marike, du verantwortest alle zirkularen Services bei Global Trotter.
00:03:41: Du bist seit dem Jahr zwei Jahrzehnte mit dem Unternehmen.
00:03:44: Und ich habe auf eurer Website gelesen, deine Aufgabe ist es quasi mit deinem Team, die Produkte möglichst lang im Lebenszyklus zu halten.
00:03:51: Also du bist wirklich tief drin in diesem Thema Kreislaufwirtschaft.
00:03:55: Wenn du dir jetzt so ein Kreislaufwirtschaftsgebot ausdenken müsstest, was man irgendwo in Stein meistelt, damit sich jeder einprägt.
00:04:03: Gibt's da irgendwas, wo du sagst, boah, das müssen einfach sowohl auf der Kundenseite als auch bei uns jetzt auf der Händler- oder Hersteller-Seite alle mal verinnerlichen?
00:04:12: Ja, bevor ich etwas entsorge, wirklich zu gucken, kann ich es noch reparieren und kann ich es noch weiter nutzen.
00:04:20: Nicht sofort entsorgen, sondern erst mal nochmal drüber nachdenken, ob ich es irgendwie am Leben erhalten kann und die Nutzung verlängern kann.
00:04:29: Also heißt der Weg zum Müllheim als oftmals zu schnell?
00:04:32: Ja.
00:04:32: Ich austausche doch nochmal zu überlegen, auch wenn es manchmal vielleicht fast genauso teuer ist wie ein günstiges neues Produkt.
00:04:41: Wirklich immer zu hinterfragen, muss ich es ersetzen oder kann ich es vielleicht auch in einen anderen Zyklus geben, wenn ich etwas Neues haben möchte, kann ich es vielleicht doch dann über second hand vielleicht einfließen lassen.
00:04:52: Aber immer zu hinterfragen, muss ich es gleich ersetzen.
00:04:55: Das ist so die große Frage, glaube ich.
00:04:57: Brauche ich das wirklich neu?
00:04:59: Sehr gut, dann ist es einfach eine Frage als Gebot und keine Aussage.
00:05:01: Ja.
00:05:01: Auch sehr, sehr gut.
00:05:02: Danke dir.
00:05:04: Dann machen wir weiter.
00:05:05: Mick, aus der Mühle, Regional Manager der Central Europe bei Patagonia.
00:05:09: Mick, auch an dich herzlich willkommen.
00:05:10: Danke
00:05:10: für die Einladung.
00:05:11: Mick, du bist von einigen Jahren in der Sportartikelbranche.
00:05:13: Ich glaube, wir haben es alle gemerkt, als du hier durchgelaufen bist und alle begrüßt hast, als würdest du hier arbeiten.
00:05:19: Also du warst bei Familienunternehmen oder bist es ja eigentlich, Patagonia war sehr früher, ist es jetzt nicht mehr offiziell, aber du warst bei Aktiengesellschaften, Private Equity, also hast ganz viele verschiedene Ebenen auch gesehen und bist jetzt eben bei Patagonia, die für mich eigentlich schon so eine Art Leuchttomarke sind, was das ganze CSR-Thema angeht.
00:05:38: Frage für dich, wenn du einen Outdoor-Artikel gerne auch aus eurem Sortiment mit Nachhaltigkeits-Superkräften ausstatten könntest.
00:05:46: Was wäre das?
00:05:47: Also was wäre dann die Fähigkeit von dem Produkt?
00:05:49: Die Fähigkeit von dem Produkt wäre kaputt.
00:05:52: gehen darf er, er muss aber reparierbar sein, aber er muss einfach nie wirklich Restmüll sein.
00:05:59: Also sprich, er muss einfach wirklich den kompletten Kreislauf durchleben.
00:06:05: Wir kriegen es hin, ganz viel zu reparieren, aber wir haben immer noch keine Antwort auf... ...fünfundachtzig Prozent unserer Textilien.
00:06:16: Was passiert mit denen, wenn der Lebenszyklus wirklich vorbei ist?
00:06:21: Und wir suchen momentan auch aktiv eben mit dem Geld der Stiftung... investieren wir auch, vor allem in den USA und Unternehmen, die im Prinzip dann wirklich in der Lage sind.
00:06:32: Man muss ja ganz klar sagen, eine Jacke mit einer Membran ist Sondermüll.
00:06:37: Und wir versuchen eine Lösung zu finden, wie man diesen Sondermüll wieder verwenden kann.
00:06:43: Da sind wir aktiv dran.
00:06:45: Also ihr seid quasi aktiv dran, diese Superkraft irgendwie in die Tat umzusetzen.
00:06:48: Genau, genau.
00:06:49: Sehr schön.
00:06:51: Also, um das vielleicht in einem Satz zu sagen, ein nie... Endender Produktzyklus.
00:06:56: Perfekt.
00:06:56: Ja, das kann man ein eins zu eins so stehen lassen.
00:06:58: Vielen Dank dir.
00:06:59: Da machen wir noch bei den beiden Personen weiter, die heute ähnlich wie ich heimspiel haben.
00:07:03: Nämlich einmal Jens Öhrich, Teamlead, Bergzeit, Reuse, auch an dich, Servus Jens.
00:07:07: Hallo Jens.
00:07:08: Jens, du kennst und gestaltest Bergzeit jetzt seit elf Jahren mittlerweile mit und seit guten zwei Jahren ist der Fokus voll auf Bergzeit-Reviews, unserem Secondhand-Shop.
00:07:19: Wann hast du eigentlich das letzte Mal selber was Secondhand G oder Verkauft?
00:07:25: Also, wenn dann bin ich gerade auf der Ich-Kaufe-Seite, das liegt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass man jeden Tag auf die Seite drauf guckt und dann doch immer wieder Sachen entdeckt, die... die man noch nicht hat, die spannend sind und braucht.
00:07:35: Ich hab grade gelernt, ich hab Sondermüll eingekauft.
00:07:38: Das war ein fantastischer Ausgaben.
00:07:42: Na, ich hab für meinen Urlaub, ich bin zwanzig Jahre lang ohne richtige Hardshelljacke durchs Leben gekommen, hab mir gesagt, da könnt's rechnen, wo ich hinfahre.
00:07:49: Dann hab ich gedacht, dann wär doch eine Hardshelljacke so das Richtige, was ich mir jetzt kaufen könnte.
00:07:55: Das hab ich mir in der Tat vor dem Urlaub gekauft.
00:07:57: In der Tat hab ich da eine sehr schöne Jacke bei uns gefunden im Second Hand Store, bei uns im Real Store.
00:08:02: Und den habe ich gekauft.
00:08:04: Oder die Jagd habe ich im September gekauft, genau.
00:08:07: Aber abgesehen davon ist schon nicht die Hälfte, aber schon ein Großteil meiner Sportsachen, kauf ich gerade bei uns im Second-Ten-Store, angefangen von den Schuhen, die ich gekauft habe.
00:08:17: Oder später, wenn ich noch zum Trainieren gehe, habe ich ein T-Shirt und eine kurze Hose.
00:08:22: Auch alles inzwischen bei uns gekauft.
00:08:24: Also, ja.
00:08:25: Also man weiß, warum du Bergzeit-Reviews betreust.
00:08:28: Genau.
00:08:28: Und warum es sehr erfolgreich ist.
00:08:31: Noch
00:08:31: viel wichtiger.
00:08:32: Danke dir.
00:08:33: Und zu guter Letzt wird die Runde kompletiert von Yule Schneider, CSR Ministerin bei Bergzeit.
00:08:37: Yule, schön, dass du auch da bist.
00:08:39: Danke, ich bin auf das hier.
00:08:41: Yule, du hast Vorbergzeit im ziemlich dynamischen... Start-up oder eigentlich eher sogar Grown-up-Umfeld-Erfahrungen gesammelt im CSR-Bereich.
00:08:50: Wahrscheinlich kommt daher auch irgendwo ein Talent, hundert Projekte gleichzeitig zu managen, so wie ich das zumindest in meinem Bild bekomme.
00:08:55: Da geht ja aber nicht immer alles gut.
00:08:57: Was war denn so?
00:08:58: dein letztes Learning im CSR-Arbeitsalltag, wo du sagst, das nächste Mitte hast du wirklich was draus mitgenommen?
00:09:05: Ja, ich glaube, eines der größten Learnings war und es kam auch... letztens noch mal so, auch wenn ich das selber weiß, extern auf mich in einer Konferenzsituation, dass wir im Nachhaltigkeitsbereich wahnsinnig viel Abkürzung benutzen und die Leute uns nicht verstehen und dass manchmal dieses Nicht-Verstehen bedeutet, dass sie deshalb nichts tun.
00:09:26: Also, dass wir quasi die falsche Sprache sprechen und die andere Sprache sprechen als andere Business-Bereiche vielleicht auch und dass wir das irgendwie krass lernen müssen, da die gleichen Sprachen zu sprechen, weil wir sprechen von Scopes, von Emissionen, von... was auch immer und wir sprechen aber nicht von Deckungsbeiträgen zum Beispiel.
00:09:42: Da das Lexicon übereinander zu bringen, das habe ich gelernt, dass ich da noch Wasser beiden muss.
00:09:47: Also wenn ich heute eine Abkürzung benutze, die keiner versteht, wird ich darauf hinweisen, ich versuche es jetzt aktiv zu lernen, nicht mehr so viel Abkürzung zu benutzen.
00:09:53: Ja, macht sehr viel Sinn.
00:09:55: Dann vielen, vielen Dank euch dafür schon.
00:09:57: Ich glaube, es waren sehr, sehr gute Antworten dafür, dass sie alle so spontan kamen.
00:10:01: Dann würde ich sagen, starten wir direkt mal durch und ich habe in der Vorbereitung versucht, eine Zahl zu recherchieren und bin ich wirklich weitergekommen.
00:10:08: Und zwar geht es dabei um die Größe des Second Hand Outdoor-Marktes.
00:10:13: Und ich weiß nicht, ob ich einfach nur schlecht recherchiert habe oder ob es wirklich nicht so richtige Zahlen gibt, weil ich finde, durch Momox und Vintage und so weiter kriegt man für dieses breite Second Hand Game schon verlässliche Zahlen, aber wenn wir dann auf unsere Bubble schauen, dann wird es echt schwierig.
00:10:27: Könnt ihr das in der Runde so bestätigen oder habt ihr irgendwelche Insights, die ihr teilen könnt mit uns?
00:10:33: Also ganz genau das gleiche.
00:10:34: Ich habe auch in den USA nachgefragt und so weiter.
00:10:37: Es gibt nur im Prinzip Zahlen für den globalen Second Handmarkt.
00:10:43: Da habe ich Zahlen.
00:10:45: Und dann stellst du immer noch drauf, dass Auto eine Nische ist.
00:10:49: Und Nischen werden meistens, also wie auch die IoG oder so Daten veröffentlicht, dann ist es meistens Nische, dann sprichst du von ein bis zwei Prozent maximal.
00:10:59: Und wenn man das Also, nur so kannst du im Prinzip eine Ahnung davon bekommen.
00:11:03: Also, was ich gefunden habe, ist, dass der globale Second Handmarkt im Moment oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder
00:11:21: im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr
00:11:24: oder im Jahr oder im Jahr oder im Jahr.
00:11:24: Das Problem ist, wir haben das auch selber versucht auch mal, hier nicht wie du zu recherchieren.
00:11:28: Wo geht die Reise denn hin, um auch unsere Teams immer wieder abzuholen und stolpern genau darüber.
00:11:32: Das ist keine Klarenzahlen, gibt sehr viel auf Textil auch ausgerichtet.
00:11:36: Und man ja auch sagen muss, dass gerade im Autobereich das nochmal speziell ist und gesandert ist gerade mit dem Hardwarenbereich und um Ausrüstung, wo auch eine starke Nachfrage ist.
00:11:44: zumindest unsere Erfahrung, sobald wir Hardware haben.
00:11:47: Das wird euch wahrscheinlich genauso gehen.
00:11:48: Das sind so die mit den höchsten Abverkaufsquoten, die am schnellsten wieder rausgehen, weil gerne gebrauchte Rucksäcke und Co.
00:11:55: gekauft werden.
00:11:56: Und das ist überhaupt nicht erfasst.
00:11:58: Ich glaube, das ist auch so unterm Radar.
00:11:59: Das hat keiner.
00:12:00: Wirkliches Textil ist der große Markt.
00:12:03: Und das ist das, wo man einfach wirklich gar nicht so richtig viel Klarheit hat.
00:12:06: Man kann halt eigentlich nur zurückblicken und schauen, was hat sich in den letzten Jahren getan, dass da einfach extrem viel Potenzial ist von der Entwicklung her.
00:12:13: Das ist
00:12:13: ein gutes Stichwort, jetzt hast du mir die perfekte Überleitung gebaut.
00:12:18: Wie hat sich denn der Secondhand-Mark generell in jetzt unser Branche in den letzten fünf Jahren gewandelt?
00:12:23: Also er wird mich von allen beteiligten Organisationen mal eine Meinung interessieren.
00:12:27: Darf ich gerne anfangen, Maria?
00:12:29: Ja, so gut.
00:12:31: Wir haben ein stationelles Secondhand-Programm und ich würde klar sagen, also... stark wachsend.
00:12:37: Also deswegen eröffnen wir diese Woche auch in Ruppup Store.
00:12:40: Also es ist so, klar, wir haben jetzt ein rein bedingliches Stationäre.
00:12:44: Wir machen das seit dem Jahr zwei Tausend zweiundzwanzig.
00:12:46: Immer im Rahmen unserer Wir-denken-Umwoche haben wir das bisher nur praktisch als Einzelaktionen immer in der Wir-denken-Umwoche gemacht.
00:12:53: Seit zwanzig vierundzwanzig machen wir das Stationär in allen drei Standorten.
00:12:58: praktisch das ganze Jahr über und von daher sehen wir schon ganz klar den Trend, dass es wirklich stark zunimmt.
00:13:04: Natürlich in der Region ist es nicht vergleichbar mit irgendwelchen großen Online-Zahlen, aber da ist das halt einfach ein sehr regionales Programm auch, aber stark wachsend.
00:13:13: Ja, spannend.
00:13:14: Wir kommen dann auch später nochmal auf die unterschiedlichen Modelle, aber dann springen wir mal in die Online-Welt.
00:13:18: Wir
00:13:19: haben ja beides.
00:13:20: Wir decken ja beides ab.
00:13:21: In den ein, zwanzig Stores haben wir seit zwanzig, zwanzig, zwanzig, jetzt zwanzig, haben wir angefangen mit second hand als Testlauf.
00:13:27: Und das war sofort super resonant, sodass wir gesagt haben, wir rollen es aus auf alle Stores.
00:13:32: Und das wächst einfach stetig und stark, kann man eigentlich nicht anders sagen.
00:13:38: Und sind seit zwei Jahren jetzt auch online mit dabei.
00:13:41: Und das ist mittlerweile eine wichtige starke Säule, womit wir die ganzen anderen Regionen abdecken, wo wir nicht mit den Stores vor Ort sind.
00:13:48: Aber es ist einfach stark und eine extrem starke Nachfrage, die auch weiter wächst.
00:13:52: Und wo wir glauben, dass wir mittlerweile auch eine gute Lücke füllen, dass gute hochwertige Markenausrüstung einfach für jeden erschwingen nicht wird.
00:14:01: Auch für die, die vorher nicht die Kaufkraft hatten.
00:14:05: So.
00:14:05: Bevor wir zu deiner Einsetzung gehen, würde ich dir sagen, ist wirklich ein lineares Wachstum über die letzten fünf Jahre oder gab es irgendwo auch mal eine Delle?
00:14:12: Eine Delle gab es nicht.
00:14:14: Es geht eigentlich konstant hoch.
00:14:19: Okay.
00:14:19: Ja,
00:14:20: sehe ich genauso.
00:14:20: Also ich sehe da überhaupt keine Delle.
00:14:23: Man hat ja jetzt im Outdoor-Markt so eine gewisse Manchzegmenten des Outdoor-Markts, so eine gewisse Konsolidierung nach Corona gesehen.
00:14:30: Das hat es im Secondhand-Bereich nicht gegeben.
00:14:33: Und also gerade, als ich nach Zahlen geschaut habe, habe ich einfach auch eine Prognose für die nächsten zehn Jahre gefunden und der wird halt schon von einer Verfünffachung, also wir sprechen dann von sechs bis siebenhundert Milliarden.
00:14:47: Umsatz, auch wenn das, wie gesagt, das ist dann alles, das hat nichts mit Outdoor zu tun.
00:14:53: Das ist für mich ein Indikator und dann muss ich ein bisschen lachen dabei, dann sehe ich halt so manchen Player mit auf den Zug aufspringen.
00:15:04: Das zeigt mir dann, okay, da scheint richtig Potenzial da zu sein.
00:15:09: Also wir sehen die Entwicklung natürlich auch, dass es da wirklich sprunghaft nach oben gehen wird.
00:15:15: Man sagt ja auch, dass der Second-Tent-Markt im Textilbereich schneller wächst als der normale Bereich.
00:15:20: Da haben ja deutliche, stärkere Zuwachsraten.
00:15:23: Deswegen macht es ja auch da so spannend und attraktiv drin, unterwegs zu sein.
00:15:27: Ja, jetzt haben wir gerade schon seitens Sportkontakt und Globetrotter so ein bisschen gehört, was über die verschiedenen Modelle.
00:15:32: Wir machen die Runde jetzt einfach mal kurz in die andere Richtung.
00:15:35: Jens, magst du kurz mal schildern, was Bergzeit dafür ein Modell fährt, wie ist das Geschäftsmodell dahinter?
00:15:41: Ja, also wir sind ja von dem Gedanken her gekommen, wir sind ein Online-Händler in unserer Bereich Bergspot, Outdoor-Bausrüstung in der Branche und haben dann überlegt, wie kann man das jetzt übersetzen auf den Secondhand-Bereich.
00:15:52: und da war es zum einen ganz klar, wir sind ein Händler und ein Händler hat die Kernkompetenz in Ankauf und Verkauf von der Ware.
00:15:57: Folglich haben wir auch unser Geschäftsmodell so aufgebaut, dass wir die Ware von den Privatpersonen ankaufen, wir lagern sie.
00:16:03: Wir verwalten sie und wir verkaufen sie dann wieder, so das klassische Händlermodell an der Stelle.
00:16:08: Und zum anderen kommen wir ja vom E-Commerce-Bereich.
00:16:11: Das heißt, wir können das Online-Geschäft, wir können da gute Service liefern, wir können da schnell liefern, wir können Rettorenabwicklungen machen, wir können ja überhaupt die Ware auch wieder zurücknehmen im Vergleich zu Winter.
00:16:22: Da habe ich ja Privatperson zu Privatperson und habe keine Rettorenmöglichkeit, denn bei uns als Händler haben wir weh.
00:16:28: die Möglichkeit oder bieten eine Rettunmöglichkeit an dieser Stelle mit an.
00:16:32: Und genau diese Sachen haben wir überlegt, zu übertragen, auch von dem E-Commerce-Bereich auf der Second Hand-Geschäft.
00:16:37: Das heißt, wenn ... Wir, die Ware lagern, können sie auch morgen verschicken, haben schnelle Auslieferungsbedingungen, haben einfache Retourenmöglichkeiten und wollen einfach diesen Prozess so einfach wie möglich handhaben.
00:16:49: Und das, was du auch gesagt hast, wir als Bergzeits sind ja auch in diesem guten Markensegment, sag ich mal, unterwegs und das wollen wir auch auf den Second Hand Bereich übertragen.
00:16:57: Deswegen haben wir auch die hochwertige Second Hand Ware, wo man weiß, die funktioniert, die ist nahezu wie neu.
00:17:03: Ganz leichte, vielleicht Gebrauchsspuren.
00:17:05: Aber ich bin mir eigentlich sicher, dass ich dort sehr gute Ware bekomme.
00:17:08: Und so haben wir quasi unsere Bergzeit-Positionierung übertragen auf die Secondhand-Positionierung.
00:17:14: Seit wann gibt es Bergzeit-Reviews?
00:17:16: Bergzeit-Reviews ist jetzt seit dreieinhalb Jahren am Markt.
00:17:20: Michi, ich glaube, ihr wart als Hersteller und so mit die Pioniere oder mit dem ganzen Secondhand-Thema.
00:17:25: Also wahrscheinlich als angefangen mit dem Repair-Thema.
00:17:27: Genau.
00:17:28: Also es ist so, man vielleicht vorab, man muss ein bisschen differenzieren.
00:17:33: Zwischen, wir sind ja ein amerikanisches Unternehmen, das heißt, unser Mutterkonzern ist in Kalifornien und man muss ganz klar sagen, dass wir, wir waren sicher einer der Pioniere, haben im U.S.A.
00:17:44: in den U.S.A.
00:17:44: damit begonnen, sind aber in Europa Jahre zurück, also wirklich in allem, auch in Brandentwicklung in allem.
00:17:57: Und das merkt man auch bei dem Thema hier, da kann ich vielleicht auch später noch mal ein bisschen mehr dazu sagen.
00:18:02: Es ist so, dass wir in den USA in den USA begonnen haben mit Pop-up-Stores und Online und sind dann in den USA nachgezogen in Europa mit dem Thema.
00:18:15: Das Thema war für uns aber am Anfang ein Repair-Thema unter dem Working-Titel Warnberg.
00:18:24: Das Ausgangspunkt war einfach zu sagen, wir sind nun mal ein Unternehmen, das Kleidung herstellt und damit haben wir einen negativen Impact.
00:18:32: Das ist nicht wegzureden.
00:18:34: Wir werden immer einen negativen Impact haben, solange wir neue Klamotten verkaufen.
00:18:38: Und der Ansatzpunkt unseres Gründers war dann zu sagen, okay, den Impact können wir nicht wegreden, können wir auch nicht schönreden, aber wir können ihn reduzieren.
00:18:46: Wie können wir ihn reduzieren, indem wir möglichst qualitativ hochwertige, langlebige Produkte, die auch reparable sind herstellen, weil da gibt es schon auch Unterschiede, ich kann die Jacke so machen, dass der Reißverschluss austauschbar ist, dann kann ich sie reparieren oder eben nicht, indem ich den komplett einnähe, dann ist gar nichts zu reparieren.
00:19:06: oder auch Nähte haben ganz viel Einfluss auf, ob es reparable ist oder nicht.
00:19:11: oder auch wir zum Beispiel haben keine zweieinhalb Lagenjacke mehr im Programm, da können unsere Händler, die haben das alle mit uns mitgemacht, als wir die Torrent Shell als zweieinhalb Lagenjacke vom Markt genommen haben.
00:19:22: Weil die einfach kaputt geht, so eine zweieinhalb Lagenjacke, nach sieben Jahren ist die kaputt.
00:19:27: Und das ist nicht der Patagoniaanspruch.
00:19:30: Und wir hatten dann wirklich das bestverkaufte Teil der Kollektion, konnten wir unseren Händlern für ein paar Jahre nicht mehr anbieten.
00:19:36: Dann haben wir die ein paar Jahre später als Dreilagenjacke wieder auf den Malt gebracht.
00:19:40: Jetzt hält sie grundsätzlich länger und sie ist natürlich auch reparabel.
00:19:44: So, das war so mal der Ansatzpunkt von Patagonia.
00:19:47: Ganz klar in den ersten Jahren auf Langlebigkeit und Repair.
00:19:51: mit Warnwehr ausgedacht.
00:19:53: Und es waren schon bewusst, dass aber das natürlich, das ist keine vollständige Kreislaufwirtschaft.
00:19:58: Und dann irgendwann kam eben Resale, Second Hand dazu.
00:20:02: Und wie gesagt, zwei tausend zwölf, das erste Mal oder beziehungsweise eigentlich dann zwei tausend vierzehn mit der Partnerschaft von Trove, die haben das know how reingebracht, sind wir da in den USA dann einen Schritt weitergekommen.
00:20:16: Und wir betreiben in Europa immer noch keinen.
00:20:21: Resale im großen stil das heißt wir betreiben in europa keinen trade-in.
00:20:26: wir haben einen store in berlin seit zwei tausend vierundzwanzig der hat eine second handtäcke.
00:20:33: das war mega erfolgreich.
00:20:35: ehrlich wie bei euch testversuch und wir werden das jetzt auf alle stores ausweiten und wir werden auch in den nächsten jahren mit trade in beginnen.
00:20:43: aber wir sind da.
00:20:44: definitiv.
00:20:45: also auch wenn man hört was hier auch die Unternehmen links und rechts von mir machen.
00:20:49: Das sind wir jetzt eher langsam, aber das ist in manchen Dingen auch nicht untypisch für Protagonia.
00:20:54: Wir gucken uns viele Dinge an, wie wir sie richtig machen können und versuchen uns dann halt richtig zu machen mit dem Input aus den USA.
00:21:02: Ja, und am Ende, glaube ich, gibt es trotzdem einfach mal diese große Unterscheidung zwischen Hersteller und Händler.
00:21:08: Maria, das ist bei euch ganz spannend, weil ihr bei Globetrotter Beides sowohl stationär als auch online, ihr seid hauptsächlich stationär unterwegs.
00:21:16: gibt es gewisse Produktkategorien, wo ihr sagt, die laufen secondhand am besten.
00:21:20: Also sind das Textilien, sind es irgendwie funktionale Dinge, wie ein Rucksack, kann man das irgendwie festmachen.
00:21:27: Ich kann nur für Textil sprechen, weil wir eine Textil anbieten bei uns.
00:21:31: Klar, bei Textil ist es ganz klar, Jacken, der Anorak, Dinge, die man auch schnell anprobieren kann.
00:21:37: Wie gesagt, wir schauen eben drauf, dass die Sichtbarkeit eben auch in den Stores wirklich neben der Neuware ist, dass man einfach auch Alternativen aufzeigt und einfach auch Reuse einfach ganz natürlich mitdenkt.
00:21:47: Und von daher ist es ja eigentlich wirklich schon die Jacke, Downjacke, die dann einfach auch sehr auch immer die Frage, inwieweit ersetzt dann auch das Second Hand-Teil auch wirklich.
00:21:56: Die Neuware, weil nur dann hat man ja auch wirklich einen Impact auf die Zahlen.
00:22:01: Und von daher sind es eigentlich so die zwei Artikel, die ganz besonders gut gehen.
00:22:08: Also, ich hab nur auf jeden Fall.
00:22:10: Das sind wirklich so die Top-Seller.
00:22:11: Es sind aber auch die Hosen bei uns tatsächlich, die immer wieder sehr stark drin sind.
00:22:16: Das ist so, glaube ich, unsere Hosenkompetenz, die da immer durchschlägt.
00:22:21: Aber da kann man auch wirklich gute Schnäppchen immer mal wieder machen.
00:22:24: Das ist schon echt stark.
00:22:25: Und wir erleben da auch Situationen, ich hab letztes Jahr auf unserer Freiluft erlebt, da kam ein Kunde, ich weiß gar nicht, wo er die ganzen Hosen herhatte, oder was er damit mit sechs Hosen kam, er da an und krachte sie uns zum Ankauf.
00:22:37: Er hat sich eine neue gekauft.
00:22:38: und in solche Situationen haben wir häufig auch in den Stores, wo wir auch die Gespräche wirklich gezielt nutzen, wenn ein Kunde sagt, ja, ich hab zwar einen Rucksack, aber ich brauch einen neuen.
00:22:47: Dann sprechen wir ihn auch drauf an und sagen, okay, was machst du mit dem alten Rucksack?
00:22:50: Bring ihn uns gerne, wir kaufen ihn dir ab, was auch immer ein guter Einstieg ist.
00:22:54: Und es sind tatsächlich, was ich eben schon meinte, im Hardwarenbereich, Rucksäcke, Taschen, das sind gern gesehene Artikel, die gerne gebraucht werden und die kaum hängen sie im Store, schon sind sie wieder weg.
00:23:05: Wir sagen auch die Store Manager, okay, wenn ich hier Rucksäcke angekauft worden sind, dann freuen die sich schon total.
00:23:10: Das sind die zukünftigen Umsätze, weil die einfach so geliebt sind und Lieblingsstücke sind.
00:23:16: Das sind so die Topprodukte, die schnell wieder rausgehen.
00:23:19: Was funktioniert bei euch besser, online oder stationär?
00:23:22: Naja, es ist halt natürlich von der Stärke her, sind die Stores natürlich stärker, weil sie auch breiter aufgestellt sind.
00:23:27: Aber online sind wir jetzt seit einem Jahr richtig stark, auch dadurch, dass wir es umgeswitched haben und es in eigenen Händen haben.
00:23:34: Das heißt auch selber bewerten, dass alles in unser Setup eingebunden haben.
00:23:39: Das war bis dahin nicht, sodass wir auch viel schneller geworden sind, aber auch die Qualität besser sicherstellen können.
00:23:45: Und online ist mittlerweile eine wichtige Säule, die einen Viertel ausmacht von Gesamtkonstrukt.
00:23:51: Okay.
00:23:51: Weil wir da jetzt auch gerade nochmal ausgeweitet haben, nochmal mehr Kategorien ankaufen.
00:23:55: Wir haben es erst mal nur reduziert auf Textil, Rucksäcke und Taschen online.
00:24:00: In den Stores kaufen wir deutlich mehr an, weil wir auch möglichst effizient bleiben wollen und auch immer den nachhaltigen Aspekt haben.
00:24:07: Ein kleines Messer muss jetzt nicht hin und her geschickt werden.
00:24:10: Also da muss man schon gucken, was möchte ich eigentlich, wo haben?
00:24:13: oder Hygieneartikel.
00:24:14: Man kann ja nicht alles Second Hand nehmen.
00:24:16: Oder bei Schuhen ist es auch sehr speziell nochmal.
00:24:20: Leimie aufnehmen, weil es da ist die Retourenquote einfach zu hoch.
00:24:23: Das heißt, wir schicken Ware hin und her und das wollen wir auch nicht.
00:24:26: Wir wollen ja auch die, also für uns ist wichtig, das ganzheitlich zu denken, um so zu denken, dass es halt das möglichst diese Wege auch reduziert sind.
00:24:36: Jens, du grinst schon ein bisschen in dich rein.
00:24:37: Genau, ich
00:24:38: bin super spannend, was ihr für Erfahrungen macht und welche Kategorien bei euch gut funktionieren.
00:24:43: Also im Großen ganz natürlich, die habe ich auch Fließjacken oder Wanderhosen, die gut funktionieren, aber was mich total überrascht hat.
00:24:49: waren die kurze Hosen.
00:24:50: Von den Stübzeilen her verkaufen ja meisten kurze Hosen.
00:24:53: Und was auch noch sehr gut geht, da hat sich jeder bei uns in der Firma so ein bisschen umgeschaut, ist Kletterschuhe.
00:24:58: Wir haben auch relativ kurze Liegezeichen bei uns im Lager, die verkaufen auch relativ schnell.
00:25:04: Hätten wir im Vorfeld ... Ist das nicht
00:25:05: Feterstylgruppe, oder?
00:25:06: Nein, ich glaub, das sind schlussendlich Kletterschuhe, die Leute gekauft haben im Laden, zweimal in der Halle zum Klettern waren, merken, oh, das ist viel zu eng, die sind teilweise ja noch im ... sehr guten Zustand.
00:25:18: Und die gehen dann auch relativ schnell.
00:25:20: Und dann habe ich noch Expeditionsschule.
00:25:22: Also so richtig hier für ein Mount Everest und so, so richtig mit hoch, die ursprünglich knapp ein tausender Kosten oder sowas.
00:25:29: Die haben auch relativ kurze Liegezeichen bei uns.
00:25:31: Und da würden wir halt gerne mehr bekommen, aber da gibt es halt auch nicht so viel am Markt, dass sich das dann so schnell dreht.
00:25:36: Weil
00:25:37: wir es jetzt gerade schon kurz davon hatten, wie schaut es denn Zielgruppen technisch aus?
00:25:40: Also kann man diese Second Hand Zielgruppe ganz genau definieren oder ist es einfach?
00:25:46: Ein Teil der Zielgruppe, die eh einfach schon da ist.
00:25:49: Gerne auch einfach der Reihe nach in der Runde.
00:25:53: Die Zielgruppe wird breiter.
00:25:55: Natürlich haben wir die Jungen, die einfach sagen, gut, von dem Hintergrund ist das windet.
00:25:59: Das ist jetzt wirklich ein Unikat im Laden.
00:26:01: Klar, auch so dieser Stöberfaktor ist jetzt nicht mehr der mutrige Flohmarkt Second Hand Land, sondern es hat einfach, sag ich mal, wirklich im ganz normalen Ladengeschäft eine Ecke, sehr präsent bei der Kasse.
00:26:14: Man findet was, und es ist super spannend, weil wirklich jeder immer gerne in dieser Stöberecke dann eigentlich steht und zu schauen, okay, wer gibt da was ab?
00:26:22: für Teile hängen da.
00:26:24: Es steht eigentlich immer jemand da und schaut sich die Teile an.
00:26:28: Und gut, ich glaube, genau bei den Jüngeren eher der Windtippsteil, ich finde jetzt wirklich eine besondere Veraufkombination oder irgendwas, was wirklich unik ist.
00:26:37: Bis aber auch, klar, Familien oder auch sehr preisbewusste, die dann irgendwo, klar, auch sehen, Mensch, ich bekomme ein qualitativ hochwertiges Teil.
00:26:46: Mein Autorbekleidung ist sehr hochwertig, die wir alle führen.
00:26:49: Das ist jetzt wirklich ein Mehrwert für mich und das nehme ich jetzt auch direkt mit.
00:26:54: Also, das ist eigentlich schon, ja, von bis und auch die ältere Zielgruppe, die dann vielleicht auch noch mal preisbewusster auch direkt kauft.
00:27:01: Also, wirklich, also, zu grundlegend, die Zielgruppe wird breiter.
00:27:04: So, so nehmen wir das wahr.
00:27:07: Ich glaube, das deckt sich mit dem, was du gesagt hast, weil man kann es gar nicht mehr so richtig greifen.
00:27:11: Das verändert sich, glaube ich, auch sehr und hat sich sehr verändert in den letzten Jahren, auch bedingt durch die wirtschaftliche Situation, dass gar nicht mehr so viele sich das so hochpreisig leisten können.
00:27:22: Die gesamte Familie komplett einmal bei Globetrotter ausstatten, ist dann schon auch ein Invest.
00:27:28: Das ist eine gute, sinnvolle Alternative.
00:27:30: Aber wir sehen halt auch das, was ich vorhin schon gesagt hatte, dass Leute zu uns kommen, Kunden zu uns kommen, die vorher das halt nicht konnten und sagten, okay, ich habe hier wirklich eine gute Alternative.
00:27:38: Ich wollte mir das immer kaufen von der und der Marke.
00:27:40: Ich konnte es mir bis jetzt aber einfach schlicht und ergreifend nicht leisten.
00:27:44: Und ich musste auf den Anführungsstrichen auch nur Discount zurückgreifen und kann jetzt wirklich gut an Markenausrüstung rankommen, sodass es nicht greifbar ist.
00:27:52: Und in den Stores versuchen wir das auch bewusst, als Alternative mit aufzugreifen.
00:27:57: Wenn wir ein gutes Ausrüstungsstück im Second Hand Bereich haben, sei es nur eine gute Jacke, einen guten Schlafsack zählt oder ich weiß nicht was, dann wissen unsere Mitarbeiter das und können das auch im Beratungsgespräch aufgreifen.
00:28:10: Wenn sie merken, okay, die ist die Jacke jetzt zu teuer.
00:28:12: Komm, wir gehen mal eben rüber und gucken.
00:28:14: Wir haben auf jeden Fall zwei, drei Artikel hier.
00:28:16: Guck dir die doch mal an.
00:28:17: Aber wir haben genauso gut die Bum-Lan-Anführungsstrichen, die so alle vier Wochen immer mal gucken und schauen.
00:28:23: Was ist denn wieder neu reingekommen?
00:28:25: Habt ihr wieder irgendwie ein schönes, kleines Highlight?
00:28:28: Das ist ganz spannend, das zu sehen.
00:28:29: Und das ist auch das, was den Mitarbeitern Spaß bringt.
00:28:33: Dass manchmal auch noch mal so richtig coole Retrosachen reinkommen.
00:28:37: Wenn wir dann was von Patagonia tatsächlich
00:28:39: haben,
00:28:39: dann ist immer schon so, wow, das ist Retro.
00:28:43: Patagonia
00:28:43: sind so
00:28:44: sofort,
00:28:45: ne?
00:28:45: Da
00:28:45: sind wirklich so ein paar Liebhaberstücke, die richtig gut sind.
00:28:48: Aber eine richtige Zielgruppe kann man, glaube ich, nicht mehr greifen.
00:28:52: ist von diesen Muffigen, sondern es ist teilweise, wird es auch cool, secondhand zu kaufen.
00:28:59: und ja, aber auch für Familien gerade ist das.
00:29:04: Ich musste auch nicht für meine Söhne immer unbedingt alles neu kaufen, damit es dann in einem halben Jahr völlig zerrockt wird.
00:29:10: Es ist einfach so, wenn ich was Gutes auch gebraucht kaufen kann und das glaube ich, dahin kommen wir immer mehr hin.
00:29:17: und gerade diese Mehrwerte, die ihr ja auch gesagt hattet vorhin, wenn ich es bei uns kaufe, ich habe diese Gewährleistungsrechte, es ist nicht so wie bei Vintit oder Ebay, wenn die Jacke dann doch nach einem Monat Wasser durchlässt, kann ich hingehen und sagen, hey, das war es jetzt wirklich nicht.
00:29:31: Das heißt, ich kann auch darauf vertrauen, das ist etwas, was wir sehr viel hören in Kundengesprächen, die dann sagen, okay, dann kann ich die ja mit gutem Gewissen kaufen.
00:29:39: Und wenn man die Perspektive wechselt, nicht auf den Käufer, sondern auf den Verkäufer, dann ist es natürlich auch viel einfacher zu verkaufen als bei eBay oder Vintage, wo ich danach fünfmal hin und her kommunizieren muss, das dann zu Post bringen muss, wenn es einer gekauft hat, wo ich nicht genau weiß, wann es passiert.
00:29:53: Da können wir halt auch diesen Service einfach bieten, dass es einfach schnell geht.
00:29:57: Ich trage das da ein ins Formular, kriege meinen Versand-Label, schick das ganze Ding weg.
00:30:01: Sofern glaube ich, dass wir auf dieser Also unseren Ankaufs-Seite oder bei den Kunden auf der Verkaufs-Seite, auch Leute haben die so erstmalig in diesen Second Hand reingehen und sich diesen ganzen Hässeln mit eBay und Co einfach nicht geben wollen, sondern das einfach bequem haben wollen, die Sachen loswerden wollen, so die Erstverkäufer, die sich da nicht so an dieses ganze Second Hand aufwände dran tragen oder dran wagen wollen.
00:30:24: Mich ist es bei euch, kann ich mir vorstellen, schon auch viele Leute, die einfach mit dem Preispunkt bei Neubahn hadern?
00:30:32: Also ich würde grundsätzlich sagen, dass die Patagonia Second Hand Zielgruppe sehr jung ist.
00:30:37: Also das ist einfach das, was wir feststellen.
00:30:40: Wir sind nun mal auch der Hersteller und eben nicht der Händler.
00:30:44: Bin ich mir hundertprozentig sicher, dass das so ist, wie ihr sagt.
00:30:47: Meine Erfahrung jetzt auch.
00:30:48: Und wann immer wir ein Pop-up-Store hatten, auch hier in München zum Beispiel.
00:30:52: Die Zielgruppe ist extrem jung.
00:30:53: Also ich würde sagen, so von fünfzehn bis dreißig ist da die Zielgruppe.
00:30:58: Es gibt immer Ausreißer natürlich und was wir natürlich auch merken, ist das im Second Hand Bereich.
00:31:04: Und da bin ich bei dem Preispunkt bei dir.
00:31:06: Wir machen ja auch Baby und Kinderkleidung, wo wir keine Kompromisse eingehen.
00:31:11: Das heißt, das Material von der Kinder Torrent Shell ist das gleiche wie das Erwachsene.
00:31:15: Dementsprechend hoch ist auch der Preis.
00:31:17: Das können sich viele nicht leisten.
00:31:19: Die Dinge halten aber lange.
00:31:21: Teilweise sind die Hosen auch mitwachsend und so weiter.
00:31:24: Und das spricht sich rum und deshalb ist Second Hand.
00:31:26: Patagonia, Kinderglamotte.
00:31:29: Das ist so, wie du sagst, wenn ein Fließ da ist, das fliegt sofort raus.
00:31:33: Das ist, also fliegt aus dem Laden raus.
00:31:37: Das ist schon was, wo wir merken, das sind wirkliche Top-Seller.
00:31:41: Ich würde sagen, wenn man die Patagonia-Zielgruppe insgesamt anguckt, als ich vor mehr als zehn Jahren zu Patagonia kam, war Patagonia eine Liebhabermarke so von Leuten in meinem Alter und Alter getragen.
00:31:52: Dann irgendwann kamen die dazu, die hinter der Philosophie, sehr viel Positives gesehen haben, die waren deutlich jünger.
00:31:59: Und dann hat sich unsere gesamte Zielgruppe.
00:32:02: im Prinzip, also jetzt, wenn du mich nach unserer Zielgruppe fragst, dann sage ich vom Baby, weil wir haben Totler Glamonten, bis zum siebzig, also von mir saß, von siebzig, achtzig jährigen, kannst du nicht mehr genau sagen.
00:32:14: Und so ist es ein bisschen im second hand.
00:32:16: Wir haben, die Cork-Zielgruppe sind wirklich die Jüngeren, aber es entdecken eben auch aus unterschiedlichsten Gründen immer mehr, also die Zielgruppe wird breiter.
00:32:26: Das, was du am Anfang auch gesagt hast, die wird breiter.
00:32:29: Ja, ich glaube, das können wir jetzt mal festhalten, so aus den Kernaussagen.
00:32:32: Jule, jetzt komme ich auch mal mit zu dir, weil ich habe gerade eine Beobachtung gemacht.
00:32:36: Und zwar, niemand hat irgendwo gesagt, ja, und eine Zielgruppe sind die Leute, die bewusst Nachhaltigkeit fördern wollen und bewusst einfach so leben und deswegen nur secondhand kaufen.
00:32:46: Aber das sind die, die ich meine, die Jugendlichen, die fünfzehn bis dreißig hier irgendwie das genau aus den Gründen.
00:32:52: Ist das für mich die Patagonia Core Second Hand Gruppe.
00:32:56: Ich habe es vielleicht nicht so explizit.
00:33:00: Ich wollte es noch mal klarstellen, dass das eigentlich genau die Zielgruppe ist, die bei uns auch Second Hand kaufen will.
00:33:06: Weil das wäre nämlich jetzt genau meine Frage gewesen.
00:33:07: Bist du der Meinung, die gibt es überhaupt?
00:33:09: Ja.
00:33:11: Ich glaube, da müssen wir differenzieren zu
00:33:13: Allgemeinen.
00:33:14: Machen wir auch unsere Eigenmarktforschung, so was in Kaufargumente bei uns jetzt.
00:33:18: Sei es jetzt First- oder Second-Ten-Store.
00:33:20: Es gibt auch ein paar Studien von größeren Online-Händlernzug, z.B.
00:33:23: Otto, die gesagt haben, ja, achtzig Prozent der Leute, die bei In-Second-Ten-Kaufen machen, das ist Umweltbewusstseinsgründen.
00:33:28: Das ist mal so die Angabe.
00:33:30: Wenn man dann aber schaut, was davon transferiert sich in tatsächliches Verhalten, haben wir diese ganz klassische Intention-Behaviour-Gab.
00:33:37: Ich möchte das gerne tun, ich möchte Umweltbewusstseinkaufen, und ich schaffe das aber irgendwie nicht so ganz.
00:33:42: Aus welchen privaten und persönlichen Gründen auch immer.
00:33:45: Die ist beim Second Hand einfach super gering im Verhältnis zu im klassischen Handel.
00:33:51: Weil da weiß ich quasi, komme ich schon mit der These rein zu sagen, weil ich das Second Hand gekauft habe, ist das umweltfreundlicher und deshalb fühle ich mich besser, das jetzt zu kaufen.
00:34:00: Also da ist quasi der Handelsspielraum für eine individuelle Person viel, viel leichter umzusetzen, als wenn ich jetzt Neuware kaufen möchte.
00:34:08: Weil das gehört halt so zusammen.
00:34:11: Da fand ich den Punkt, den du jetzt gemacht hast, auch noch mal ganz interessant.
00:34:14: Wer sind denn die Verkäufer und wer sind denn die Käufer?
00:34:16: Ich glaube, beide verbindet diese Argumentation der Umweltfreundlichkeit und des Umweltbewusstseins, weil
00:34:21: ich
00:34:22: kann es ja auch einfach weg tun, also in den Sonnermüll bringen.
00:34:26: Das könnte ich ja tun.
00:34:26: Nein, aber ich gehe einen extra Schritt und gebe es wieder zum Verkauf.
00:34:31: oder ich gehe ein extra Schritt und schaue nach Secondhand Sachen, was ja aufwendiger sein kann, durch Einzelstücke zum Beispiel.
00:34:37: Es gibt nicht imahle Größen, ich warte mich vielleicht in die Grünjacke verliebt, aber Usti gibt's jetzt nur noch einen blauen S, da irgendwie den Kleinsten gemeinsam ninnern zu den Leuten zu finden und das ist nach wie vor das erleichterte umweltbewusste Handeln, glaube ich.
00:34:50: Ja, wahrscheinlich gibt's da auch da wieder nicht diese klassische schwarz und weiß Antwort und jemand ist Secondhand-Kunde aus nur diesem einen Grund, sondern es sind wahrscheinlich auch einfach wieder mehrere Gründe, die zusammenspielen.
00:35:00: Und das ist auch okay.
00:35:01: Also, das muss ja nicht zum Selbstzeichen sein.
00:35:03: Das darf immer das Handlungsargument sein.
00:35:06: So wäre ich, wenn ich mich sage, ich möchte, dass die Welt so handelt und so tut.
00:35:10: Aber es muss es nicht sein.
00:35:11: Und was da, glaube ich, ganz wichtig ist, zu sagen, diese Verkäufergruppe.
00:35:16: Wir hatten tatsächlich, Maria, du warst da auch dabei, wir hatten letztens einen Vortrag von Verwertung.
00:35:21: Das ist der Dachverband von allen gemeinnützigen Textilsammlern in Deutschland.
00:35:25: Und der hat uns Statistiken gezeigt zum Altkleidermarkt, der ... den Textil-Second-Handmarkt auch noch groß weiter entspeist.
00:35:32: Also alle gemeinnützigen Sammler haben ja auch eigene Second-Hands.
00:35:35: doch, so Aktionen, Hoffnungen oder wie sie alle heißen.
00:35:38: Und ich glaube, über siebzig Prozent der Leute, die was weggegeben haben, haben das nicht getan, weil es ihnen irgendwie was kaputt wäre, sondern einfach nur, weil sie nicht mehr passt oder nicht mehr taugt.
00:35:50: Also ihnen gefällt es einfach nicht mehr.
00:35:51: Und diese zwei Argumente sind ja keine Produktqualitätsargumente.
00:35:54: Deshalb ist es, glaube ich, ganz wichtig zu sehen, dass da einfach wahnsinnig viel da draußen ist, was nur nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt, was aber noch ein enormes Potenzial für ein zweites Leben hat.
00:36:03: Und deshalb ist, glaube ich, auch diese Argumentation von, wenn meine Jacke wirklich komplett abgerockt ist, dann ist sie auch vielleicht irgendwann nichts mehr für Second Hand.
00:36:10: Aber das sind auch gar nicht die Sachen, die die Breite des Second Hand-Angebots ausmachen.
00:36:15: Und das fand ich irgendwie noch mal ganz interessant, als Punkt mal reinzubringen.
00:36:18: Absolut, ja.
00:36:19: Deswegen, Ernst?
00:36:21: Ja, also das Spannende auch noch bei dieser Zielgruppe ist, ich dachte auch, second hand Zielgruppe haben wir und wir haben irgendwo unser Neuwaren-Zielgruppe, aber die second hand Zielgruppe zwischen den Verkäufern und den Käufern hatten eine ganz kleine Überschneidung.
00:36:34: Das heißt, wer bei uns etwas kauft und wer bei uns etwas verkauft, sind eigentlich zwei unterschiedliche Zielgruppen letztendlich.
00:36:40: Nur ein geringer Prozentsatz hat da eine Überdeckung drin.
00:36:42: Ich dachte, wir sprechen die Second Hand Leute irgendwie an und die verkaufen und kaufen, aber das kann ich aus unseren Daten.
00:36:48: gerade nicht ableiten.
00:36:50: Ja, also ich glaube, es kommt schon raus.
00:36:51: Es gibt auf jeden Fall dieses Potenzial.
00:36:54: Die Zielgruppen sind da.
00:36:55: Ich würde gerne mal noch ein anderes Thema diskutieren.
00:36:58: Jetzt reden wir mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, dass diese Angebote überhaupt zu existieren.
00:37:01: Und das scheint auch relativ leicht so etwas einfach mal aufzubauen, gefühlt hat.
00:37:05: Jeder ist das gar einfach mal aus dem Boden gestampft.
00:37:07: Und ich merke schon an den Reaktionen.
00:37:09: Jetzt haben wir den perfekten Punkt getroffen.
00:37:11: Deswegen, erzählt doch mal.
00:37:13: Also, wir müssen den Zeitrahmen einhalten, aber erzählt doch mal, was waren denn so eure größten Hürden auf dem Weg dahin, wo wir jetzt heute stehen?
00:37:22: Du darfst gerne wieder starten, Maria.
00:37:23: Du
00:37:23: darfst direkt los, des Ersten.
00:37:25: Gut, ich glaube, Hürden und Herausforderungen, die gibt's immer.
00:37:29: Ich glaube, in dem ganzen Prozess, gut bei uns ist, also das Second Hand Programm, das heißt Noah Moy, das ist bayerisch, man hört, ich bin nicht aus Bayern.
00:37:38: Wir machen es aber so viel, heißt für nochmal.
00:37:41: Und es ist halt wirklich ein sehr persönliches Programm, was die Familie Conrad einfach direkt ins Leben gerufen hat und von daher, also Hürden und Herausforderungen.
00:37:50: Ich glaube, wir lernen alle und es motiviert auch alle, da immer auch Lösungen pragmatisch zu finden.
00:37:55: Also das ist immer, es ist ein... Komplett analoger Prozess, also vom Etikett und Preisschild, was per Hand geschrieben ist von der Preisabsprache mit dem Kunden.
00:38:04: Also es gibt eigentlich jeden im Unternehmen, hat schon irgendeinen Berührungspunkt gehabt mit dem Programm und hat da irgendwo auch mitgewirkt.
00:38:10: Und ich glaube deswegen auch im Kontext gut für den Herausforderungen.
00:38:14: Ja, es ist natürlich auch dadurch, dass es überall menschelt und wir einfach sehr viele... Ja, Personen haben die da mitwirken.
00:38:22: Es ist einfach schon ein kleines, gewisser Zeitaufwand, wenn natürlich auch während der Laden Öffnungszeiten zur Hauptzeit natürlich jemand mit einem Kleiderberg mit fünfzehn Kleidern kommt und sagt so, bitte, die würde ich gerne abgeben.
00:38:37: euch fällt damit was ein.
00:38:38: Aber das ist dann halt immer auch eine Aufforderung, irgendwie auch ins Gespräch zu kommen und auch zu sagen, ja, komm, füll mal mit aus, gehen wir das irgendwo durch.
00:38:46: Und man antizipiert irgendwo irgendwie am Prozess auch.
00:38:50: Und ich finde immer das Wort sehr schön, weil das heißt ja auch so die Wertschätzung.
00:38:53: Weil der Wert ja geschätzt wird.
00:38:55: Einerseits vom Verkäufer, der natürlich immer erst mal sagt so, ja, was kann man denn dafür verlangen?
00:39:01: Schaut's euch mal an.
00:39:03: Und so entsteht ja aber schon auch in Dialog.
00:39:05: Aber ja, also ... das ist natürlich schon auch Zeit und Ressourcen aufwendig, aber auch immer eine Chance, finde ich, ihr habt da aus dem ganzen Prozess eigentlich auch viel mitzunehmen.
00:39:17: Ich kann sagen, klingt erstmal nach einem extrem großen operativen Aufwand, wenn so auch Absprachen dann direkt mit dem Kunden, also wenn es vor allem wahrscheinlich bei euch eben stationär abläuft, also stelle ich mir super auf, wenn da jemand mit fünfzehn Artikeln kommt und sagt so.
00:39:29: Jetzt hier Stift raus, jetzt gehen wir das mal durch.
00:39:31: Und dann fangen wir vielleicht auch noch an, die halbe Geschichte zu erzählen, wo die damit überall waren.
00:39:36: Also, allein das stelle ich mir schon olderaufwendig vor.
00:39:38: Ja, also so ist Teil des Prozesses, also manche Geschichten entsteht ja auch immer in Dialog
00:39:43: raus.
00:39:44: Aber ja, ich glaube, es ist irgendwo auch so die Motivation, das als Chance zu sehen und irgendwo das auch als Teil vom Gesamtprozess.
00:39:52: Also deswegen, ja, Hürden, ja, aber die Chance und die Motivation ist größer.
00:40:02: Es gibt halt kein System dafür, dass das vorgesehen hat, dass wir im Handel stehen und Sachen ankaufen, bewerten und dann verkaufen.
00:40:11: Also musste das manuell.
00:40:13: Es ist ein Teil noch manuell und im Umbruch.
00:40:16: Und das wirklich einzuführen, aber auch zu überzeugen in IT-Bereichen, dass es so etwas jetzt geben muss.
00:40:23: Das ist eine große Hürde, gerade die Systeme dahinter.
00:40:25: Dass es automatisiert sein muss, aber ein Teil ist halt eine Manpower, die dahinter steht.
00:40:30: Weil es keine KI lösen kann, wie jetzt ist die Jacke neu, ist sie nicht neu, ist es aber auch vielleicht ein Fake-Produkt.
00:40:37: Das ist auch etwas, worüber wir immer wieder stolpern.
00:40:40: Da haben wir ja als Händler auch eine Verantwortung, dass wir nicht plötzlich eine gefälschte Patagonierjacke bei uns im Online-Sortiment haben oder Vier Reven oder Arcterix.
00:40:49: Das ist einfach etwas, wir lernen täglich neu.
00:40:52: Aber auch genauso, wie sieht die rechtliche Lage aus?
00:40:55: Erst mal mussten wir auch klären dürfen überhaupt.
00:40:58: von Marken, die wir führen, gebrauchte Artikel verkaufen.
00:41:01: Was sagen die denn dazu?
00:41:03: Das sind Sachen, wo wir uns voran passen müssen, wenn wir die Gewährleistung übernehmen.
00:41:08: Wir kaufen den Artikel ja erst mal an.
00:41:10: Dann, wenn wir ihn verkaufen, übernehmen wir die Gewährleistungsrechte.
00:41:13: Das ist halt auch schwierig, gerade bei Schuhen ist es schwierig.
00:41:17: Das sind so Sachen, die muss man alle abwägen.
00:41:20: Und es ist halt ganz viel Pionierarbeit.
00:41:22: Und keiner kann einem sagen, wie es funktioniert, weil jeder hat irgendwie so seinen eigenen Prozess.
00:41:27: entwickelt.
00:41:27: Und so ist es bei uns in den Stores auch gewachsen, weil es auch in der Corona-Zeit passiert ist.
00:41:33: zwischen zwei oder drei Lockdowns hat angefangen, jeder Store sich selber so sein einfachstes Handling zu überlegen, wie sie damit umgehen können.
00:41:42: Weil wir es einfach auch noch nicht wussten, wie man es sinnvoll zentralisiert macht.
00:41:46: Und das sind so Sachen, dass man einfach sinnvolle, möglichst effiziente Prozesse aufsetzt.
00:41:52: Weil diese Artikel müssen einfach bewertet werden.
00:41:54: Und das braucht Zeit.
00:41:55: Das geht nicht in zwei Minuten, sondern das brauche ich, wenn so ein Kunde kommt und die kommen häufig.
00:42:00: Also zu uns, die freuen sich dann total, sind manchmal dann schon eine Stunde gefahren mit dem Auto und gehen davon aus, dass sie sofort, aber auch wirklich an dem Tag und in der Stunde das Angebot bekommen.
00:42:12: Das können wir aber nicht immer gewährleisten.
00:42:13: Und das ist halt so ein schmaler... weil theoretisch müssen wir da natürlich jemanden sitzen haben im Store, der von morgens bis abends eigentlich bereit steht.
00:42:21: Das ist aber nicht möglich, weil es ja auch nicht kalkulierbar ist, wann kommt jetzt ein Kunde zu uns mit etwas oder nicht.
00:42:27: Sie können grundsätzlich immer kommen.
00:42:29: Das sind so die Herausforderungen.
00:42:30: Und online ist es noch mal was anderes, dass es alles einigermaßen fotografiert ist, aber möglichst effizient ist.
00:42:38: Das wird die Ritur an Quoten gering halten, dass wir aber auch möglichst klar kommunizieren, dass das, was wir bekommen, auch unseren Ansprüchen.
00:42:45: entspricht und wir möglichst geringe Ablehnungsquoten
00:42:48: haben.
00:42:49: Ja, aber man lernt wirklich laufend dazu.
00:42:52: Und je mehr es bekannt wird, umso mehr finden ja auch diejenigen Nischen, die sie finden wollen, wenn wir plötzlich sechs oder sieben T-Shirts von einer Marke in einer Größe haben, dann kann das nicht normales Second Hand sein.
00:43:05: Ja, absolut.
00:43:06: Das ist halt so ein schmaler Grad, auf den wir uns bewegen, der sehr herausfordernd ist und wo wir auch die Mitarbeiter schulen müssen.
00:43:13: Ja, ich glaube, da ist noch viel mehr hinten dran, was man dann vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht so auf dem Schirm hat.
00:43:17: Micky für dich da mal kurz überspringen und einmal direkt zu dir, wie in Jens.
00:43:21: Einfach, weil jetzt dann die reine Online-Komponente wahrscheinlich die Sichtweise mit dazu kommt.
00:43:27: Ja, ja.
00:43:27: Ich habe euch immer gedacht, die Stationären, die haben es gut, die haben das Produkt in der Hand, die haben da einfache Sachen rein und raus, aber wenn ich das so euch höre, dann bleibe ich doch lieber im Online-Geschäft.
00:43:36: Obwohl es dort auch, wie du es ja auch schon angedeutet hast, schwierig im Hintergrund ist, es gibt halt zu wenig Start-ups, zu wenig junge Unternehmen oder auch etablierte Unternehmen, die einfach diese Prozesse im Second Handmarkt gut abbilden und die Daten im Hintergrund so aufbereiten, wie wir das einfach brauchen.
00:43:51: Wenn man sich die Systeme anguckt für die ganze Online-Welt, dann ist sie halt drauf ausgelegt, dass ich von einem Artikel, eine Stückzahl, ich sag jetzt mal von tausend Artikeln hab, unser Lager ist drauf ausgelegt, eine ein Artikel zu bekommen, den tausendfach einzulagern und darauf sind die Prozesse aufgebaut, darauf sind die Datenmodelle aufgebaut und darauf ist eigentlich alles aufgebaut.
00:44:10: Und bei uns ist es halt andersrum.
00:44:11: Wir kriegen halt tausend Artikel und jeder Artikel ist aber nur einmal verfügbar.
00:44:14: Das erfordert andere Datenhaltung, es erfordert andere Prozesse in der IT.
00:44:18: Da gibt es keine richtigen Lösungen dafür.
00:44:21: Das erfordert andere Prozesse in der Logistik, die das da hingegen nimmt.
00:44:24: Deswegen war es für uns halt klar, dass wir solche Sachen zum Start auch nicht in Haus holen können, weil die Aussage so überspitzt war, kannst du gerne machen, dein Secondhand-Geschäft, aber unsere Logistik muss laufen und unsere IT darf nicht gestört werden.
00:44:36: Und damit war so klar, die zwei so Eckpunkte, wo ich sage, okay, gut, da kann man schon mal nicht eingreifen, da muss man zu irgendwas anderes suchen.
00:44:42: Und ja, es gibt junge Firmen, die das inzwischen lösen, aber es sind auch nur zwei, drei am Markt.
00:44:48: Und da braucht es ja noch viel mehr Innovationen und viel mehr Ideen und Ansatzpunkt, um das voranzubringen.
00:44:53: Und auch das, was du ja gesagt hast, man muss jeden Artikel manuell einmal an die Hand nehmen, angucken, vorne, hinten, oben, unten gucken, ob das alles passt.
00:45:00: Und da gibt es auch noch keine, man träumt immer von der KI gesteuerten Lösung, die das so zack aus dem Ärmel rausschüttelt.
00:45:07: Wir haben das mal versucht gehabt, die Sachen zu fotografieren und in eine KI reinzuschubsen.
00:45:12: Naja, wenn ich eine schwarze Wanderhose habe, dann erkennt die halt auch nichts mehr auf einer schwarzen Wanderhose und kann da auch nicht mehr sagen, was das ursprünglich war.
00:45:19: Und wenn dann ein Schatten draufhält, weil da gerade eine Kamera umgeschickt ist, dann sagt die da ein Riesenfleck drauf und in Wirklichkeit war es halt nur der Schatten von der Kamera oder von demjenigen, der das gehalten hat.
00:45:28: Also, es hört sich immer so an, KI kann da alles lösen, aber noch haben wir da die Lösung nicht gefunden.
00:45:33: oder noch ist kein Unternehmen auf uns zugekommen und hat gesagt, ich habe hier was Funktionierendes.
00:45:37: Sofern manuelle Handarbeit.
00:45:39: IT-Systeme irgendwie anders aufbauen, anders auslagern.
00:45:42: Die sind alle auch relativ schnell gewachsen, die sind noch nicht so stabil, noch nicht so etabliert wie die großen Sachen.
00:45:48: Und dann ist immer mein Lieblingsthema noch so an, dass man gar nicht denkt, Stichwort Buchhaltung.
00:45:52: Jetzt haben wir auf einmal Rechnung mit Privatpersonen.
00:45:57: Also unser Unternehmen ist drauf trainiert, Rechnungen mit.
00:46:00: Geschäftskunden zu haben, wie Tobierechnungen und auf einmal kommen Rechnungen mit Privatpersonen rein.
00:46:04: Ja, wie läuft denn das damit der Steuer ab?
00:46:06: Jetzt muss man ganz andere Steuermodelle hier einführen.
00:46:08: Spätestens dann machen nicht unbedingt die Grätsche, aber dann kommt schon wieder so eine Hürde auf ein Zoo, so eine Fragestellung auf ein Zoo, wie wickelt man das Ganze ab?
00:46:17: Und das sind alles so Sachen, die man halt im Tagesgeschäft irgendwo mit lösen muss, mitentwickeln muss, seinen Weg finden muss.
00:46:23: Die Teams motiviert halten das einen, unterstützen für diese alles-at-on-Aufgabe.
00:46:26: Jeder ist begeistert vom Second Hand und findet das cool, aber jeder sagt, jetzt muss ich gerade das machen.
00:46:31: Jetzt kann ich mich nicht um eine Buchhaltungslösung für deine Fragestellung kümmern.
00:46:36: Das sind so die Hürden, wo man zwischendurch
00:46:39: ... Ein paar
00:46:39: wenige.
00:46:40: Manchmal ist es wie so ein Hürdenlauf.
00:46:42: Mir gibt es aus der Herstellerperspektive noch was hinzuzufügen, oder wo das meist genannt.
00:46:46: Ich kann bei ganz viel, jetzt vor allem auch was der Jens gesagt hat, nur nicken.
00:46:51: weil das sind genau die Probleme, auf die wir auch gestoßen sind.
00:46:54: Ich fokussiere mich jetzt auf Europa.
00:46:57: Es ist ja nicht so, dass wir uns nicht schon seit Jahren mit den Themen beschäftigen in Europa, aber wir haben eben das Trade-In bisher noch nicht auf die Straße gebracht, weil wir, wir haben keine IT, die das vorsieht.
00:47:09: Wir haben kein Prozessmanagement, das das vorstellt.
00:47:12: Dann kommt dazu, dass die Familie Schoina, unsere Gründer, die tun sich schwer, so wichtige Prozesse außer Haus zu geben.
00:47:19: Wir haben in den USA den Partner Trove, mit dem könnten wir auch hier in Europa arbeiten.
00:47:24: Würden wir aber wichtige Prozesse und Dinge aus der Hand geben.
00:47:26: Wollen wir das?
00:47:27: Wir konnten uns bisher noch nicht dazu durchringen.
00:47:29: Also ganz viel.
00:47:30: und dann kommt so banale Dinge dazu, wie ich habe ne Jacke in Schwarz und dann habe ich die auch noch mal in Pink.
00:47:38: Die haben aber unterschiedliche Preise und so weiter.
00:47:41: Das sind wirklich super komplexe Themen.
00:47:43: Und wir sind dran, aber wir haben bisher immer noch nicht die Lösung gefunden.
00:47:48: Und was dann noch jetzt glaube ich für uns zutrifft oder was die größte Begrenzung bisher in Europa war, das ist einfach die Verfügbarkeit an Produkten, weil wir keinen Trade-In gemacht haben.
00:48:00: All unsere Produkte, die wir in Europa secondhand verkaufen sind im Prinzip, Retouren oder abgegebene Produkte von End-Konsumern, die gesagt haben, aus welchen Gründen auch immer, ich will ja nicht mehr.
00:48:12: Dann werden die bei uns aufbereitet, die werden gewaschen, die werden hübsch gemacht, also Das sind dann auch wirklich teilweise Kunstwerke, wenn in so eine Down-Jacke, da hast du so verschiedene Panel und da kommt dann zum Beispiel eine schwarze Jacke im Pinker-Panel rein oder ein Gelber-Panel.
00:48:26: Und dann sind es Unikate, deshalb erzielen die teilweise auch im Second Hand dann Preise, die eigentlich nicht weit oder sogar die annähernd am normalen Preis dran sind, weil das wirklich teilweise Kunstwerke sind.
00:48:39: Aber da ist halt einfach... der begrenzende Faktor, die Verfügbarkeit von Produkten.
00:48:43: Und das ist auch näher in Learning aus den USA, aus der Anfangszeit, ohne Trading.
00:48:48: Du gehst online, hast zwei Wochen, verkaufst der und dann hast du keinen Stock mehr, dann musst du wieder offline gehen.
00:48:55: Und das sind Dinge, die wir jetzt natürlich, wenn wir das in Europa launchen, vermeiden wollen.
00:48:59: Preise
00:48:59: sind ein gutes Stichwort.
00:49:00: Marike, wie läuft das bei euch ab mit der Preisfindung?
00:49:03: Google.
00:49:05: Also auch sehr manuell?
00:49:07: Nein, also es ist unter anderem Google.
00:49:10: Aber es ist natürlich ganz klar die Expertise unserer Mitarbeiter.
00:49:13: Das ist halt echt, das ist das starke Know-how und das ist auch unser Mehrwert, seitdem wir das in unser eigenes Team auch online geholt haben.
00:49:21: Wir schulen die extrem auf die Produkte, sodass sie die Materialien, die Zusammensetzung erkennen können.
00:49:29: Und dann sehen wir aber auch einen Mitarbeiter, der seit fünfzehn Jahren für Glugotrotter arbeitet oder seit zwanzig Jahren sagt, aha, das ist die und die Jacke, die hat mal so viel gekostet, sieht aus wie neu.
00:49:39: Wir haben eine Liste zur Verfügung gestellt, die automatisch rechnet.
00:49:43: Nach einem Sterneprinzip fünf Sterne ist Tip Top in Ordnung.
00:49:47: Und dann runtergestuft, dann gibt man den Neupreis ein und dann spuckt es das einem aus, wenn wir eine gewisse Marge haben wollen, um die Kosten zu denken.
00:49:55: Das ist das, was wir unterstützend haben.
00:49:57: Und dann machen wir auf der Basis auf einen Ankaufspreis und bieten den an und sehen halt, okay, wir werden die Jacke für den Preis verkaufen.
00:50:05: Das können wir dir geben, damit wir unsere Kosten decken und das hier für dich abwickeln können, den Verkauf.
00:50:10: Und wenn wir neue Mitarbeiter haben im Online-Shop, mussten wir das Team neu aufbauen, weil die natürlich nicht im Store sind, die sitzen im Blutdingslust in unserem zentralen Lager.
00:50:22: Die haben wir einmal wirklich ins Store geschickt zum Schulen, dass die in die Produkte reinkommen.
00:50:26: Und die nutzt aber tatsächlich auch ganz viel Google, um zu gucken, was ist das für ein Artikel, wie teuer ist der aktuelle Neupreis, um das dann dazu bewerten.
00:50:35: Wie unterscheidet sich das bei Backside-Reviews?
00:50:37: Ja, ich glaube, der Hauptunterschied ist, dass ihr den Preis ... dann festlegt, wenn ihr die Ware vor euch liegen habt und ihr das seht.
00:50:44: Und wir wollen ja unseren Verkäufern möglichst früh sagen, was wir dafür bezahlen und halten dann auch, versuchen diesen Preis zu halten.
00:50:51: Das heißt, bei uns ist ja auf der Webseite, kannst du es ja eingeben und dann siehst du, für dieses Teil zahlen wir, keine Ahnung, zehn Euro oder zwanzig Euro.
00:50:57: Und da kennen wir dann natürlich relativ wenig oder haben relativ wenig Informationen über das Produkt.
00:51:03: Und das ist natürlich oftmals auch ein Guest, den wir da machen, manchmal.
00:51:08: ist es besser für den Verkäufer, manchmal ist es besser für uns.
00:51:11: Aber das sind so Sachen, wo wir halt einfach gesagt haben, da müssen wir pragmatisch reinstarten, da müssen wir einfach anfangen, da müssen wir erfahrungsam und dann von diesem Punkt aus Schritt für Schritt weiterarbeiten.
00:51:20: Und ja, wir versuchen den Preis quasi auf die wenig Informationen, die wir haben, so früh wie möglich zu definieren, damit ein Verkäufer einfach weiß, was er bekommt.
00:51:29: Und dann ist es so entweder ... Entspricht das Produkt der Qualitätsstufe, das wir es annehmen, dann zahlen wir den Preis aus.
00:51:35: Oder es entspricht nicht der Qualitätsstufe, dann müssen wir es halt ablehnen an dieser Stelle.
00:51:39: Also wenn irgendwelche Löcher drin sind oder Defekte drin sind, dann lehnen wir das an der Stelle ab und dann kriegt er natürlich den Preis auch nicht ausgezahlt.
00:51:46: Maria, habt ihr Vergleichswerte, wenn jetzt jemand bei euch in den Store kommt und da in der Second Hand-Ecke stöbert und dann auch noch mal irgendwie mit einem Neuteil zur Kasse kommt, habt ihr da ungefähr ... den Vergleich, wie hoch ist quasi der Einkaufswert Secondhand vs.
00:52:02: Einkaufswert Neuware, oder ist das schwer zum Witzifahren?
00:52:05: Also bei uns, ähnlich wie bei Marike, ist das ja wirklich die Preisfindung, ist ja voll, also ist komplett mit dem Verkäufer, die einfach auch schon sehr lange dabei sind.
00:52:12: Und es ist einfach dadurch auch noch sehr persönlich.
00:52:15: Und den letzten Preis gibt der bei uns der Verkäufer an.
00:52:19: Ich meine, das hat die Frage klar, wie lange bleibt denn die Ware irgendwie vor Ort?
00:52:22: Aber dadurch ist es, also klar, ich meine, manchmal ist das dann wirklich auch noch mal ein Schnäppchen, wo man wirklich sagt, okay, der Verkäufer sagt, ich möchte das jetzt einfach auch los werden.
00:52:32: Und dadurch ... ist bei uns die Range vielleicht noch mal eine größere als mit den ganz klaren Kategorien, weil es halt wirklich ein subjektiver Bewertungsprozess ist im Gespräch, Kunde und wirklich dann auch unser geschuldes Personal.
00:52:48: Ich meine, meistens war dann schon auch der Preis von dem geschulden Personal dann schon auch genommen, weil die ist einfach wirklich super, wie du es auch beschrieben hast.
00:52:54: Ich schaue das an und könnte es einordnen und die wissen ja auch, okay, mit der Ware, die jetzt auch schon da ist oder auch so kam.
00:53:01: sind da viele einfach schon jetzt von der Erfahrung soweit, dass ich jetzt ehrlich gesagt da jetzt gar nicht mit ganz konkreten Zahlen kommen kann.
00:53:09: Alles gut.
00:53:10: Hat jemand aus der Runde konkrete Zahlen, so der Vergleich Neukaufswarnwert oder Warnkorbwert versus Second Hand?
00:53:20: Okay, dann auch nicht schlimm.
00:53:22: Lass uns mal einen kleinen Themenzwitsch machen.
00:53:24: Weg von den wirklich operativen Themen vom Second Hand-Angebot hin zu dem ganzen Thema.
00:53:30: Nachhaltigkeit.
00:53:30: Und dann, Julia, können wir auch dich wieder ein Stück mehr mit einbinden.
00:53:34: Es gibt da durchaus wirklich verschiedene Motive oder Treiber zu sagen, ich starte jetzt sowas.
00:53:38: Also es kann ja auch erstmal ein wirtschaftlicher Grund sein.
00:53:41: Ich glaube, am Anfang kam raus, wie viel Potenzial da drin liegt und wie groß dieser Markt überhaupt auch ist.
00:53:45: Es gibt aber natürlich auch den reinen CSR-Antrieb.
00:53:49: Magst du da vielleicht einfach ein paar Sätze dazu sagen?
00:53:53: Was hat da Bergzeit für ein Approach?
00:53:55: Ich glaube, was wichtig ist, wir haben uns dem Thema von zwei Seiten genähert und das ist, glaube ich, auch nachvor ein guter Ansatz gewesen.
00:54:03: Weil einerseits haben wir gesagt, okay, wir möchten unseren Hebeln in der Kreislaufwirtschaft als Händler nutzen, nämlich das, was wir können mit Marken und Kundschaft verbinden und verkaufen.
00:54:15: Da ist Second Hand einfach das naheliegendste von allen Kreislaufwirtschaftselementen.
00:54:19: Es gibt natürlich noch mehr.
00:54:20: Und da relativ opportunistisch gesagt, dann starten wir doch mal damit aus dieser CSR-Brille.
00:54:25: Es war aber von Anfang an die Grundanforderung, dass das als Geschäftsmodell gedacht wird.
00:54:29: Und ich glaube, das ist eine ganz spannende Kombi, weil nur, wenn es einen sich selbst tragen, das Geschäftsmodell ist, nicht in vielleicht den klassischen Kennzahlen, es darf auch noch weitere Kennzahlen haben und weitere Faktoren wie beispielsweise Kundenbindung mit einfließen lassen, aber nur dann hat es auch die Daseinsberechtigung und hat es auch den Impact und hat es auch eine Skalierbarkeit.
00:54:50: Und diese zwei Anforderungen beieinandergelegt, kam jetzt im Endeffekt Reuse raus, würde ich mal sagen, ist vielleicht auch noch nicht perfekt.
00:54:58: Und wir wissen auch gerade so von meiner Seite aus, stichel ich natürlich auch immer ein bisschen und sag so, hey und was ist mit den anderen Errs?
00:55:04: So, es gibt ja auch noch Repair, so, es gibt auch noch Refurbish, so, warum nehmen wir nicht auch mal kaputte Sachen und machen damit wieder was draus?
00:55:11: Also klar, das ist, glaube ich, auch vielleicht meine Aufgabe an der Stelle, das zu tun.
00:55:15: Aber irgendwann werden die sich vielleicht in dieses Konstrukt auch einbinden können, weil wir jetzt halt so eine Basis geschaffen haben von, wir wissen jetzt, wie Sachen wieder zu uns kommen und wir wissen wieder, wie sie rausgehen.
00:55:23: Okay, jetzt müssen wir nur noch kleine Prozesse zwischendrin mal hinzufügen, vielleicht noch ein Repairprozess, wie das bei euch in den Filialen ja teilweise auch schon ist, oder?
00:55:30: vielleicht einen Waschprozess oder irgendwelche anderen Sachen, um die wieder aufzuwerten, dass eben immer mehr Materialien weiter in den Kreislauf laufen können, weil das ist ja das idealistische Ziel dahinter, eben unsere Ressourcenkrise zu lösen, die ja, manche sagen, viel schlimmer ist als unsere Klimakrise, weil wir halt einfach running out of resources sind so langsam.
00:55:51: Und
00:55:51: das
00:55:52: finde ich daran so charmant.
00:55:53: dass es irgendwie zwei Welten übereinander bringt.
00:55:56: Hast du das Gefühl, für die Bergzeitkundschaft ist es auch ein Kaufargument, also Nachhaltigkeit als USP?
00:56:03: Bei uns jetzt als Händler.
00:56:05: Generell also unabhängig von Videos?
00:56:06: Ja und
00:56:07: nein.
00:56:07: Also im klassischen Handel, say do gap, das was ich vorhin eingangs erwähnt habe, dieses ich möchte nachhaltig handeln und konsumieren, versus ich tue das auch, wenn nämlich zum Beispiel andere Faktoren in meinem Kaufentscheidungsprozess wie Preise oder sowas nicht stimmen, die ist viel größer im First-Hand-Geschäft als im Second-Hand-Geschäft.
00:56:23: Ich glaube, es ist den Leuten durchaus bewusst, dass wir was tun, weil auch diese Authentität bei uns allen im Bergsport so krass gegeben ist.
00:56:30: Also eine Endkonsument, eine Endkonsumentin, die zu uns kommt, hat ein ganz anderes Verständnis im Werteset teilweise als für jetzt klassische Fashionhandel oder ähnliches.
00:56:42: Weil diese Person geht gerne raus.
00:56:44: Die weiß, es lohnt sich, draußen zu schonen und zu schützen.
00:56:47: Die weiß, was passiert, wenn ich das nicht tue.
00:56:50: Die war vielleicht selber schon an einem schönen Gletscher.
00:56:53: Kundschaft Mindset, sage ich jetzt mal, ist schon mal ein anderes als jetzt im klassischen Fashionbereich.
00:56:58: Das heißt, ich glaube, da ist das Bewusstsein geschärfter und deshalb müssen wir das Angebot in die Transparenz auch schaffen und geben.
00:57:03: Und wollen das auch, weil wir ja da auch unseren Beitrag leisten möchten.
00:57:07: mit meinen, die Patagonierichtung gefragt.
00:57:09: Ich finde, ihr schafft es tatsächlich sehr, sehr gut, zumindest nach außen hin, diesen Spagat zu verkörpern, zwischen wirklich glaubhaft, nachhaltigkeitsinitiativen Staaten, aber trotzdem nicht vernachlässigen, mal am Ende sind behalten wirtschaftlich denkendes Unternehmen.
00:57:22: Wie einfach ist es, aber in der Praxis immer umzusetzen?
00:57:24: Also wie oft wirst du in deinem Arbeitsalltag damit konfrontiert, dass du eigentlich sagst, naja, okay, mein unternehmerisches Denken sagt jetzt eigentlich A, aber Unternehmensphilosophie Werte würden jetzt eigentlich B sagen und wie kriegt man die dann übereinander?
00:57:37: Also Patagonia ist immer eine Gratwanderung.
00:57:40: Das habe ich an meinem ersten Tag schon festgestellt.
00:57:43: Das ist eine Gratwanderung.
00:57:44: Ich möchte aber eigentlich ein bisschen weiter vorne nochmal kurz einsetzen, weil wir bei Patagonia, wir sprechen nicht von nachhaltig.
00:57:51: Weil das, was wir machen, ist alles andere als nachhaltig.
00:57:55: Wir verkaufen Klamotten, die... neu produziert werden und den impact haben das habe ich schon gesagt sondern wir sprechen verantwort von verantwortlichkeit.
00:58:05: wir wollen verantwortlich handeln und mittlerweile seit dreieinhalb Jahren seit dreieinhalb jahren haben wir eine neue chefin die erde und die ist keine einfache chefin und insofern ist es natürlich jetzt noch viel mehr als Es davor schon der Fall war, dass wir versuchen diesen Verantwortungsbewusstsein auch Rechnung zu tragen mit den Punkten, die ich gerade vorhin schon genannt habe.
00:58:28: Mit Reparabel, mit langlebig und auch mit second hand.
00:58:33: Und das ist so mal der Ausgangspunkt für uns.
00:58:36: Und dann ist es so, dass wir, bevor wir... der Erde geschenkt wurden, waren wir ein Familienunternehmen und die Familie Schoenard hat ganz klar gesagt, unser Warnwehr, unser Reparaturservice, das muss, das ist kein Wirtschaftsfaktor von uns, sondern das ist ein Tool, um unseren Impact zu reduzieren.
00:58:57: und unsere, also alles, was wir im Moment in Europa machen, das ist nicht wirtschaftlich.
00:59:03: Die Reparaturen, die sind umsonst.
00:59:07: die wir anbieten, selbst die Schiffmann-Costs zu unseren Repair-Sentern und so weiter übernehmen wir.
00:59:14: Also wir haben die Luxus-Situation als ehemaliges Familienunternehmen und wie auch immer meine unsere Chefin bezeichnen will.
00:59:24: Also dieser Bereich muss kein Gewinn erzielen.
00:59:27: Das wird sich natürlich in dem Fall ändern, wo wir jetzt wirklich auch mit Trade in und so weiter arbeiten.
00:59:35: Also das ist so das Learning aus den USA, das wir jetzt nach Europa mitnehmen, dass wir hier zumindest kostendeckend verfahren wollen.
00:59:42: Also das ist ganz klares Ziel.
00:59:45: Aber es ist wie ich anfangs gesagt habe, es ist eine Gratwanderung.
00:59:48: Wir gehören ja der Erde mittlerweile so und wir spenden alle unsere Gewinne praktisch.
00:59:53: der Erde oder beziehungsweise gemeinnützigen Organisationen, um damit Gutes tun zu wollen.
00:59:58: Und natürlich sagen wir, wir wollen möglichst viel Gewinn machen, damit wir möglichst viel spenden können.
01:00:04: Was heißt jetzt möglichst viel?
01:00:06: Gibt es dafür eine sinnvolle Grenze oder gibt es dafür auch Strategien, dass der wirtschaftliche Aspekt halt nicht überwiegt?
01:00:13: Also das sind schon ganz ehrlich schwerwiegende Fragen, die wir uns immer wieder stellen, auch öfter als, als man vielleicht denkt.
01:00:20: Was mich eigentlich diesbezüglich relativ entspannt gemacht hat, das war eine Aussage von unserem CEO, Ryan Gellert, der, glaube ich, vor ein paar Monaten vielleicht als Hintergrund Ryan war, als ich bei Patagonia angefangen habe.
01:00:37: Er ist Amerikaner, aber er war damals unser GM für Europa.
01:00:40: Und er ist dann nach fünf Jahren in die USA gegangen und ist seitdem CEO von Patagonia Global.
01:00:47: Und er hat irgendwie vor einem halben Jahr im Interview mal gesagt, Da ging es auch um Resale und Second Hand und so weiter.
01:00:53: Und da wurde ja so ein bisschen provokativ gefragt, aber bringt das Patagon ja nicht in Schieflage, wenn irgendwann der Anteil von Second Hand immer größer wird.
01:01:02: Dann hat er gesagt, wenn wir irgendwann nur noch Second Hand verkaufen, dann ist das ein Problem, dem ich mich gerne stelle.
01:01:10: Und das ist irgendwo so das Ding mal okay.
01:01:13: Also wir unterliegen halt in ganz vielen Dingen nicht diesen Zwingen wie jetzt, du hast gerade vorhin gesagt, wie halt irgendwie Aktienunternehmen oder Private Equity.
01:01:20: Wir haben da, glaube ich, unser einziger Zwang ist, wir wollen möglichst viel spenden können.
01:01:27: Ja, macht Sinn.
01:01:27: Und du hast aber gerade, finde ich, trotzdem einen wichtigen Punkt genannt, nämlich jetzt kann man sich fragen, was ist möglichst viel?
01:01:32: Und ich glaube, das kennen wir alle, das werden im Berufsalltag immer wieder mal konfrontiert werden mit, wir brauchen... irgendeine verlässliche Zahl, auf die wir uns verlassen können, damit wir argumentieren können und so weiter.
01:01:44: Marike, mal eine Frage auch in deine Richtung.
01:01:46: Habt ihr Zahlen?
01:01:48: und wenn nein, was ist dein Gefühl, kann man mit so einer Secondhand-Plattform oder auch mit so einem Geschäft, egal ob ihr stationär oder online, wirklich zur Reduktion vom CO-Fußabdruck Globetrotter Global gesehen beitragen?
01:02:01: Wir haben das mal mit MyClimate durchrechnen lassen vor zwei, drei Jahren.
01:02:05: Ich hab selber mit Fabian noch mal gesprochen mit unserem CSL-Manager, da sagte er, wir haben das mal durchgerechnet, aber ob das jetzt alles Hand und Fuß hat, kann man nicht sagen, weil man kann natürlich die ganzen Ketten, die dahinter hängen, nicht sagen.
01:02:15: Aber damals hat man das wirklich, wenn man eine Regenjacke nimmt, die hat neun Kilogramm Emissionen, CO-Zwei-Emissionen.
01:02:21: Wenn sie neu gekauft ist und geht mit zwei Kilogramm, wenn es eine Secondhand-Regenjacke ist, schlägt sie ein mit der CO-Zwei-Emission.
01:02:29: Das sind sie.
01:02:30: schon weniger.
01:02:31: Und je mehr es natürlich in den Hartwarnbereich geht oder gerade bei Schuhe, ich meine so eine Jacke ist natürlich eine Jacke Sondermüll, aber Schuhe sind halt wirklich einfach, das ist Armock.
01:02:40: Also Schuhe sind ja auch noch immer das Problem in der Entsorgung.
01:02:45: Also Textil kann man ja noch bis zum gewissen Punkt trennen oder irgendwie, da gibt es ja schon viele Lösungen, wie ich aus Textilien neue Fasern herstellen kann oder irgendwelche Dämmenmaterialien und Co.
01:02:57: Aber Schuhe durch diesen Mix an Materialien.
01:03:00: dann sollen sie auch noch langlebig sein.
01:03:02: Daraus wieder ein neues Produkt zu machen oder die wirklich gut zu rezyklieren, ist halt quasi unmöglich.
01:03:07: Aber es ist halt alles noch nicht so richtig valide bemessbar.
01:03:11: Ja, okay.
01:03:12: Aber ich glaub, um das noch zu ergänzen, was du auch eben gesagt hattest, die Ule, das ist so, es ist noch so unbekannt an.
01:03:17: Das ist das, was wir ganz viel auch hören.
01:03:20: Oder was ihr auch beide meint, es sind die Kunden, die ankaufen, die uns die Sachen verkaufen, sind andere als die, die Ware dann wiederum kaufen.
01:03:28: Und das ist das, was wir auch viel erleben und erfahren, dass es halt Kunden sind, die sagen, ach so, ich kann meine gebrauchten Sachen auch verkaufen.
01:03:34: Weil es ist unglaublich viel Ware in den Kleiderschränken, in den Kellern, aber auch von Haushalts- Auflösung von älteren Leuten, die das einfach nicht mehr nutzen, die man wieder zurückbringen kann.
01:03:46: Und das ist so ganz schön.
01:03:47: Ach so, das kauft ihr auch an.
01:03:49: Das ist ja toll.
01:03:50: Oder wir haben häufiger Kunden, die dort stehen und sagen, ja, ich mache die Reise.
01:03:53: Wir machen jetzt einmal diese Reise.
01:03:56: Aber das machen wir wirklich nur einmal.
01:03:57: Das wissen die.
01:03:57: Und dann sagen wir, ja, okay, ihr könnt es nach der Reise uns bringen.
01:04:00: Wir kaufen es euch wieder ab.
01:04:02: Also so verkümmert es nicht irgendwo.
01:04:04: Und wir haben ja trotzdem teilweise wirklich noch diese.
01:04:06: Luxus, Wegwerfgesellschaft, die sich das leider für einmal kaufen und dann landet's im Müll.
01:04:12: Das muss man sich auch nicht schönreden.
01:04:14: Das sind Sachen, die passieren oder die Schuhe landen für zwei Jahre, kommen sie in den Keller an, brauchen sie mehr, dann kommen sie in den Container und im Müll.
01:04:21: Und so haben wir ein gutes Gegenkonstrukt, was wir langsam dagegen halten.
01:04:26: Ja, voll.
01:04:27: Maria ist vorhin schon mal durchgeklungen, ihr habt jetzt wahrscheinlich nicht das ganz große Problem überhaupt.
01:04:31: Waren zu bekommen.
01:04:32: Gibt es trotzdem Überlegungen, vielleicht auch mit den Herstellern, die direkt zu arbeiten und zu sagen, wir nehmen eure Rückläufe an oder Retouren und so weiter, also Herstellerkooperationen?
01:04:41: Also das Normale Programm ist ja ursprünglich gelebt wirklich von unseren Kunden, dass wir die Ware auch wirklich verkaufen und das eben auch ganz besonders eben gerade in der viurecken Umwoche, weil wir gerade als Gegenaktion einfach zur Black Week auch zeigen möchten, okay.
01:04:56: Wir wollen da auch wirklich umdenken.
01:04:57: Und Julia hat vorhin auch gesagt, ich meine, es gehören ja auch andere erst noch mit dazu.
01:05:01: Und umdenken heißt ja auch, Richtung Zukunftsfähigkeit, warum machen wir das überhaupt?
01:05:05: Sozusagen reparieren, pflegen.
01:05:07: Das sind ja die Dinge, die vorne weg eigentlich passieren.
01:05:10: Und einfach das Produkt möglichst lange im Kreislauf zu halten und möglichst lange zu tragen.
01:05:15: Das ist das nachhaltigste Produkt.
01:05:17: Das wissen wir ja alle.
01:05:18: Aber zurück zu deiner Frage.
01:05:20: Wir öffnen jetzt eben am Samstag unseren Pop-up-Store, also direkt in Garmisch.
01:05:25: wo wir halt einfach noch mehr Sichtbarkeit schaffen wollen und halt wirklich auch einladen wollen, sage ich mal, Kreislaufwirtschaft wirklich sehr praxisnah wirklich zu erleben.
01:05:34: Und da ist halt Second Hand einfach in Dooropener.
01:05:36: Ihr habt zwar auch schon gesagt, dass man einfach sagen kann, hey, ich kann es mir jetzt ja auch wirklich mal gebraucht kaufen.
01:05:41: Und in Zuge dessen ist halt die Ware, die vom Kunden kommt, ist halt jetzt nicht hundert Prozent planbar.
01:05:47: Deswegen haben wir uns auch überlegt, okay, für den Pop-Up-Store, wie können wir da natürlich noch zusätzliche Ware generieren?
01:05:54: und um vorbereitet zu sein, wenn dann der Eröffnungstag da ist, haben wir auch Musterware angefragt, die wir da einfach mit dazu packen.
01:06:02: Nichtsdestotrotz ist schon der Sinn, dass es auch wirklich die Ware von den Kunden ist.
01:06:05: Wir haben in Garmisch auch Kunden, die kommen jede Woche dann auch in den Geschäft und schauen, okay, hängt jetzt das Produkt noch?
01:06:11: Und es ist dann echt auch noch so dieses ... Ja, persönliche, aber ja, und zugedessen, genau um einfach diese Unkontrollierbarkeit ein bisschen vorbereitet zu sein, haben wir da auch
01:06:22: Musterware.
01:06:23: Ja, es wird kalkulierbar einfach dadurch, oder?
01:06:25: Ja.
01:06:26: Jules, hast du vorhin ja schon gesagt, es gibt noch andere Ers.
01:06:28: Was gibt es uns sonst noch so auch in diesem Kooperationsrahmen für Möglichkeiten, diese sozialen Aspekte auch mit einzubauen?
01:06:34: Also, laufen da schon Kooperationen?
01:06:36: Was gibt es für Möglichkeiten?
01:06:37: Natürlich laufen wir kochen.
01:06:40: Nee, aber ich glaube, das geht ein bisschen auf das zurück, was Mick gesagt hat, weil euer Modell ist natürlich das, außer Nachhalt hat sich das vorkommen.
01:06:47: Ihr seid grundsätzlich ein Unternehmen, das an der Stiftung gehangen ist.
01:06:50: Das heißt, ihr habt ... Grundsätzlich auch profitiert die sich reinvestieren.
01:06:53: Das haben wir so nicht.
01:06:54: Wir haben überlegt, wie können wir das im Kleinen verknüpfen?
01:06:57: und haben deshalb in den letzten drei Jahren mit Reuse immer eine Aktion gehabt für einen bestimmten Aktionszeitraum.
01:07:01: Es war meistens so Anfang Herbst bis Weihnachten, dass wir gesagt haben, okay, pro eingesendeten Teil spenden wir einen Fixbeitrag zu dieses ganz klassische One-for-One-Giving.
01:07:10: Und das haben wir in den letzten zwei Jahren mit dem Partner-Project Our Winters gemacht.
01:07:13: Und dieses Jahr haben wir es ein bisschen anders gemacht.
01:07:15: Wir haben einfach den Aufruf in die Welt gestartet und gesagt ... Schaut mal, liebe Gemeinnützige Organisationen, bewerbt euch doch bei uns.
01:07:21: Wir haben hier bis zu zehntausend Euro zu vergeben, weil das quasi ... die Einsendungen, die wir mal kalkuliert haben, dass sie einen Zeitraum vielleicht bekommen würden, was sie in den letzten Jahren auch gezeigt hat, dass das ganz gut geklappt hat.
01:07:31: Und ja, haben da jetzt dann tatsächlich auch die Top drei rausgefiltert und gehen damit jetzt einfach mal ein offenes Community-Voting, weil wir gesagt haben so, hey, wenn ihr schon euer Hudson-Style einschickt zu uns und wir davon ein Euro spenden dürft ihr doch auch mitbestimmen, wo der Euro hingeht oder wo eben die Gesamtsumme in dem Fall hingeht.
01:07:47: Und so haben wir das versucht als kleiner, unperfekter Teil zu das, was ihr sowieso mit eurem Geschäftsmodell schon steuert.
01:07:55: seit jetzt mittlerweile drei
01:07:56: Jahren.
01:07:57: Mir kannst du da was hinzuzufügen, weil es geht ja wirklich in eine sehr ähnliche Richtung.
01:08:00: Also ihr macht ja auch mit ActionWorks, glaube ich, heißt bei euch, oder?
01:08:03: Die Unterstützung in verschiedenen Organisationen.
01:08:05: Genau.
01:08:06: Was wir machen, ich weiß nicht, ob jemand von euch, ich glaube, es war ziemlich genau vor einem Jahr, hatten wir im Glockenbach Viertel einen Wochenende, also Freitag, Samstag, so ein Pop-Up, so ein Thrift-Store.
01:08:17: Und wir machen das ein bis zweimal im Jahr in verschiedenen Städten.
01:08:23: Auch da ist der Hintergrund, warum war mir das nur so begrenzt, weil wir nicht mehr Ware haben.
01:08:28: Wir haben diesen Pop-Up-Store im Glockenbach-Viertel gemacht, Freitag samstags, waren auch ein paar Händler von uns eingeladen, am Tag davor zum Pre-Shopping, das war im Rahmen von, wir haben so eine Eventwoche gehabt, die jetzt sich Quality-Woche genannt.
01:08:40: Und da haben wir ein Podiums-Diskussion gehabt und so weiter.
01:08:44: Ein Höhepunkt war eigentlich dieses Ref-Store.
01:08:46: Und da waren eben lauter Second Hand-Teile, die wir... Im Prinzip abgeseitelt haben wir so die Karte draus gemacht repariert und so weiter und ich meine es war schon echt krass.
01:08:58: Ich war da samstags da für eine schicht eingeteilt und das war so ein Glockenbach viertel.
01:09:04: also ich wenn man jetzt als außenstehender zugekommen wird mir gesagt da wird ein neues iphone gelanscht oder gerade um die ecke bei uns im store hat gerade uniklo aufgemacht so so irgendwas.
01:09:14: also da war eine schlange es waren null grad und als dann die sonne weg ging so um drei Es war
01:09:22: arschkalt.
01:09:23: Und trotzdem war da eine Schlange, die mindestens die ganze Zeit über fünf, sechs, hundert Meter lang war.
01:09:28: Aber über Nacht hat keiner.
01:09:29: Nee, das nicht.
01:09:30: Aber man musste zu sagen, wir haben jeden gesagt, maximal ein Teil.
01:09:35: Und dafür sind die Leute dann wirklich teilweise ... Wir haben rumgefragt, fünf, sechs Stunden gestanden, weil sie einfach die Idee so geil waren.
01:09:43: Und die wussten ja noch nicht mal, ob dann auch in diesem Store was ist, was sie kriegen.
01:09:49: Und ... Die Idee fanden wir einfach cool und wir sind dann mit Tee und Kaffee rumgegangen, Lebkuchen und so weiter, was ich aber eigentlich sagen will, ist die Erlöse.
01:09:58: Das waren beträchtliche Erlöse, die dann da zusammen kamen über die zwei Tage.
01:10:02: Und die Erlöse für von so einem Swift Store, die spenden wir dann immer komplett an einen NGO, an einen Lokalis in dem Fall.
01:10:09: Also wir haben das an zwei Münchner NGOs dann gespendet.
01:10:11: Sehr cool.
01:10:12: Ja, es geht ja wirklich beides in eine ähnliche Richtung.
01:10:15: Ich würde... die Gesprächsrunde mit einem letzten Themenblock langsam zum Ende führen.
01:10:20: Und zwar ist das der Ausblick in die Zukunft.
01:10:23: Zwei Fragen, die ich von allen von euch noch mal eine Einschätzung hätte.
01:10:27: Und die erste Frage ist, wo ihr den Second Handmarkt in absehbarer Zukunft, sprich, ca.
01:10:33: fünf Jahren seht.
01:10:34: Wir haben vorhin ja schon über die Vergangenen fünf Jahre gesprochen.
01:10:37: Jetzt wagen wir einen Blick in die Zukunft und damit Maria nicht mehr anfangen muss, starten wir jetzt diesmal bei Jule.
01:10:43: Ich hab ... Vor ein paar Tagen erst, auf einer Veranstaltung, wo ich mit Jens war, ein neues Wort gelernt.
01:10:47: Und das nennt sich Antidistupin.
01:10:49: Wie?
01:10:50: Ein Antidistupin.
01:10:52: Und zwar quasi eine realistische Utopie.
01:10:54: Also es ist irgendwie nicht alles scheiße, aber es ist alles ein bisschen besser.
01:10:58: Und es ist aber trotzdem noch nicht alles gut.
01:11:00: Und ich glaube, ich würde gerne eine Second-Hand-Antidistupi zeichnen mit euch.
01:11:04: Und deshalb sage ich, jeder und jede Werkzeugkundin hat uns schon mal einen Teil zurückgegeben und weiß aber auch, wo sie einen Neues Teil finden kann und es ist ein Ersatzkauf.
01:11:17: Kein Zusatzkauf.
01:11:19: Das ist vielleicht meine Antidistopie.
01:11:21: Okay, ganz kurz noch, damit wir es immer knackig abschließen, Nische oder Mainstream in fünf Jahren?
01:11:26: Mainstream ist jetzt schon.
01:11:27: Okay.
01:11:28: Jens?
01:11:28: Ich will nicht gerade, was sich der Juli noch hinzufügen kann.
01:11:31: Du kannst auch Fassino sagen,
01:11:33: ne?
01:11:33: Das ist gerade so schön gezeichnet, genau.
01:11:36: Da kann ich, glaube ich, aus unserer Sicht nichts hinzufügen.
01:11:38: Also, wächst weiter, gewinnt an Bedeutung.
01:11:41: ist Mainstream, bleibt Mainstream.
01:11:44: Dann eine ganz kurze Ergänzungsfrage.
01:11:45: Wird es ein Wirtschaftsfaktor auch für Bergzeit?
01:11:48: Ja.
01:11:49: Dann gehen wir weiter zu dir, Mick.
01:11:50: Wir sind ja weit hinten dran in Europa und ich glaube, dass es ein ganz wichtiger Teil, oder es kann ich sagen, es wird nicht, sondern wir arbeiten nach fünf Jahresplänen und es ist ein ganz fester Bestandteil unserer fünf Jahrespläne.
01:12:08: dass Second Hand ein ganz, ganz wichtiger Baustein wird.
01:12:11: Und für uns ist es einfach auch die Vervollständigung mit eben Repair, dann auch Reuse wirklich zu, zu praktizieren.
01:12:22: Ja, quasi eine logische Konsequenz, ja.
01:12:25: Man eigentlich schaut's bei Globetrotter aus.
01:12:27: Für uns ist es auch eine feste Säule.
01:12:30: Eine wichtige Säule für die Zukunft, auch für unsere Kunden.
01:12:33: Und das werden wir auch genauso beibehalten, auch fortsetzen und sicherstellen, dass wir möglichst effizient die Teams darin unterstützen, das Wachstum auch zu gewährleisten und die Säulen miteinander zu verknüpfen, was wir jetzt schon machen.
01:12:46: Weil wir überall auch Werkstätten haben, in fast allen Stores gibt es nur noch drei, die keine haben, sodass wir auch defekte Artikel reparieren können.
01:12:54: Das ist für uns einfach sinnvoll und die logische Schlussfolgerung, dass wir das alles miteinander verknüpfen können, um so halt auch möglichst alles da wirklich den Kunden auch abzunehmen.
01:13:05: Gleiches ist auch in Ludwigs Wurst oder Online Shop.
01:13:07: Es haben wir auch selber die zentrale Werkstatt, sodass wir auch die online Artikel, die uns eingeschickt werden, reparieren können und im Kreislauf behalten.
01:13:14: Und das gilt es auszubauen und das Wachstum eigentlich zu, zu stemmen, das mit Sicherheit kommen wird, weil es sich immer stärker etablieren wird.
01:13:23: Maria, jetzt hast du vorhin schon fleißig genickt bei definitiv Mainstream oder gesagt, das ist jetzt schon.
01:13:28: Jetzt schließt sich mal den Kreis, das ist schön.
01:13:31: Auch zu Juli, ich sag auch, es ist schon ein absolutes Mainstream.
01:13:34: Und ich glaube, jetzt ist es gleichzeitig der Second Hand, der anfangen wirklich auch Kreislaufwirtschaft, einfach größer zu denken mit all den Ers, die da dabei sind, wirklich auch zu denken, wie kann man einfach Produkte länger... überhaupt im Lebenszyklus zu denken, mit Reparieren, mit Pflegen, wirklich mit all den Ersten, die da dazuzählen und wie kann man da einfach sichtbare Beispiele schaffen und wirklich auch Lust und Einladen, sei das eben in dieser Runde in der Kundenkommunikation, aber das Thema auch wirklich größer zu denken, hier in der Gemeinschaft als Branche auch wirklich positive Beispiele zu etablieren, zu schaffen.
01:14:09: Ja, zwar ist fast schon eigentlich das perfekte Schlusswort, aber eine Frage muss ich noch loswerden, deswegen drehen wir noch mal eine Runde.
01:14:14: Nehmen wir mal an, es ist Wunschkonzert.
01:14:16: Was müsste auf politischer Ebene passieren, dass euer Second-Hand-Geschäftsmodell deutlich mehr Rückenwind bekommt?
01:14:23: Und vielleicht das, was ihr jetzt gerade als Zukunftsvision geschildert habt, auch echt Realität werden kann?
01:14:28: Ich würde uns diesmal einfach hoffen lassen, der oder diejenige von euch, der eine Antwort parat hat darf.
01:14:33: Also den ersten
01:14:33: Rückschritt haben wir ja schon gemacht, indem wir das Lieferkettengesetz wieder aufgeweicht haben.
01:14:38: Also sorry, aber ganz ... Ja.
01:14:41: ... nicht vorstellen.
01:14:43: Klar.
01:14:44: Ich kann viele Dinge verstehen, klar.
01:14:45: Aber wenn ich in die Richtung gehen will, dann kann ich sowas nicht.
01:14:50: Ich
01:14:51: glaube, das sind wir uns alle einig.
01:14:52: Das ist für
01:14:52: mich ein riesen Rückschritt.
01:14:55: Es müsste sich einiges ändern, es müsste vielmehr mit Anreizen geschafft werden, subventioniert werden und so weiter, auch auf lokaler Ebene.
01:15:03: Aber es geht auch ganz einfach, dass man zum Beispiel, was wir auch machen und wenn die Politik das auch vielleicht ein bisschen machen würde, ist darüber aufzuklären.
01:15:13: was Fast-Fashion oder immer wieder Neukauf einfach verursacht.
01:15:18: An Wasserverbrauch und so weiter.
01:15:21: Also was weggeworfen wird und so weiter.
01:15:23: Wenn man darüber aufklärt, glaube ich, dann ist es schon, und das kostet nicht viel Geld, das Aufklären.
01:15:29: Dann ist schon ein großer Schritt in die richtige Richtung getan.
01:15:32: Ja.
01:15:34: Schulfach zum Beispiel.
01:15:35: Ja,
01:15:35: auch das.
01:15:36: Klar.
01:15:38: Ja,
01:15:38: ich denke auch, das ist halt überhaupt nicht richtig bekannt.
01:15:41: Also immer noch, wir denken es immer, aber ich hab selber so eine, die schon durch die Schule durch sind, aber das ist nicht Bestandteil davon.
01:15:47: Und es ist immer wieder auch gerade in den USA so, die machen das bestimmt zum Spaß, dieses ganze CSR-Thema, das ist irgendwie so Fun, dass da aber wirklich was hintersteht und eine Verantwortung hintersteht und dass die Unternehmen, die in diese Bereiche investieren, und das haben wir alle gesagt, da steckt Manpower hinter, da stecken Stunden hinter, die nicht direkt ... mit einem, es ist ein einfacher Umsatz eine Patagonierjacke zu verkaufen.
01:16:11: Die hänge ich hin, die verkaufe ich.
01:16:13: Aber die gebrauchte Patagonierjacke ist kein einfacher Umsatz.
01:16:15: Ich muss es einmal bewertet haben, ich muss es irgendwie in ein System gebracht haben.
01:16:20: Manchmal ist es dann auch noch eine Wasserdichtigkeit, die ich geprüft habe.
01:16:23: Das heißt, ich habe wirklich investiert in dieses Produkt, damit es nicht im Müll landet.
01:16:27: Und die Unternehmen, die das Investment auch sich nehmen, machen es aus eigenen Initiativen, aus der eigenen DNA und Zielrichtung, dass sie wirklich sagen, Wir haben die Verantwortung, aber die Unternehmen, die es nicht machen, können einfach Fast-Fashion-Ausrüstung in den Markt rein spülen und können für zehn oder zwanzig Euro einen blöden Bergstiefel anbieten, der nach einer Tour auseinander fällt und eine Müll landet.
01:16:52: Das kostet die nichts.
01:16:54: Und sie kriegen eventuell in anderen Regionen, anderen Staaten noch Förderung.
01:16:57: Und die Unternehmen, die da rein investieren, investieren auf die eigene Kappe und es ist immer weiter ein Kampf zu sagen, das ist nicht unbedingt der Umsatz, der dahinter steht, sondern das ist auch die Strategie, die dahinter steht und das Verantwortungsgefühl, das wir als Unternehmen haben für unsere Umwelt und für die Nachhaltigkeit.
01:17:18: Ja.
01:17:19: Sonst noch Ergänzungen, irgendwelche Wünsche.
01:17:23: So ein relativ pragmatischer Ansatz wäre ja zu sagen, okay, wir haben jetzt irgendwie eine EU-Tekstilien-Kreislaufwege-Tekstilien-Strategie.
01:17:29: Okay, jetzt sagten wir mal, was heißt Kreislaufwege-Tekstilien?
01:17:33: Wer muss da was für tun?
01:17:33: Und wer muss welche Informationen an welchen Punkt in der Lieferkette liefern?
01:17:37: Dazu, dass das die Nachkommenden auch noch bewerten können.
01:17:40: Weil nur dann kann ich auch sagen, ja, das kann in zweiter Lebenszyklus, das kann so oder so repaired werden oder das kann einen zweiten Wert haben überhaupt von X. Also da diese Transparenz zu schaffen und ich glaube, der Produktpass ist dann ein ganz gutes Mittel.
01:17:52: Jetzt müssen wir nur noch halten und nicht das böse D-Wort wieder in den Mund nehmen und alles wieder wegmachen.
01:17:57: Und ich glaube, das wäre vielleicht ganz cool, sich mal so irgendwie zumindest an einem europäischen Marktkontext drauf zu einigen.
01:18:02: Was heißt für mich Christoph?
01:18:03: Welch was gehört da dazu?
01:18:04: Und was gehört auch nicht dazu?
01:18:06: Und Verbrennung sollte nicht dazu gehören.
01:18:08: So mein Wunsch.
01:18:10: ergänzend, glaube ich, einfach die richtigen Anreize zu setzen, halt wirklich auch schon sehr früh anzufangen, wirklich im Produktdesign, also wirklich Design for Circularity, dass das einfach schon die Marken, die Unternehmen, die da einfach auch schon Vorreiter sind.
01:18:24: Ich meine, es gibt ja genug Beispiel, also wir haben ja kein Erkenntnisproblem, wir haben ja irgendwo alle ein Umsetzungsproblem, dass man wirklich da einfach sehr früh anfängt, das natürlich entsprechend mit Anreizen versieht und natürlich auch die Kosten trägt, die dann halt am Ende oftmals, also wo die Quittung halt jemand anders trägt, dass man da halt irgendwo, dass die Politik da auch einen gewissen politischen Rahmen vorgibt, das irgendwo auch fair zu gestalten.
01:18:50: Was auch helfen würde, das wäre eine Vereinheitlichung, also zum Beispiel von Siegeln.
01:18:55: Kriterien, es nützt uns allen, also ich kann das nur aus Endverbrauchessichtern sagen, es nützt uns nicht, wenn jetzt jeder Händler und jede Marke ihr eigenes Gütesiegel oder Secondhand-Siegel oder Premium-Siegel oder Grünesiegel oder was weiß ich hat.
01:19:14: Also wenn es da eine Vereinheitlichung auf politischer Ebene geben würde, dass der Endverbraucher wirklich weiß, okay, das steckt dahinter und das würde auch die Gefahr von Greenwashing einfach deutlich reduzieren.
01:19:27: Wenn der Endverbraucher aufgeklärt würde, was das bedeutet.
01:19:31: dann wäre, glaube ich, auch schon ein riesiger Schritt in die richtige Richtung getan.
01:19:37: Dann sage ich vielen, vielen Dank für eure ganzen ausführlichen Antworten.
01:19:40: Ich weiß nicht, wie es euch allen geht.
01:19:41: Ich muss sagen, ich bin hier und da zweigeteilt.
01:19:44: Ich habe ein sehr, sehr gutes Gefühl, wenn ich mir anhöre, mit wie viel Vollgas hier an Projekten gearbeitet wird und was mittlerweile auch schon wirklich da ist.
01:19:51: Auf der anderen Seite hört man schon auch raus, wie viel Arbeit es einfach ist und wie viele Handlungsfelder noch einfach offen sind, wo man auch auf externen Support angewiesen ist.
01:20:00: Aber umso besser, dass jeder alle tatkräftig am Werkzeit und auch dafür vielen Dank an euch alle.
01:20:06: Ja, hier ging es dann in den Austausch mit den Journalistinnen und Journalisten, die vor Ort waren.
01:20:11: Hier können wir euch gerne die Artikel dazu in den Show Notes verlinken.
01:20:15: Das war die Sonderfolge zum Presse-Event Second Hand für Autobekleidung und Ausrüstung.
01:20:20: Lasst gerne mal euer Feedback da, wie ihr die Gesprächsrunde fandet und was eure Sichtweise auf Second Hand ist.
01:20:26: Wenn euch der Bergzeit-Podcast gefällt, dann lasst mir immer gerne ein Abo da und wir hören uns dann wieder regulär zur nächsten Folge.
01:20:32: Bis dahin, ciao ciao, euer Jan.
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