#94 Sicherheit am Berg
Shownotes
In dieser Episode dreht sich alles um das Thema „Sicherheit am Berg“. Bergzeit Host Jan spricht mit unserem Bergzeit RE-USE Teamlead und aktivem Bergretter Jens Oellrich darüber, warum immer mehr Menschen die Berge besuchen, wie sich das Unfallgeschehen in den letzten Jahren verändert hat und welche Rolle dabei die zunehmende Popularität von Social Media spielt. Gemeinsam beleuchten die beiden, welche Herausforderungen und auch Chancen die wachsende Begeisterung für das Gebirge mit sich bringt – und wie wichtig Planung, Ausrüstung und Erfahrung für ein sicheres Bergerlebnis sind. Mit persönlichen Insights aus zwei Jahrzehnten Bergwachterfahrung erklärt Jens, worauf es bei Rettungseinsätzen wirklich ankommt und warum sich niemand blind auf eine Rettung verlassen sollte. Viel Spaß beim Zuhören!
Wichtiger Hinweis: Jens spricht im Podcast als Privatperson über seine eigenen Erfahrungen. Somit sind seine Ausführungen seine eigene Meinung und keine offiziellen Statements der Bergwacht.
Mehr aus dem Inhalt & Timecodes:
- [00:03:34] Wie lange bist du bei der Bergwacht?
- [00:04:51] Gibt es heute mehr Bergunfälle als früher?
- [00:07:14] Haben sich die Einsatzbilder über die Jahre gewandelt?
- [00:10:18] Warum passieren trotz besserer Ausrüstung weiterhin Unfälle?
- [00:13:26] Rettet die Bergwacht auch bei grobem Eigenverschulden?
- [00:17:10] Wie sieht dein typischer Bergwacht-Alltag aus?
- [00:20:46] Wie blickst du auf die Zukunft der Bergrettung?
Nützliche Links [Hier geht's zur Website der Bergwacht Bayern:] (https://bergwacht-bayern.de/))
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Transkript anzeigen
00:00:04: Der Bergzeit Podcast ist dein Podcast für mehr Bergzeit.
00:00:09: Egal ob neben dem Gipfelkreuz oder auf dem Weg ins Büro.
00:00:13: Wir wollen die Berge zu dir bringen.
00:00:15: Immer und überall.
00:00:25: Servus zusammen und herzlich willkommen zu einer neuen Beratungsfolge des Bergzeit Podcasts.
00:00:30: Ich bin Cian und heute geht es um ein Thema, das mir wirklich sehr am Herzen liegt.
00:00:34: Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber momentan bekomme ich auf meinen Social Media Kanälen immer mehr Bergvideos eingespielt, die mich und ich kann es gar nicht anders sagen, echt so ein bisschen sauer machen.
00:00:44: Ich spreche davon Videos, die meistens Titel tragen, wie ich laufe meinen ersten Ultra Trail ohne Vorbereitung oder wir machen unsere erste Wanderung auf die Zugspitze.
00:00:53: Oder ich besteig den tödlichsten Berg Europas, nämlich das Matterhorn, hat aber noch nie davor in meinem Leben Steigeisen an.
00:00:59: Und die Videos kommen in der Regel leider, muss man fast sagen, auch ziemlich gut an.
00:01:04: Also schaut man sich die Viewzahlen oder Interaktionsraten an, dann würde jeder Mensch, der sich mit diesen Kanälen befasst, sagen, das funktioniert gut, bitte unbedingt weitermachen.
00:01:13: Aber ich frag mich immer, was ist der Preis dafür?
00:01:16: Und warum bringt man sich und vor allem andere Personen am Berg leichtsinnig in Gefahr?
00:01:21: Ich weiß, man kann und darf hier wirklich nicht generalisieren.
00:01:24: Ich hatte mich da immer wieder, dass ich einfach sehr emotional auf solche Videos reagiere und dann einfach schimpfen anfangen.
00:01:30: Und ich weiß auch, dass das definitiv nicht der richtige Weg ist.
00:01:33: Und deswegen habe ich mir gedacht, müssen wir die Sache ein bisschen anders angehen.
00:01:36: Unser Podcast hier ist die perfekte Plattform, um über dieses Thema zu sprechen.
00:01:40: Und ich habe mir gedacht, dann brauche ich eigentlich nur noch ein Gesprächspartner, der mit Erfahrung und vor allem nationalem Hintergrundwissen mit mir über das Thema Sicherheit am Berg sprechen kann.
00:01:50: Und glücklicherweise habe ich genauso jemanden bei uns in unseren eigenen Bergzeitereien gefunden.
00:01:55: Nämlich unseren Bergzeitreviews verantwortlichen Jens Oerich.
00:01:58: Jens, schön, dass du mit hier bist.
00:01:59: Hallo Jan, vielen Dank für die Einladung.
00:02:01: Jens, du bist ja selber leidenschaftlicher Bergsportler, würde ich sagen.
00:02:04: Also bist ziemlich viel draußen unterwegs.
00:02:06: Magst du unseren Zuhörenden mal kurzen Überblick geben, wo findet man dich am ehesten am Berg?
00:02:11: Ja, inzwischen muss ich schon fast sagen, Grenze auf die bayerischen Alpen.
00:02:15: Für weiter reicht fast die Zeit da nicht mehr.
00:02:17: Aber alles hat irgendwo begonnen.
00:02:19: Eigentlich schon fast vor dem Studium.
00:02:20: Da habe ich in einem Bergsportgeschäft gejobbt.
00:02:23: Und da habe ich dann den Bezug auch zu den Bergen bekommen.
00:02:25: Im Studium hat man da eine Kletterklicke gehabt und wir sind ja regelmäßig zum Sportklettern gegangen.
00:02:31: Als ich nach München gezogen bin, hab ich mir überlegt, wo kann man Anschluss finden, wie kann man das weiterbetreiben?
00:02:36: Da ich mein Zivi damals noch so alt bin, ich schon
00:02:39: im Rettungsdienst gemacht
00:02:40: hab, war das eine logische Schlussfolgerung, Rettungsdienst und Bergaktivitäten im Klettern-Scheeton gehen, miteinander zu verbinden.
00:02:48: Und so bin ich dann zu Bergwacht gekommen.
00:02:51: Du bist aktuell auch wirklich noch aktives Mitglied der Bergwacht und dem Bergwachtdienst.
00:02:55: Und deswegen passt es eben so gut, dass wir zusammen über dieses Thema Sicherheit am Berg sprechen können.
00:03:01: Und bevor wir da tiefer einsteigen, gibt es aber einen ganz wichtigen Hinweis.
00:03:05: Ich versuche mal zu formulieren und du ergänzt es oder korrigierst mich, sollte ich was vergessen.
00:03:09: Aber es ist ganz, ganz wichtig zu betonen, dass alles, was wir jetzt in dem Podcast besprechen und vor allem du sagst, einfach deine persönliche Meinung, Wahrnehmung und Aussagen sind und du jetzt nicht als offizielle Sprachrohr der Bergwacht agierst.
00:03:22: So habe ich das mal mitgenommen.
00:03:23: Es ist richtig.
00:03:24: Ja, genau, so kommen wir das, glaube ich, ganz gut zusammenfassen.
00:03:27: Ich war mal Bereitschaftsleiter der Bergwacht München, habe aber jetzt kein offizielles Amt mehr und kann auch deswegen nicht offiziell für die Bergwacht sprechen.
00:03:34: Genau, perfekt.
00:03:34: Das wollten wir einmal klarstellen.
00:03:35: Es ist natürlich aber trotzdem so, wie lange bist du mit dabei?
00:03:38: Seit zwanzig Jahren.
00:03:39: Also in zwanzig Jahren, da sammelt man einiges an Erfahrung, man bekommt einiges mit, sowohl im Kontakt dann mit den zu rettenden Personen, als auch einfach intern mit dem, was bei euch alles so in den Bergwacht rein passiert.
00:03:53: Ich würde mal einsteigen in dieses ganze Thema mit dem Thema Datenlage.
00:03:57: Es ist tatsächlich ja gar nicht so leicht.
00:03:58: Ich habe versucht in Vorbereitung auf die Folge so ein bisschen was zu recherchieren.
00:04:02: Und es gibt schon Quellen, wo man Statistiken findet, Berg-Unfallstatistiken.
00:04:07: Trotzdem ist es so, dass die ja oft auf Annahmen basieren.
00:04:10: Also beispielsweise vom DRV.
00:04:11: Da werden dann quasi... die Anzahl der Leute, die überhaupt in die Berge gehen auf Basis der Mitglieder des Deutschen Alpenvereins geschätzt.
00:04:19: Es gibt da einfach hier und da viele Variablen.
00:04:22: Man kann aber schon festhalten, dass es immer mehr Rettungseinsätze gibt.
00:04:27: Und die Zahl der tödlichen Unfälle geht aber tatsächlich irgendwie zurück.
00:04:32: Das sind immer so die zwei Sachen, die ich mitgenommen hab.
00:04:34: Jetzt haben wir gesagt, du hast super viel Erfahrung und deswegen auch einfach nur die Frage nach deiner persönlichen Wahrnehmung.
00:04:39: Wenn du draußen unterwegs bist oder auch im aktiven Einsatz bist.
00:04:43: Hast du das Gefühl, es passiert mehr als beispielsweise vor zwanzig Jahren, wo du angefangen hast?
00:04:48: Oder passiert es einfach anders?
00:04:51: Ich würde fast sagen, wahrscheinlich sowohl als auch, oder man kann auch beides sagen.
00:04:54: Vor zwanzig Jahren ist jetzt schwer, sich zurück zu erinnern, das ist eine lange Zeit.
00:04:58: Ich würde das Ganze mal trennen in die Phase vor Corona, Corona und nach Corona.
00:05:02: Das sind, glaub ich mal, die großen Meister uns.
00:05:04: Vor Corona, sag ich mal, war es normal?
00:05:08: Oder hat man das jetzt normal erachtet, was an Einsätzen reingekommen ist?
00:05:12: Prinzipiell muss man auch sagen, hier gerade in Bayern ist es so oder in unserem Dienstgebiet, wo ich auch unterwegs bin, dass es ein Dienstgebiet, was vom Ski fahren und das Ski-Piste beeinflusst ist.
00:05:21: Deswegen haben wir im Winter deutlich mehr Einsätze, weil da die ganzen Pisteneinsätze mit dabei sind.
00:05:26: Können wir ruhig sagen, wo bist du da?
00:05:27: Ich mach viel im Spitzing, schlier sich Spitzing, mach ich Dienst.
00:05:31: Das ist natürlich dann die Winter, die Pisteneinsätze mit dabei.
00:05:33: Und im Sommer ist es halt im Schnitt einfach nicht so viel wie im Winter im Pisteneinsatz.
00:05:38: Insofern ist ... So was auch immer geprägt davon, wie gut ist der Winter?
00:05:41: Wie gut ist der Winter auf der Ski-Piste?
00:05:43: Dementsprechend gehen da die Einsätze nach oben, übers Jahr betrachtet.
00:05:47: Oder hat man einen schlechteren Winter, dann gehen auch die Einsätze etwas weiter nach unten.
00:05:52: Sorry, da muss ich kurz zwischern haken.
00:05:53: Ich hoffe, du vergisst deinen Punkt nicht.
00:05:54: Aber kann man sagen, guter Winter mehr Einsätze, schlechter Winter weniger Einsätze?
00:05:59: Weil ich denke mir manchmal so, wenn schlechter Winter ist und links und rechts der Piste liegt beispielsweise weniger Schnee und die Leute haut von der Piste raus, dann ... Ist das Verletzungsrisiko höher als im guten Winter, wo du vermeintlich weichen Tiefschnitt landest?
00:06:11: Ja, also gute Frage.
00:06:13: Ich meine,
00:06:14: die Piste ist, glaub ich, immer ähnlich hart, die ist ja präpariert und gewalzt.
00:06:17: Da
00:06:18: hat man nicht so große Unterschiede.
00:06:19: Und das meiste ist ja dann auch auf der Piste, was dann da passiert.
00:06:22: Und des links und rechts ist dann in der Quantität dann doch wieder geringer als das, was auf der Piste passiert.
00:06:28: Selbst wenn die Kids anfangen, free to ride'n und zwei Meter neben der Piste dazu fahren, dann ist es doch nicht so die Masse.
00:06:36: Also, wir waren eigentlich stehengeblieben bei der Phase vor Corona.
00:06:40: Würde ich jetzt mal normal einstufen, dann kam die Phase während Corona, wo man dann wieder einen Ausflug machen konnte.
00:06:46: Da waren dann schon die Zahlen
00:06:47: höher.
00:06:47: Da hat man halt gemerkt, dass sehr viele Leute in unseren Bereichen unterwegs waren, weil sie eben nicht ins Ausland oder nach Österreich weiterfahren konnten.
00:06:54: Da hatte ich auch die Phase gehabt, wo ich die meisten Einsätze ich persönlich abgewickelt hab oder erlebt hab in den Jahren.
00:07:01: Und jetzt so nach Corona sind für mich statistisch, also meine Zahlen wieder leicht nach unten gegangen.
00:07:06: sind aber auf Niveau vor, also höher als vor Corona.
00:07:11: Das würde ich schon sagen oder schon unterschreiben.
00:07:14: Und was passiert auch da wieder, wenn du jetzt an deine speziellen Einsätze zurückblickst, hat sich da irgendwas verändert?
00:07:21: So im Einsatzbild ist es irgendwie, sind es leichtere Einsätze geworden, sind es eher drastischere Sachen, kann man da irgendwie Schlüsse draus ziehen?
00:07:28: Vielleicht
00:07:28: noch ein Gedanke vorweg.
00:07:29: Was man auch merkt, ist, dass früher waren die Einsätze fokussierter aufs Wochenende.
00:07:35: Und heute sind die Einsätze auch twenty-four-seven, sag ich mal.
00:07:37: Also auch unter der Woche gibt es die Einsätze, weil einfach die Leute auch unter der Woche variabler arbeiten, mal schnell ein paar Stunden rausgehen und irgendwas machen.
00:07:45: Somit nehmen die Einsätze unter der Woche zu im Vergleich zu den Einsätzen am Wochenenden.
00:07:50: Das ist mal so das eine, was ich mitbekommen hab.
00:07:52: Wie gesagt, es sind jetzt hier keine offiziellen Statistiken, sondern sind so Eintrücke von uns, sag ich mal.
00:08:00: Es variiert ja auch immer von Gebiet zu Gebiet, wenn wir jetzt jemanden aus einer ... anderen Bergwacht aus einer anderen Region fragen würden, dann könnte es wahrscheinlich schon wieder komplett anders sein.
00:08:07: Deswegen haben wir gesagt, das ist jetzt einfach mal spezifisch so aus deiner Erfahrung.
00:08:11: Definitiv, um das noch kurz anzuschließen, weil sich von Bekannten, die ich kenne, halt in anderen Bereitschaften, wo unter der, oder wo im Sommer sehr viel los ist, die brauchen sich an einem Sommertag unter der Woche nicht auf die Arbeit zu bewegen, weil die wissen, die sind einfach zwischen eins und fünf Einsätze unterwegs und dann brauche ich nichtmals arbeiten anzufangen an so einem Tag.
00:08:29: Das ist jetzt bei uns.
00:08:30: in der Regel nicht der Fall, sondern wir können das da ganz gut kombinieren.
00:08:34: Aber du hattest gefragt zu den Einsatzbildern, auch da wiederum, ich jetzt keine Ahnung, ob das Zufall ist, ob das auf meine Person gerade durch Zufall durchgeschnitten ist.
00:08:44: In den fünften Jahren quasi vor Corona, kann man sagen, hatte ich zum Beispiel keine einzige Reanimation gehabt.
00:08:49: Jetzt seit Corona bin ich, glaub ich, bei vier oder fünf Reanimationen, die ich hatte.
00:08:54: Also da ist jetzt so jedes Jahr Wasser zugekommen.
00:08:57: Also, ja, das ist irgendwie so ... Das, was ich erlebt habe in den letzten Jahren, sicherlich nicht repräsentativ, aber das ist so mein Blick darauf, was ich da hatte.
00:09:06: Und demzufolge habe ich auch ein paar mehr von diesen Abstürzen oder schwereren Einsätzen miterlebt im Vergleich zu vorher.
00:09:14: Das kann ich zumindest für mich sagen.
00:09:17: Ja, noch da.
00:09:18: Ich bin da in der Recherche auf so eine Korrelation gestoßen, dass die Aussage war, na ja, man kann trotzdem beispielsweise die erhöhte Anzahl an einsetzen.
00:09:27: nicht unbedingt eins zu eins um Münzen auf.
00:09:29: Es passiert mehr, sondern es muss ja auch immer diese Korrelation betrachtet werden.
00:09:33: In Summe sind wahrscheinlich auch deutlich mehr Menschen in den Bergen unterwegs.
00:09:37: Und ich denke, das merken wir einfach als Bergsporthändler ja auch an beispielsweise wachsenden Zahlen absetzen und so weiter.
00:09:44: dass dieses generelle Interesse größer geworden ist.
00:09:48: Da sind wir uns einig.
00:09:49: Das kann man so stehen lassen.
00:09:50: Ich denk ja.
00:09:51: Ich merk's zumindest hier beim Arbeitgeber bei Bergzeit halt, wie sich die Umsätze entwickeln und wie sich der Markt dieses Bezüglichen wickelt.
00:09:59: Ja, genau.
00:10:00: Ich würde auch nicht die Einsätze ... Die muss man entkoppeln von den Leuten, die dort sind und sagen, es sind deutlich mehr Leute geworden, unserem Eindruck nach, aber jetzt nicht die Anzahl von Einsätzen paralleler zu hochgegangen, meine Einschätzung nach.
00:10:15: Wie gesagt, offizielle Zahlen müsste man da tiefergründiger angucken.
00:10:18: Ja, auf jeden Fall.
00:10:19: Ich hab mich irgendwie noch gefragt, warum trotzdem vermehrt Dinge passieren?
00:10:25: Weil eigentlich, wenn man jetzt rein bei die Rahmenbedingungen anschaut, müsste eigentlich das Gegenteil der Fall sein.
00:10:30: Wenn man sich mal anguckt, die Ausrüstung ist deutlich besser geworden.
00:10:34: Also wir haben viel mehr Tools zugänglich, die eigentlich alles sicherer machen sollten.
00:10:38: Also wirklich die reine Ausrüstung.
00:10:40: Dann haben wir natürlich auch Wetterberichte, sind irgendwie zuverlässiger geworden.
00:10:44: Karten-Apps sind genauer, ich kann ja mittlerweile wirklich ziemlich genau tracken, wo ich bin, wo ist mein nächster Weg und so weiter.
00:10:51: Und trotzdem passieren ja aber die Dinge.
00:10:53: Wie erklärst du dir, dass da die Schere eher auseinandergeht, statt zu?
00:10:58: Ja, wir haben ja gerade gesagt, es sind ja eigentlich mehr Leute im Gebiet und die Einsätze nehmen nicht in der Proportion zu.
00:11:03: Also ist die Frage, ob sie wirklich quasi in der Relation ... so krass zu nehmen.
00:11:08: Früher, glaube ich, sind halt Leute mehr ins Gebirge gegangen, die sich länger damit beschäftigt haben, die vielleicht aus der Regierung kommen, die da groß geworden sind, die von ihren Eltern mitgenommen wurden und die das quasi vielleicht von klein auf an mit gelernt haben und da reingewachsen sind.
00:11:22: Während jetzt heute, wir haben auch schon gesagt, dass wesentlich mehr Leute unterwegs sind, dass vielleicht auch so ein bisschen Art Mode sein könnte, dass die Leute spontaner ... cool finden, eine Wanderung irgendwas zu machen im Gebirge.
00:11:36: Und es halt einfach ohne die größere Vorbereitung machen, dass sie da reingewachsen sind, sondern halt spontaner da reingehen, sich irgendwie mit anderen verabreden.
00:11:44: Und man sieht auch immer wieder so Insta-Gruppen oder sowas, die sich dann irgendwo verabredet haben, die sich eigentlich gar nicht kennen und auf einmal da zehn Leute zusammenwandern gehen.
00:11:54: Könntest du pauschale Antwort geben, ob die Entwicklung gut oder schlecht ist?
00:11:59: Boah, nee.
00:12:01: Letztendlich ist sie so, wie sie ist und ich würd's jetzt nicht bewerten wollen an der Stelle.
00:12:06: Das ist generell aber ein bisschen das Credo, was zumindest ich das Gefühl hab, die Bergwacht immer so vermitteln, oder?
00:12:11: Es ist eigentlich egal, warum die Person gerade in der Lage ist.
00:12:14: Sie ist halt in der Lage und eure Aufgabe ist es, zu retten.
00:12:17: Genau.
00:12:17: Oder?
00:12:17: Also es ist nicht so, dass man da jetzt anfängt, dann groß drüber zu urteilen oder so was.
00:12:22: Genau.
00:12:22: Das hängt damit zusammen, dass die Bergwacht ein Teil vom Roten Kreuz ist.
00:12:26: Das rote Kreuz hat sieben Prinzipien.
00:12:28: Einer davon ist das Thema Neutralität.
00:12:31: Wir sind neutral, wir helfen, dort, wo wir gebraucht werden.
00:12:34: Aber wir bewerten die Situation nicht.
00:12:36: Damit können wir auch immer neutral ... gerade das rote Kreuz zwischen Kriegsparteien und so weiter, immer neutral mithelfen und neutral unterwegs sein.
00:12:44: Und dieser Gedanke letztendlich, da wir ein Teil vom roten Kreuz mit sind, ist auch bei uns die Neutralität mit einem Thema.
00:12:50: Deswegen bewerten wir das auch nicht, wenn halt einer Hilfe benötigt.
00:12:54: Dann versuchen wir ihn zu helfen und das zu machen, was wir können und bewerten aber nicht, warum er in diese Situation gekommen ist.
00:13:00: Und wir alle sind ja auch im Gebirge unterwegs und wir wissen manchmal, wie schnell eine Unaufmerksamkeit und eine kleine Fehlentschaltung eine auf einmal eine Sackgasse rein bewegt und man dann doch irgendwo Hilfe braucht.
00:13:12: Und dann wollen wir ja auch nicht, dass wir verurteilt werden oder beurteilt werden, ob unsere Entscheidungen da gerade gut oder ungeschickt waren.
00:13:20: In der Rückschau lässt sich es immer leichter beurteilen, als wenn man davor steht, wenn die Entscheidung treffen muss.
00:13:26: Ja, macht absolut Sinn, wenn du es so erklärst.
00:13:28: Ich muss sagen, da spielt für mich schon immer wieder so diese emotionale Komponente mit rein, weil ich mir ... Ich spreche vor allem von den Fällen, wo es sehr offensichtlich ist.
00:13:37: Wo die falsche Motivation der Grund war, dass es so weit gekommen ist oder offensichtlich Fehler gemacht wurden, die man hätte leicht vermeiden können.
00:13:47: Dann denke ich mir immer, es ist schon wahnsinnig selbstlos, auch zu sagen, ich bring mich dann eigentlich für die Person in hier und da ja Lebensgefahr, um quasi die Person zu retten, obwohl es sehr, sehr krassen eigenes Verschulden ist.
00:14:00: Klar, da gibt es solche und solche Fälle, ich weiß.
00:14:03: Aber da würde es mir, glaub ich, hier und da echt schwerfallen oder ich müsste da erst reinwachsen, mich davon so emotional zu distanzieren, um zu sagen, ist, wie es ist, wir müssen der Person jetzt einfach helfen.
00:14:13: Ja, ich würde an der Stelle erst mal noch mit einem Gedanken aufräumen oder dazu einen Kommentar abgeben.
00:14:19: Und zwar, wir begeben uns selber in Lebensgefahr, das tun wir natürlich nicht, weil würden wir uns in Lebensgefahr begeben müssen, würden wir es auch nicht tun, sondern wir sind uns natürlich auch wichtig und nur ein ... gesunder Retter, sag ich mal, ist ein guter Retter oder hat eine richtige Entscheidung getroffen.
00:14:37: Das heißt, wir sehen eigentlich nicht, dass wir uns selber in Lebensgefahr bewegen.
00:14:41: Dort, wo Lebensgefahr existiert, für uns, objektive Lebensgefahr existiert, würden wir auch nicht helfen und nicht retten und lassen dann die Person in dem Fall alleine.
00:14:51: Ich hab dann ein Beispiel, fällt mir da gerade ein, das ist schon ... Über zehn Jahre her wahrscheinlich war eine Herbstsituation, wo ein Wanderer im Wettersteingebirge unterwegs war, auch alleine im höheren Bereich.
00:15:03: Und man weiß ja im Herbst, tagsüber sonnig, abends wird's dann kalt.
00:15:07: Und dazu ist dann noch ein Regenschauer gekommen mit überfrierender Nässe, sodass er im fälzigen Gebiet stand.
00:15:12: Und ja, es gab dann überfrierende Nässe.
00:15:15: In dem Moment hat dann auch die Einsatzgruppe entschieden, nicht diese Person zu helfen, weil der Weg dorthin zu gefährlich ist über die überfrierenden Steine und Nässe.
00:15:24: und hat der Person geraten, dort zu bleiben, wo sie ist, sicher zu bleiben, zu bewakieren, die Nacht dort zu verbringen und am nächsten Tag wieder runtergeholt.
00:15:32: Das war die Entscheidung
00:15:33: der Gruppe.
00:15:34: Nur
00:15:34: diese Person war wahrscheinlich nicht darauf vorbereitet, hatte nichts Vernünftiges gehabt zu bewakieren.
00:15:40: Am nächsten Tag ist sie dann erfroren gewesen, als man sie dann holen wollte.
00:15:44: Das ist natürlich eine extreme Situation in dem Fall, aber hier hat die Gruppe entschieden, das ist zu risikoreich für uns, wir bewegen uns nicht selber oder ... uns nicht selber dieses Risiko aus und in dem Fall muss halt dann die Person, die im Gebirge unterwegs ist, sich auf solche Sachen vorbereiten oder vorbereitet sein, um so eine Situation dann auch aushalten zu können.
00:16:05: Das ist wirklich ein sehr, sehr gutes Beispiel, weil ich glaube, das räumt mit diesem überglauben wir auch mal auf, mir kann nichts passieren, weil zur Not werde ich eh gerettet.
00:16:13: Oder ich glaub, mit dem Mindset bewegen sich ja schon, vor allem Leute, die vielleicht nicht so so viel Erfahrung haben, oftmals in den Berg- oder auch in neuen Gebieten, weil, glaub ich, mittlerweile auch durch verschiedenste Medien immer dieses Sicherheitsnetz gestreut wurde.
00:16:28: Na ja, ganz zur Not holt mich der Heli, holt mich irgendjemand ab.
00:16:32: Also von daher ist es ein sehr gutes Beispiel.
00:16:35: Also wir tun was wir können?
00:16:36: Klar.
00:16:37: Wir gehen auch manche Risiken etwas hören, natürlich, einem Einsatzfall, als wenn ich jetzt normal unterwegs sein
00:16:43: würde.
00:16:44: Aber
00:16:45: dort, wo Objektiv und Gefahr ist und wo es Risiko zu groß ist, denken wir natürlich auch an uns und an unsere Leute und halten uns einfach zurück.
00:16:53: Ist auch irgendwie super wichtig, weil man darf trotzdem nicht vergessen, ihr macht das alle ehrenamtlich.
00:17:00: Ihr macht das alle neben einem Fulltime-Job.
00:17:03: Familie und Co.
00:17:04: Nimm uns mit in deinen Alltag.
00:17:06: Wie kann man sich das vorstellen?
00:17:07: Wie schaut dein Bergwachtalltag
00:17:10: aus?
00:17:11: Bei mir ist es einmal so, ich hab am Wochenende Dienst.
00:17:14: Da nimmt man sich das Wochenende Zeit und frei und fährt auf die Hütte und ist vor Ort im Gebiet, verbringt meistens das Wochenende mit netten Menschen und ist dann einsatzklar.
00:17:24: Zusätzlich ist bei mir noch so, dass ich unter der Woche mit Dienst mache.
00:17:28: Unter der Woche ist oft auch der schwierigere Teil.
00:17:31: die Wachen zu besetzen oder eine Einsatzmannschaft dazu haben, weil nicht mehr jeder arbeitet auch in einem Ort, wo quasi eine Bergrettungswache ist oder wo er benötigt wird.
00:17:40: Viele arbeiten ja doch in München oder in Rosenheim oder in anderen großen Städten.
00:17:45: Das heißt unter der Woche ist die Personalknappheit enger und dann nicht jeder Arbeitgeber
00:17:50: gibt
00:17:51: dem Bergrettern frei oder gibt uns frei.
00:17:53: Das ist hier eine Sache im Gegensatz zur Feuerwehr.
00:17:56: Da musst du freigestellt werden.
00:17:57: Ist es bei der Rettung so, dass es der Arbeitgeber entscheiden kann, ob er sich freistellt oder nicht.
00:18:02: Krass.
00:18:03: Warum ist das so?
00:18:04: Die Feuerwehr hat ein André Historien, hat hoheitrechtliche Aufgaben.
00:18:07: Deswegen ist es da verankert und geregelt, dass sie freigestellt werden muss vom Arbeitgeber.
00:18:12: Und wir sind es halt einfach nicht.
00:18:14: Und wir können freigestellt werden.
00:18:16: Und dementsprechend hat auch nicht jeder vom Arbeitgeber aus die Möglichkeit, unter der Woche Einsätze abzuwickeln.
00:18:23: Okay, spannend.
00:18:23: Das wusste ich gar nicht.
00:18:24: Könnte man eigentlich auch mal ändern.
00:18:26: Tja, das ist ein größeres politisches Thema.
00:18:30: Okay.
00:18:31: Aber, okay, also heißt, du hast dann schon relativ klar so deine Einsatzzeiten.
00:18:36: Und unter der Woche wär's jetzt aber so, also, Beispiel, wenn du jetzt hier sitzt, hast du dann auch wie so ein Pieper?
00:18:42: Also, bei mir ist es konkret so, dass sie dann unter der Woche ... Homeoffice quasi auf der Bergrettungswache mach.
00:18:48: Da ist auch ein Arbeitsplatz eingerichtet.
00:18:50: Genau so wie hier, Dokumentation, Monitor usw.
00:18:53: Das heißt, ich hab dann auf der Bergrettungswache einen Arbeitsplatz und dann fahr ich halt dorthin, mach dort Homeoffice und bin dann natürlich über Alarm erreichbar.
00:19:03: Jetzt nehmen wir einfach mal an, es geht noch mal so eine Corona-Phase ohne Corona selber.
00:19:08: Man merkt einfach den deutlichen Anstieg in den Einsätzen.
00:19:11: Hast du das Gefühl, ihr werdet dem sofort gewachsen?
00:19:15: Oder ist es so, dass ihr schon sagt, na ja, es gibt dann schon irgendwann so eine kritische Zone, wo man sagt, da wären wir als Rettungskräfte dann schon auch mal sehr am Limit, einfach, was die Kapazitäten angeht?
00:19:27: Ich glaube, da muss man ein bisschen unterscheiden zwischen Organisation am Limit und Personen am Limit.
00:19:31: Also, gerade unter der Woche spitzt sich halt einiges auf einzelne Personen auch zu, die natürlich verfügbar sind, wo der Arbeitgeber das ermöglicht.
00:19:39: Für diese einzelnen Personen ist die Belastung relativ hoch.
00:19:43: Und für die sind auch sicherlich welche am Limit.
00:19:45: Also, ohne jetzt genau mit einzelnen Personen gesprochen zu haben.
00:19:48: Aber ja, es sind am Limit.
00:19:50: Für die Organisation kann natürlich noch mal ein bisschen links und rechts ausweichen.
00:19:54: Es gibt dann auch Nachbarbereitschaften, wo man sich aushelfen kann, wo man zusammenarbeiten kann.
00:19:59: So, dass an sich der Auftrag sichergestellt ist.
00:20:03: Aber natürlich auch unter der Belastung von einzelnen Personen, die dann auch ... sehr viel investieren, damit das so funktioniert.
00:20:11: Mhm.
00:20:12: Wie siehst du denn so die Entwicklung jetzt für die nächsten Jahre oder vielleicht sogar das nächste Jahrzehnt?
00:20:16: Also, ich meine, das Spannende bei dir ist, du hast jetzt irgendwie mehrere Einblicke, du hast nicht nur den Einblick seitens Bergwacht, sondern auch irgendwo, du arbeitest sogar noch in der Branche.
00:20:25: Also, du bekommst auch hier was mit, du bekommst mit, wenn Zahlen nach oben gehen, mehr Interesse da ist.
00:20:30: Ich glaube, das bekommt man hier eher mit, als wenn man jetzt branchenfremd irgendwo unterwegs wäre.
00:20:34: Es ist eher so, dass du optimistisch in die Zukunft raus und sagst, nee, es kann schon alles so weitergehen.
00:20:40: Es ist gut, wenn auch immer mehr Menschen sich logischerweise da bewegen.
00:20:43: Oder gibt es hier und da Themen, wo du sagst, du hast Bauchschmerzen?
00:20:46: Ja, das ist jetzt eine vielschichtige Antwort, die man da draufgeben kann.
00:20:50: Ich glaube, alles weiter so, da ist es zu vielschichtig, um zu sagen, es läuft alles gerade sehr gut.
00:20:55: Wir lassen mal so zwei Spiele, diesen ganzen Nachhaltigkeitsaspekt raus, oder?
00:20:57: Weil ich glaube, das ist ja einen solchen Punkt, da könnten wir wahrscheinlich einen eigenen Podcast drüber machen, wie viel vertragen die Berge an Tourismus und so weiter.
00:21:04: Das lassen wir jetzt heute mal aus und vor.
00:21:06: Also, ich weiß, dass halt die Bergwacht sich auch intern diskutiert und überlegt, wie sie sich für die nächste Jahre da aufstellen kann, weil sie natürlich auch gewisse Entwicklungen sieht.
00:21:14: Und wir
00:21:14: ja auch noch mal so Entwicklungen haben, wie viele Leute engagieren sich für den Ehrenamt, wie viele Leute wollen sich dauerhaft für den Ehrenamt engagieren.
00:21:21: Nicht mehr jeder von dem Nachwuchs ist so bereit, seine Zeit dann so fix zu verplanen und in einen Dienstplan reinzugehen, sondern ja, so spontanitäten spielen dann auch eine Rolle.
00:21:31: Jetzt wird er schön, jetzt möchte ich was selber machen.
00:21:33: Jetzt habe ich gerade Zeit, jetzt möchte ich was für die Bergwacht machen.
00:21:36: Aber ich kenne jetzt auch keine klaren Antworten oder Diskussionen dazu.
00:21:40: Aber soweit ich das mitbekomme, gibt es da auch Überlegungen, wie man darauf als Organisation reagiert.
00:21:47: Also grundsätzlich muss man jetzt keine großen Bedenken haben, dass man sagt, okay, in ein paar Jahren werde ich nicht mehr vom Berg geholt im Ernstfall.
00:21:55: Also ich traue der Organisation die Fähigkeit zu, das hinzubekommen und den Auftrag, den sie da hat, auch vom Innenministerium hier die Rettung sicherzustellen.
00:22:04: Ja, damit macht sie sich Gedanken, das ist die Aufgabe und dafür wird es eine Lösung finden.
00:22:09: Ich habe explizit so nachgefragt wegen optimistisch oder pessimistisch?
00:22:13: auch eben wegen den verschiedenen Trends und ich habe in der Einleitung schon gesagt, dass vor allem dieses Social-Media-Thema an Punkt ist.
00:22:20: Jetzt einfach auch noch mal ganz konkret nach deiner Erfahrung oder Wahrnehmung gefragt.
00:22:23: Hast du Einsätze, wo du das Gefühl hast, okay, es könnte da stark Motivator gewesen sein?
00:22:28: Es ist quasi ein ... Ich will hier was aufnehmen, ich find's ja einfach gar cool, es ist ein Trend, ich muss das mitnehmen.
00:22:33: Und dann passiert halt was, weil mir einfach die Erfahrung fehlt?
00:22:36: Ja, also es gibt sicherlich eine oder andere Geschichte, wo man sagen würde, na ja, hätten die sich ein bisschen intensiver damit beschäftigt.
00:22:43: dann hätten sie die Situation auch vermeiden können.
00:22:45: Ich denke jetzt hier an einem Wintereinsatz, wo die bewusst ohne Stirnlampe losgegangen sind.
00:22:50: Um zwei Uhr oder um drei Uhr sind sie losgelaufen.
00:22:53: Die wussten, sie sind mehrere Stunden unterwegs.
00:22:55: Da haben wir gesagt, so Stirnlampe, ich hab ein Handy dabei, was eine Taschenlampe ersetzt.
00:23:01: Ja, das ist halt so eine Frage.
00:23:03: Ich glaub, wenn man in den Bergen groß geworden ist oder quasi sich damit beschäftigt, dann würde man im Winter bei Dunkelheit eine Stirnlampe dabei haben.
00:23:10: Und eigentlich auch.
00:23:12: erwarten, dass andere Personen einen Stünder mit dabei haben.
00:23:16: Ja, das sind in meinen Augen zum Beispiel ein Risiko eingegangen, was für ein Mitback gewesen wäre.
00:23:21: Ja, okay.
00:23:22: Ja, und irgendwie solche Dinge meine ich dann, wenn die auch dann eben der Grund werden, warum ich Dinge kommuniziere.
00:23:27: Also das ist dann immer der Fall, wo ich sage, da wird es mir zum Beispiel schwerfallen, mich vielleicht gar nicht so in einem Einsatz, aber auch danach.
00:23:35: Emotional davon zu distanzieren und zu sagen, Mensch, irgendwie einfach, wo ist da der Menschenverstand?
00:23:40: einfach hin?
00:23:41: Und ich glaube, am Ende ist das auch die Message, die mir wichtig ist, dass wir die allen da draußen mitgeben oder dass es halt am Ende auch super nah wie es klingt, aber halt kein einfacher Spielplatz ist und man so viele Dinge schon von vornherein ausschließen kann, wenn man sich einfach mit der Thematik beschäftigt,
00:24:00: oder?
00:24:00: Ja, also das bestimmt, ja.
00:24:02: Es gibt natürlich noch ein paar andere Beispiele im Kopf, wo Leute einfach keine Tourenplanung gemacht haben, keinen sinnvollen.
00:24:07: Da hab ich gedacht, jetzt geh ich da mal hoch, sind auf die Idee gekommen, dann kann man auf die Zugspitze im Winterschnei hochlaufen, dann muss
00:24:13: noch was abfahren.
00:24:14: Man merkt es halt doch, ein bisschen weiter da hoch zu laufen.
00:24:17: Solche Geschichten, das sind natürlich Gefühlvermeidbare Sachen, das kann man im Vorfeld, wenn man sich ein bisschen mit Karte beschäftigt, ein bisschen mit rotem Planung beschäftigt, könnte man sowas wahrscheinlich vorhersehen und sich überlegen, dass das keine gute Idee ist.
00:24:30: Ja, hilft dir nix.
00:24:32: Ja, voll absolut.
00:24:34: Und ich würde an der Stelle auf unser Bergwissen zum Mitnehmen noch verweisen, weil hier für euch, wie gewohnt, alle wichtigen Insights und die Sachen, die wir jetzt in den doch sehr knappen, twenty-fünf Minuten rausgearbeitet haben, nochmal für euch aufbereitet kommen.
00:24:55: Bergwissen zum Mitnehmen.
00:24:58: Heute gibt es tatsächlich nur einen wichtigen Punkt, den wir euch als Quintessenz dieser Folge mitgeben wollen.
00:25:03: Nutzt diese wunderschöne Bergwelt in dem Maße, wie ihr euch es wünscht und eure Fähigkeiten es euch erlauben.
00:25:09: Nur denkt bitte daran, dass Planung, Ausrüstung und Erfahrung eine wichtige Rolle spielen und die ehrenamtlichen Personen in der Bergwacht kein garantiertes Sicherheitsnetz sind, euch aber immer dann zur Seite stehen, wenn ihr in einer Notlage seid und die Bedingungen eine Rettung zulassen.
00:25:26: Jetzt haben wir irgendwas vergessen, irgendwas wo du sagst, in der knappen halben Stunde müssen wir das auf jeden Fall noch mit einbringen.
00:25:35: gute Frage.
00:25:39: Spontan fällt mir jetzt ehrlicherweise nichts ein.
00:25:42: Alles gut.
00:25:43: Dann vielleicht noch von unserer Seite ein Hinweis auf ein Content-Angebot von uns.
00:25:47: Wenn ihr euch für das ganze Thema Bergwacht interessiert und noch mehr darüber erfahren wollt, was da so passiert, wie die Ausbildung abläuft, dann schaut mal auf unseren Social Media Kanälen vorbei.
00:25:56: Da hat meine Kollegin Lena, die auch bei der Bergwacht ist, ich glaube sogar bei der gleichen
00:26:01: Bereitschaft
00:26:01: wie du, eine Serie dazu erstellt zu den verschiedensten Themen, hat Leute in der Ausbildung mit begleitet bei verschiedensten Übungen.
00:26:09: Also da ist was sehr, sehr Spannendes entstanden.
00:26:11: Wenn ich das interessiert, dann schaut da gerne mal rein für mehr Dinge im Detail.
00:26:17: Gut, dann sage ich ganz vielen, vielen Dank, vor allem auch für die ganzen Beispiele.
00:26:19: Ich glaube, dieses eine Beispiel ist auch für mich jetzt nochmal sehr einprägsam gewesen, weil das eben perfekt beschreibt, ihr alles tut und was ihr aber auch gegebenenfalls dann nicht tut und wofür eigentlich da seid.
00:26:31: Ja, deswegen vielen, vielen Dank.
00:26:32: Ja, danke, Jan.
00:26:34: Danke, dass ich hier sein durfte.
00:26:35: Und an euch da draußen, wenn euch der Bergzeit-Podcast gefällt, dann lasst gerne ein Abo und einen Kommentar da.
00:26:40: Wir hören uns dann in zwei Wochen wieder bei der nächsten Folge des Bergzeit-Podcasts.
00:26:44: Bis dahin, passt auf euch auf.
00:26:45: Ciao, ciao, euer Jan.
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