#96 Die Finalisten der Bergzeit RE-USE Spendenaktion
Shownotes
In der zweiten Sonderfolge unserer Serie zum Thema "Nachhaltigkeit bei Bergzeit" dreht sich alles um unsere Bergzeit RE-USE Spendenaktion. Bis Weihnachten spendet Bergzeit für jeden eingesendeten Artikel über Bergzeit RE-USE 1€ an eine Organisation, die sich aktiv für den Schutz der Umwelt einsetzt. Jan spricht mit den drei Finalisten, die dieses Jahr zur Wahl stehen: dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz, Wilderness International und Protect Our Winters Germany.
Gemeinsam nehmen wir euch mit hinter die Kulissen: Michael erzählt von seiner jahrzehntelangen Arbeit beim LBV und wie dort aktiv für den Schutz der bayerischen Bergwelt und ihrer Artenvielfalt gekämpft wird. Marie gibt Einblicke in die Mission von Wilderness International und wie mit jedem gespendeten Euro ganz konkret wertvolle Urwälder in Peru und Kanada geschützt werden können. Und Mats erklärt, wie Protect Our Winters Germany die Outdoor Community mobilisiert, um sich gemeinsam für den Klimaschutz einzusetzen und welchen Unterschied selbst kleine Schritte machen können.
Am Ende bleibt die Wahl euch überlassen – ihr könnt mitentscheiden, welche der drei engagierten Organisationen die Spende erhält! Hier geht's zur Abstimmung: https://reuse.bergzeit.de/pages/spendenaktion-organisationen
Hier geht's zur Second-Hand Plattform Bergzeit RE-USE: https://reuse.bergzeit.de/
Mehr aus dem Inhalt & Timecodes:
- [00:01:40] Was macht der Landesbund für Vogel und Naturschutz?
- [00:11:45] Wilderness International: Was ist eure Mission?
- [00:25:20] Woran arbeitet Protect our Winters Germany?
Mehr Infos zu den einzelnen Organisationen
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Transkript anzeigen
00:00:00: Servus zusammen und herzlich willkommen zur zweiten Sonderfolge unserer kleinen Podcastreihe zum Thema Nachhaltigkeit bei Bergzeit.
00:00:07: In der letzten Folge haben wir verschiedene Perspektiven auf den Second Hand Markt in der Autobranche gehört und meine Kollegin Jule, die bei Bergzeit CSR-Managerin ist, hatte darin schon mal von einer Spendenaktion erzählt, die wir im Zusammenhang mit unserem Second Hand Shop Bergzeit Reuse ins Leben gerufen haben.
00:00:23: Für alle unter euch, die die Folge nicht gehört haben, kommen hier die wichtigsten Infos.
00:00:27: Wie schon im letzten Jahr spendet Bergzeit für jeden eingesendeten Artikel über Bergzeitreviews bis Weihnachten einen Euro an eine Organisation oder einen Verein, die oder der sich aktiv für den Schutz unserer Bergwelt einsetzt.
00:00:40: Dabei sind bis zu zehntausend Euro im Topf.
00:00:43: Unsere Community, also ihr, wählt wer die Spende erhält.
00:00:46: Im Finale sind der Landesbund für Vogel- und Naturschutz, Wilderness International und Protect Our Winters Germany.
00:00:54: Damit euch die Wahl leichter fällt, habe ich mit allen drei Organisationen aus dem Finale kurz gesprochen und Fragen zu deren Entstehung, Projekten und zur Verwendung der finanziellen Mitteln gestellt.
00:01:04: Also, hört rein, macht euch selber ein Bild und dann ab geht's zur Abstimmung auf reuse.bergzeit.de.
00:01:13: Der Bergzeit Podcast ist dein Podcast
00:01:16: für mehr Bergzeit.
00:01:18: Egal ob neben dem Gipfelkreuz oder auf dem Weg ins Büro.
00:01:22: Wir wollen die Berge zu dir bringen.
00:01:25: Immer und überall.
00:01:34: Ja, servus Michael.
00:01:35: Herzlich willkommen im Werkzeug Podcast.
00:01:37: Ja, servus Christi.
00:01:39: Michael, magst du dich ganz kurz mal selber vorstellen und vor allem was du beim Landesbund für Vogel und Naturschutz alles machst?
00:01:47: Also ich habe da die Funktion des Alpenreferenten.
00:01:49: Ich bin quasi von Berchtesgaden bis Lindau zuständig, was da passiert.
00:01:55: Wir haben natürlich ganz viele Leute, die das unterstützen.
00:01:58: Ob das Kreisgruppen sind, die im Alpenraum tätig sind oder Ehrenamtliche.
00:02:02: Und ich habe auch noch eine zweite Funktion, die ist sehr schön.
00:02:05: Ich bin Gebietsbetreuer für die ISA.
00:02:08: Zwischen Scharnitz und nördlich von Wolfartshausen.
00:02:11: Das ist eine sehr schöne Wildfluss noch und da bringe ich sehr viel unterwegs auch.
00:02:16: Also deswegen, es macht auch Sinn, dass du in Garmisch beheimatet bist, wenn ich dich richtig verstanden habe, oder?
00:02:21: Ja, natürlich.
00:02:22: Es ist ein bisschen zentral.
00:02:24: für die ganzen Alpen und wir sitzen oben an der Vogelschutzwarte.
00:02:29: Wir haben natürlich viele Vogelthemen und da bietet sich das an, mit den Fachkollegen dann auch Austausch zu haben.
00:02:35: Sehr schön.
00:02:35: Jetzt hast du es ja gerade schon gesagt, ihr habt viele Vogelthemen.
00:02:38: Magst du aber generell mal einen kurzen Abriss geben?
00:02:40: Was macht ihr als Verein eigentlich alles und was ist eure Mission?
00:02:44: Wir haben ja unseren Namen erst vor kurzem erweitert mit Naturschutz.
00:02:48: Also früher hießen wir nur Landesbahn für Vogelschutz.
00:02:51: Die Fixierung auf die Vögel ist natürlich ein bisschen da, aber wir haben schon ein sehr breites Feld.
00:02:57: Wir sind eigentlich in Verband für Arten- und Biotop-Schutz.
00:03:00: Da fallen die Fledermäuse rein, da fallen aber auch Insekten mit rein.
00:03:06: Wir sind in Biotopen unterwegs, wir besitzen selber relativ viel Flächen und pflegen dort die Flächen auch.
00:03:13: Wir schauen, dass da die Wiesen in Ordnung sind, die Streuwiesen in den Moan, Bergwiesen, haben aber auch viele Landwirte, die für uns die Flächen pflegen und die quasi dadurch auch ein bisschen ein Standbein haben für ihre Landwirtschaft, indem sie einfach die Naturschutzbeiträge für solche Flächen dann bekommen.
00:03:33: Und vielleicht nochmal ganz kurzer Sprung zurück.
00:03:35: Der erste Frage, wie kann ich mir dann da so deinen, ja, ich sage jetzt mal, Arbeitsalltag in dem Kontext vorstellen?
00:03:41: Ich bin Gott sei Dank noch viel in Projekte eingebrunden.
00:03:43: Also ich darf selber auch noch mal rausgehen, an Steinadler kartieren oder an Zitronenzeisig.
00:03:49: Und bin natürlich dann auch viel mit Koordination beschäftigt, auch schauen, dass die Projekte laufen, dass Mittel dafür auch reinkommen.
00:03:58: Naturschutz bezahlt sich nicht ganz von allein.
00:04:01: Und wir sind ein Verein, wir sind natürlich auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
00:04:05: Und bin da teils im Büro, aber auch viel draußen.
00:04:08: Okay, und wie lange bist du schon dabei?
00:04:11: Fünfundzwanzig Jahre sind es jetzt.
00:04:13: Wow, okay.
00:04:14: Schon ziemlich lange Zeit.
00:04:16: Wie lange gibt es denn den Verein eigentlich überhaupt schon?
00:04:18: Ja, wir wurden neunzehundert neun schon gegründet.
00:04:21: Sind schon weit über hundert Jahre alt.
00:04:24: Das hat angefangen mit der Vogelschutzkommission in Bayern.
00:04:28: Leute, die sich... um Vogelarten gekümmert haben, haben sich zusammengefunden und ist dann irgendwann in den Landesbund für Vogelschutz übergegangen.
00:04:36: Wir waren dann teilweise auch mal fast ein bisschen wie eine staatliche Institution, hatten auch so eine Nähe zu der Regierung, aber haben uns dann abgelöst und sind ein gemeinnütziger Verein und unsere Zentrale ist in Hilpolstein.
00:04:50: Wir haben ungefähr dreihundert Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
00:04:54: Das geht vom Shop bis hin zur Geschäftsleitung.
00:04:58: Wir sind über ganz Bayern verteilt in Kreisgruppen, die in den Landkreisen tätig sind und haben in jedem Bezirk eine Bezirksgeschäftsstelle, also relativ viel Personal in der Fläche.
00:05:09: In Bayern heißt man LBV.
00:05:10: In Deutschland würde man Naubo zu uns sagen.
00:05:13: Also es ist ja eine bayerische Eigenheit, dass in Bayern alles anders heißt.
00:05:18: Das stimmt ja.
00:05:19: Also kann man eigentlich sagen, so die Anfänge waren wahrscheinlich erst mal wirklich aus einer kleinen Gruppe, die sich einfach zusammengeschanert.
00:05:25: Und dann ist es immer größer geworden und immer mehr gewachsen und professionellisiert worden, oder?
00:05:30: Ja, also wir hatten auch in den sechziger Jahren so ungefähr fünftausend Mitglieder jetzt immer bei hundertzehntausend Mitgliedern und Förderen.
00:05:37: Oh wow, okay.
00:05:38: Man hat sich relativ viel natürlich mit diesen klassischen Vogelthemen beschäftigt.
00:05:42: Vogelpflege, wir ziehen Vogel auf, wenn ich einen Krankenvogel gefunden habe.
00:05:47: Wie baue ich den Nestkasten damit Eulen oder Stare bei uns im Garten brüten können?
00:05:52: Also das waren die klassischen Themen und das hat sich natürlich aufgeweitet, viel auch mit Flächenschutz, mit Konzepten erarbeiten, aber auch der Natur eine Stimme geben.
00:06:03: Also wir sind auch ein bisschen politisch aktiv und versuchen natürlich den Naturschutz Themen auch dann hochzuhalten, weil in so einer industriellen Gesellschaft ist natürlich auch Druck auf die Fläche und auch auf die Naturflächen.
00:06:14: Von dem her schauen wir das wieder.
00:06:16: Da ein bisschen was erreichen.
00:06:17: Ja, lass uns da mal ganz kurz noch ein bisschen einsteigen.
00:06:19: Was sind denn aktuell so ganz konkrete Projekte?
00:06:22: Gibt es da irgendwas, was gerade irgendwie rausstiegt oder was euch gerade am meisten beschäftigt?
00:06:27: Also am meisten beschäftigt uns gerade der Badgeier.
00:06:31: Also das ist eigentlich unser aktuellstes Alpenprojekt.
00:06:34: Da versuchen wir quasi eine Lücke zu schließen zwischen Ost und West durch die Ausbilderung in Berchtesgaden.
00:06:40: Es sind schon acht Vögel, die ausgewildert werden und jedes Jahr zwei.
00:06:45: Und die brauchen halt relativ lang, bis sie geschlechtsreif werden, bis sie dann endlich ein eigenes Brutpaar bilden.
00:06:52: Und dieser Lückenschluss, der geht so langsam voran.
00:06:56: Wir kümmern uns schon seit Jahrzehnten um Steinadler, Uhu, Wanderfalke, also die klassischen Arten, die an Felsen brüten.
00:07:03: Haben bei denen auch sehr gute Erfolge.
00:07:05: Steinadler finden immer mehrere Viere.
00:07:08: Dem Uhu geht es immer besser.
00:07:10: Der hat
00:07:11: eigentlich...
00:07:12: In den sechziger Jahren ein großes Problem gehabt, dass er mit DDT und mit Nachstellungen eigentlich nur noch im Alpenraum überlebt hat.
00:07:18: und der verbreitet sich jetzt wieder ins Vorland, ist wieder im ganzen Vorland zu finden.
00:07:24: Also eine tolle Erfolgsstory und ähnliches beim Wanderfalken.
00:07:26: Da hat man früher einfach ausgehorstet, Jungvögel für die arabischen Emirate vielleicht ausgehorstet und da verkauft.
00:07:34: Und DDT war jetzt beim Wanderfalken auch ein großes Problem in den Sechzigern und dem jetzt auch wieder deutlich besser.
00:07:41: Also das sind gute Nachrichten.
00:07:43: Auf der anderen Seite haben wir natürlich auch große Probleme, vor allem mit den Wiesenbrütern.
00:07:48: Unsere Wiesenbrüter, Feldvögel, die brechen total weg.
00:07:53: Also da haben wir ganz viele Anstrengungen vor uns, was zu tun.
00:07:56: Was ist da also der Hauptgrund, dass das passiert?
00:08:00: Ja, es ist multifaktuell.
00:08:02: Also wir haben natürlich zum einen Flächen, die sich verändern mit der Zeit.
00:08:08: Flächen, die intensiver genutzt werden, für Landwirtschaft,
00:08:12: für
00:08:13: andere Dinge, die zugebaut werden.
00:08:16: Und einfach dieser Flächenschwund ist ein Problem.
00:08:19: Und auf der anderen Seite auch auf dem Zugweg.
00:08:23: Viele Vögel werden noch auf dem Zugweg gefangen.
00:08:26: Die Wiesenbrüter sind in der Regel Zugvögel, die nach Afrika ziehen.
00:08:30: Da verlieren wir einige.
00:08:32: Und auch in den Überwinterungsgebieten werden die Bedingungen immer schlechter, weil natürlich ... Man kann es den Leuten ja nicht verdenken, die wollen in Afrika auch einen Wohlstand erreichen und fangen da auch an intensiver zu wirtschaften, sodass man einfach in Afrika dann auch bloß noch in den Schutzgebieten gute Bedingungen für die Zugvögel hat und das wirkt sich dann irgendwann mal aus auf den ganzen Bestand.
00:08:55: Ja, macht Sinn.
00:08:56: Was ich persönlich bei euch immer ganz cool finde, ist die Webcams auf eurer Seite.
00:09:00: Ich muss ja auch mal dran denken, meine Mom, die ist Grundschullehrerin und die schaut tatsächlich mit ihrer Klasse einfach immer wieder mal in diese Webcams rein, weil es dann für die Kids voll das Highlight ist, wenn sie da dann die Vögel auch beobachten können.
00:09:11: Und das ist ja auch irgendwie so ein Projekt, was, glaube ich, vor allem für Aufklärung sorgt, oder?
00:09:15: Ja, klar.
00:09:16: Man möchte ja auch den Leuten natürlich die Vögel vermitteln, damit man sie gewinnt, sie zu schützen.
00:09:20: Ganz klar, es ist ein bisschen so eine Gradwanderung.
00:09:22: Auf der einen Seite, man kann nicht alles herzeigen, man möchte aber was zeigen und da ist die Webcam sicher ein gutes Medium, wenn in einem Kärtom ein Wanderfall gebrüht wird, dass man das den Leuten vermitteln.
00:09:33: Und es ist ja auch toll.
00:09:34: Ich meine, nicht umsonst gibt es ganz viele Tiersendungen im Fernsehen, die die Leute anziehen.
00:09:39: Also es interessiert schon.
00:09:40: Ja, absolut.
00:09:42: Sag mal, jetzt hast du ein bisschen Einblick gegeben in all das, was ihr macht in die Projekte.
00:09:46: Das ist wahrscheinlich auch genau das, wo die finanziellen Mittel dann reinfließen.
00:09:50: Also, wenn es jetzt am Ende bei der Spendenaktion dazu kommt, dass ihr die Gewinnerorganisation seid und ihr bekommt die Spende, dann wird das wahrscheinlich genau dafür auch eingesetzt, oder?
00:09:58: Also überhaupt den Verein am Leben zu halten und die Projekte umzusetzen.
00:10:02: Magst du da mal noch einen kurzen Einblick geben, warum ihr da wirklich auch auf finanzielle Mittel angewiesen seid?
00:10:06: Ja, also zum einen haben wir natürlich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Projekten beschäftigt sind.
00:10:11: Wir versuchen natürlich jedes Projekt so kostenneutral wie möglich zu gestalten.
00:10:16: Das ist so, wir kriegen für viele Projekte Förderungen, aber das bleibt in der Regel ein Eigenanteil, den der Verein stemmen muss.
00:10:22: Aber die Gelder, die wir jetzt über eure Spende, wenn wir sie bekommen, verwenden würden, würden wir für Material, für Arbeitsmaterialien verwenden.
00:10:30: Es ist nicht so einfach, in jedes Projekt Geräte reinzuschreiben.
00:10:35: weil nicht jedes Projekt die fördert und wir brauchen einfach Arbeitsgeräte für diese Flächenpflege.
00:10:41: Wir haben, wie gesagt, sehr viele Flächen selber und pflegen die auch noch.
00:10:47: Das oberste Ziel ist eigentlich, intakt die Natur zu erhalten, super, wenn die Natur sich selber noch mit Prozessen gestalten kann.
00:10:55: Aber wir haben natürlich eine Kulturlandschaft bei uns und da sind viele Flächen aus der Pflege, aus einer extensiven Pflege heraus entstanden und diese Pflege vorzuführen.
00:11:06: Dafür braucht es dann viel Arbeit, viel Ehrenamtliche, viel Arbeitsschweiß auch und dafür braucht es dann auch Arbeitsgeräte.
00:11:13: Und jetzt sind uns da zwei, drei Geräte kaputt gegangen.
00:11:17: Von dem her würden wir die gerne ersetzen.
00:11:19: Ja, das macht absolut Sinn.
00:11:20: Dann würde ich sagen, vielen Dank für den kurzen Überblick, Michael.
00:11:23: Wir drücken alle Daumen.
00:11:25: Und es ist wirklich sehr, sehr wichtige Arbeit hier.
00:11:28: Da macht deswegen vielen Dank dafür.
00:11:30: Ja, vielen Dank an euch für euer Engagement, dass wir da vielleicht davon profitieren können.
00:11:35: Sehr, sehr gerne, danke dir.
00:11:37: Das war das Gespräch mit Michael vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz.
00:11:41: Weiter geht's mit Marie von Wilderness International.
00:11:45: Hallo Marie, herzlich willkommen im Bergzeit-Podcast.
00:11:48: Hallo, schön da sein zu dürfen.
00:11:50: Ja, auf jeden Fall.
00:11:51: Marie gehört mit Wilderness International ja auch zu unseren Finalisten bei der diesjährigen Reuse-Spendenaktion.
00:11:58: Magst du dich unseren Hörnern denn kurz mal vorstellen, was du bei Wilderness International so alles machst?
00:12:04: Genau.
00:12:05: Ja, ich arbeite im Team Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation.
00:12:09: Seit ungefähr zweieinhalb Jahren bin ich jetzt Teil des Teams und auch sehr dafür verantwortlich gewesen, das Wissenschaftsteam erst mal mit aufzubauen, unsere Methoden mit aufzubauen, zu gucken, welche Daten erheben wir in den Schutzgebieten, wie erheben wir diese.
00:12:25: Und jetzt auch seitdem das Team ganz schön gewachsen ist, gehe ich viel mehr in den Bereich der Kommunikation mit rein.
00:12:31: Ja sehr cool und du hast vorhin in unserem ganz kurzen Vorgespräch auch schon gesagt du warst auch schon vor Ort in den Schutzzonen die ihr betreut sozusagen.
00:12:40: Magst du uns kurz mal einen Überblick geben was macht eigentlich Waldenes International generell?
00:12:44: also was ist eure Mission?
00:12:45: wenn jetzt jemand von euch noch gar nichts gehört hat wie würdest du es einfach erklären.
00:12:50: Wilderness International ist eine Naturschutzorganisation, die sich darauf fokussiert hat, die ganz alten Wälder auf der Welt, die es noch gibt, zu schützen, vor allem mit dem Fokus auf die Flächen, die extrem kohlenstoffreich sind, extrem biodivers sind, aber bisher noch nicht durch andere staatliche Initiativen oder Naturschutz.
00:13:11: Projekte geschützt werden.
00:13:12: Und da gehen wir vor allem mit dem Fokus auf Peru und auf Kanada.
00:13:17: Suchen wir Flächen, die noch also Privatflächen zur Verfügung stehen für den Kauf.
00:13:22: Evaluieren diese, inwiefern macht das Sinn, diese zu kaufen, inwiefern sind diese auch bedroht, inwiefern fügt sich das ein in bestehende Naturschutzkonzepte und werden die sich für den Kauf eignen.
00:13:32: Dann überführen wir die sozusagen in die Stiftung.
00:13:36: Wir sind nämlich nicht nur eine Naturschutzstiftung aus Deutschland heraus, sondern wir haben in dem jeneiligen Land, wo wir agieren, also in Peru und in Kanada, jeweils eine Schwesternstiftung.
00:13:45: Und alle diese drei Schwesternstiftungen werden dann Grundbucheigner dieses Landstücks, sodass es nicht mehr veräußert werden kann.
00:13:53: Es kann nicht mehr abgeholzt werden.
00:13:55: Das steht ganz fest in den Statuten aller drei Stiftungen und ist somit für die Ewigkeit geschützt.
00:14:01: Und das all das, nachdem dieser Prozess abgelaufen ist, der Landkauf.
00:14:05: Dann suchen wir Spenden, um den Kauf und auch die biologische Arbeit vor Ort des Monitoring und den langfristigen Schutz zu refinanzieren.
00:14:13: Und da sagen wir, ein Euro schützt ganz konkret ein Quadratmeter.
00:14:18: Das ist so unsere Kernessenz, wie wir Land schützen.
00:14:22: Ja, sehr cool.
00:14:23: Also wenn jetzt quasi in unserem Rio Spenden Topf am Ende bis zu zehntausend Euro drin sind, dann könnten wir damit quasi zehntausend Quadratmeter schützen.
00:14:31: Genau, ganz konkret.
00:14:33: Und wir wissen dann auch wirklich, in welche Zehntausend Quadratmeter das Geld geflossen ist.
00:14:38: Und man bekommt am Ende auch eine Urkunde oder so ein Zertifikat, auf dem steht dann die Geo-Koordinat.
00:14:44: Und dann könnt ihr sozusagen als Bergzeit-Team und als Community ganz genau sehen, welche Quadratmeter ihr geschützt habt.
00:14:52: Ja, okay.
00:14:53: Ja, sehr, sehr cool.
00:14:54: Und sag mal, deine Arbeit jetzt als Wissenschaftlerin geht dann schon auch prima darum, wenn das Ganze in die Stiftung überführt wurde, dann eben das Ganze aufrecht zu erhalten, zu schützen und vielleicht auch einfach noch andere wissenschaftliche Erkenntnisse rauszuziehen, oder?
00:15:07: Genau, also unsere Arbeit fängt schon bei der Auswahl der neuen Schutzgebiete an.
00:15:12: Wir machen ja Rapid Assessments der Flächen.
00:15:15: in dem wir gucken, wie ist die Integrität der Flächen.
00:15:18: Also ist es Urwald, der aktuelle Fokus ist ja sehr auf Urwäldern.
00:15:22: Gab es da vielleicht schon irgendwie Spuren menschlichen Einflusses?
00:15:26: Wie ist der Zustand der Biodiversität, die Intaktheit und auch die Bedrohungslage?
00:15:31: Weil auch das braucht einen sehr holistischen Blick erst mal zu verstehen, muss das überhaupt von uns geschützt werden.
00:15:37: Und da haben wir so einen Schema, nach dem wir das untersuchen und dann auch mit den Thronen befliegen, indem wir ganz klar diese Referenzierung überhaupt ermöglichen.
00:15:46: Das brauche ich ja ganz hoch aufgelöste Bilder.
00:15:48: All das ist schon der Anfang der wissenschaftlichen Arbeit.
00:15:51: Und dann haben wir einen BiologInnen-Team vor Ort, die dann sowohl bei den Bäumen und all dieser Vegetation gucken.
00:15:58: Wie viel Biomasse haben wir überhaupt hier vor Ort?
00:16:01: Wie sieht es unter dem Artenreichtum bei den Bäumen aus, aber auch ganz genau in die Tierarten reingehen zu gucken?
00:16:07: Welche Amphibien, Reptilien leben hier?
00:16:10: Welche Vogelarten sind hier vor Ort?
00:16:12: Und das dann auch über einen langen Monitoring zu trecken.
00:16:15: Wie verändert sich da auch die Biodiversität?
00:16:18: Also einerseits natürlich zu sehen.
00:16:21: Wie funktioniert unsere Schutzarbeit?
00:16:23: Muss sie vielleicht angepasst werden?
00:16:25: Gibt es Bereiche, wo wir uns auch noch mehr darauf fokussieren müssen, aber auch den Spender in ganz Transparenz zu zeigen, was passiert eigentlich mit eurem investierten Euro?
00:16:34: Und auch die Verbindung herzustellen.
00:16:36: Guckt mal, darum ist es so wichtig, das zu schützen.
00:16:39: Und guckt mal, das macht auch Spaß und das kommt dabei raus.
00:16:42: Ja, macht Sinn.
00:16:42: Da sieht man irgendwie erst mal, wie vielfältig dann die Arbeit doch irgendwo ist, wenn man da tiefer eintaucht.
00:16:47: Magst du uns mal ein bisschen mitnehmen in ... Die Anfänge, wie hat das eigentlich alles begonnen?
00:16:53: Also, woher kommt die Organisation eigentlich?
00:16:55: Gekründet wurde sie lange, lange vor meiner Zeit, als ich bei Wölternets International angefangen habe.
00:17:01: Die Stiftung gibt es seit Viertausendacht.
00:17:04: Davor gab es aber schon ganz viel, auch Eigeninitiative in Form eines EVs.
00:17:10: Und es gab einfach eine inspirierte Gruppe an Menschen, die gesagt haben, wir wollen uns für den Schutz dieser alten Wölter einsetzen, wenn es sonst keiner tut.
00:17:19: Und eine... Für mich ist der inspirierende Person, die dahinter steht, es Kai Anders, unser Waldmeister und auch CEO.
00:17:28: Früher als Austauschschüler mal in Kanada und hat diese gigantischen Bäume da gesehen.
00:17:33: Also viele kennen vielleicht so aus Kalifornien diese riesigen, sechzig-siebzig Meter hohen Bäume, die Redwoods.
00:17:41: Und in Kanada gibt es auch noch diese Bäume.
00:17:43: Und die sind halt vom Pergesetz nicht geschützt, diese alten Wälder.
00:17:47: Da gibt es eine riesige Forstlobby, die vor allem in diesen alten Old Grosswäldern Fliercats machen.
00:17:53: Also die werden komplett kahlgeschlagen durch die Forstlobby.
00:17:57: angereizt, weil da wirklich sehr hohe Profite von diesen Ländern generiert werden.
00:18:02: Und da hat er gesagt, also wir müssen da gemeinsam uns dagegen stellen und diese Wälder schützen, weil wenn die einmal kahlgeschlagen sind, natürlich können da neue Plantagen angebaut werden, aber die Biodiversität, die Artenvielfalt und vor allem auch diese Weisheit und dieser kulturelle Wert dieser alten Wälder, der ist mit einmal weg.
00:18:21: wenn das Kahl geschlagen ist.
00:18:23: Darum hat er eigentlich seine Freunde und alle Diakante inspiriert zusammengetan.
00:18:29: Und aus einem Team aus dreizig Leuten wurde dann diese Stiftung gegründet.
00:18:33: Also es gibt dreizig Stiftungsgründer.
00:18:36: Und seit zwei tausend acht gibt es halt diese Form der Stiftung auch ganz bewusst in dem NGO Format, dass es halt nicht für Profit ist, damit auch keine Gewinne gemacht werden können.
00:18:47: Es soll sich keiner daran bereichern, sondern es ist doch wirklich der Allgemeine.
00:18:52: Und auch dadurch wurde dieses Konstrukt geschafft, diese Wälder für immer zu schützen und nicht nur für zwanzig, dreißig Jahre, wie es sonst andere Naturschutzprojekte ganz oft natürlich hinkriegen.
00:19:03: Und dieses Konzept war auch das, was mich dann zu Wildernis geholt hat und überzeugt hat und gesagt hat, okay, das ist für mich eine sehr runde Sache.
00:19:10: Das macht wirklich Sinn so.
00:19:11: Ja, glaub ich dir sofort.
00:19:12: Und ich find, das ist ein ganz wichtigen Punkt auch genannt.
00:19:15: Klar könnte man jetzt meinen, naja, wenn man hier so ein Clearcut macht, dann pflanzt man einfach was Neues an und gut ist.
00:19:20: Aber wenn sich mal vor Augen führt, wie viele wahrscheinlich sogar Jahrzehnte das dauert, bis so was einigermaßen mal wieder auf dem Stand ist, dann, glaub ich, verschieht sich da so ein bisschen der zeitliche Horizont, ne?
00:19:30: Ja, und ich hatte ja wirklich das Privileg auch vor Ort zu sein und zu sehen, wie er haben ... die Schönheit der Natur vor Ort ist und wie wundervoll das ist.
00:19:42: Jeder von uns kennt die deutschen Wälder, wie die aussehen.
00:19:44: Wenn man in diesen Urwäldern steht, erkennt man den Unterschied und sieht, okay.
00:19:50: Natürlich ist es für uns entspannt, in einem deutschen Wald zu stehen.
00:19:54: Aber diese Demut, die man da vor Ort spürt, es tut richtig, im Herzen weh zu wissen, dass, wenn wir das nicht schützen würden, dass das abgeholzt worden wäre.
00:20:03: Weil das ist auch so ein kultureller Wert.
00:20:05: Also auch diese Wälder wurden ja seit vielen, vielen Jahren kulturell genutzt durch Inigene vor Ort und so.
00:20:11: Und all das würde ja verloren gehen, wenn so ein sechshundert Jahre alter Bau mit einmal abgeholzt wird.
00:20:17: Und theoretisch könnte er ja noch mal doppelt sein.
00:20:20: werden.
00:20:21: Absolut,
00:20:21: ja.
00:20:22: Jetzt hast du ja hier und da schon einen Einblick in eure Arbeit gegeben.
00:20:25: Gibt es gerade aber irgendwelche ganz aktuellen, ich nenn es mal Leuchtturmprojekte oder irgendwas, wo ihr gerade mit vollem Fokus dran seid, vielleicht auch neue Gebiete oder sowas.
00:20:34: Magst du uns da nochmal einen Einblick geben?
00:20:37: Also ein Projekt, was wir gerade in der Forschung vorangetrieben haben, was mich ganz sehr begeistert hat.
00:20:44: Dieses Jahr ist das Thema der Moor Forschung, weil wir schützen neben den Wäldern in Kanada auch Hochmoore.
00:20:52: Und ich stand vor einem Jahr selber in diesem Moor und hab dann mal das Team gefragt, was wissen wir eigentlich über dieses Moor?
00:20:59: Moor ist ein superrelevantes und extrem unterschätztes Thema, weil es sieht erst mal gar nicht so total spannend und attraktiv aus, sondern man sieht... hier ist so eine ganz sanfte, wabbelige Fläche, auf dem man stellt und wo man so einsinkt.
00:21:12: Und es fühlt sich eigentlich an wie so ein Kissen über, dass man die ganze Zeit läuft.
00:21:16: Und habe dann mich an das Greifswald Mohrzentrum gewendet und die haben gesagt, Marie, das ist nicht, weil du irgendwie falsch recherchiert hast, sondern man weiß wirklich nichts über diese Morre.
00:21:26: Das ist ein blinder Fleck auf der Landkarte und wir sind total interessiert, auch mehr darüber zu erfahren.
00:21:32: Dann waren wir gemeinsam in Kanada und haben erst mal die Tiefgründigkeit der Morre untersucht und auch die Forschenden des Greifswald Morzentrums waren total begeistert zu sehen, dass diese Flächen sehr große Kohlenstoffspeicher sind, viel größer, als man eigentlich gedacht hat.
00:21:48: tendenziell sogar noch mehr als eigentlich oberirdisch in diesen riesigen Urwaldbäumen gespeichert ist.
00:21:54: Das war was, was mich total begeistert hat und auch das Forscherherz so aufgegangen ist.
00:21:59: Und vielleicht auch als Ausblick ins nächste Jahr, da haben wir ... Auch ganz viele coole neue Projekte geplant.
00:22:05: Neue Schutzgebiete, auch in Kanada und Peru, vor allem in Peru, eine riesige, wunderschöne, ganz unberührte Fläche.
00:22:13: Und da hatten wir auch die erste Forschungsexpedition schon dahin, um so ein Baseline-Inventar zu erstellen, zu gucken, wie ist hier eigentlich der Ursprungszustand noch und haben da Kamerafallenbilder von ganz besonderen Affenarten bekommen.
00:22:28: Tolle Gebiete und da ist auch ganz viel schon geplant an Creator Formaten.
00:22:32: Ja, da will ich aber noch nicht zu viel verraten.
00:22:35: Ja, man merkt auch mit wie viel Begeisterung du davon erzählst und das ist echt schön.
00:22:39: Vielleicht zum Abschluss noch die Frage, wie du jetzt vorhin schon gehört, klar, mit jedem Euro kann man einen Quadratbieter schützen.
00:22:44: Ich schätze mal, ihr braucht aber finanzielle Mittel auch durchaus nochmal für andere Themen, weil so eine Organisation muss sich ja trotzdem auch irgendwie tragen.
00:22:53: Vielleicht erzählst du da nochmal in der Kursform was dazu, wofür die finanziellen Mittel bei euch auch noch eingesetzt werden, unabhängig von der reinen Spende.
00:23:00: Genau, also dadurch, dass wir... auch unsere Finanzen ganz gut tracken wissen wir.
00:23:07: wo hin jeder Anteil dieses Euros geht.
00:23:09: Also natürlich geht ein Großteil in den Landkauf selber.
00:23:13: Ich kann jetzt genau sagen, also, thirty-eight Cent des Euros gehen in den Landkauf und den Kaufprozess selbst.
00:23:19: Und ein sehr großer Teil geht auch in den Teil Forschung, Umweltbildung, Umweltkommunikation.
00:23:26: Also wir machen ja auch Bildungsprojekte vor Ort in Peru und in Kanada oder auch hier in Deutschland.
00:23:32: Da laufen so zwanzig Prozent rein und auch in die Beforschung dieser Flächen und den langfristigen Schutz auch noch mal so zwischen zwanzig, dreißig Prozent oder zwanzig Cent.
00:23:44: Also wir versuchen natürlich neben den Landkauf das Thema so holistisch wie möglich anzugehen.
00:23:50: und all diese Gelder des Euros gehen da auch mit rein, dass diese Flächen wirklich durch Acrophos-Projekte, die in unseren... um unsere Schutzgebiete drum herum passieren oder Umweltbildungsprojekte vor Ort, dass diese Flächen nicht nur für jetzt geschützt sind, sondern wirklich auf lange Sicht hin und auch der Anreiz, der Abholzungsdruck sozusagen ganzheitlich abnimmt.
00:24:13: Ja, ich finde es richtig gut, dass es bei euch tatsächlich so transparent aufgeschlüsselt ist, weil dann kann man das auch einfach als Spender, Spenderin in dem Fall sehr, sehr konkret nachvollziehen.
00:24:23: Genau.
00:24:23: Und glaube ich, hat auch einfach noch mal ein anderes Gefühl dabei.
00:24:26: Ja, also auch wir haben natürlich Verwaltungskosten, Personalkosten auch für uns in Deutschland, aber dadurch, dass wir eine noch relativ kleine und wachsende und agile Organisation sind, sind bei uns einfach diese Kosten noch verhältnismäßig geringen im Vergleich zu anderen größeren Organisationen, die vielmehr auch an Werbebudgets oder an CEO-Gehältern raushauen.
00:24:50: Und das ist uns auch super, super wichtig, diese Kosten so gering wie möglich zu halten.
00:24:54: Also aktuell liegen wir bei fünf Prozent Verwaltungskosten.
00:24:58: Das ist auch so ein Punkt, wo wir sehr stolz drauf sind, dass wirklich der Großteil unserer Gelder direkt in das Projekt fließt.
00:25:05: Ja, zu Recht.
00:25:06: Marie, dann sage ich vielen, vielen Dank für den kurzen, aber trotzdem sehr, sehr spannenden Einblick.
00:25:11: Und alle Daumen sind gedrückt für dann ja die finale Abstimmung.
00:25:15: Ja, danke dir.
00:25:17: So, und zum Schluss hört ihr noch das Gespräch mit Mats von Protect Our Winters Germany.
00:25:22: Servus Matz, herzlich willkommen im Bergzeit Podcast.
00:25:24: Hi, Jan, danke dir.
00:25:26: Matz, Paul ist hier bei uns jetzt keine komplett unbekannte Organisation.
00:25:32: Wir haben über verschiedenste Kanäle schon mal über euch gesprochen.
00:25:35: Trotzdem wollen wir natürlich auch euch die Möglichkeit geben, hier eine Vorstellungsrunde zu machen.
00:25:40: Und bevor wir damit durchstarten und mehr über Paul reden, magst du dich mal ganz kurz vorstellen, wer du bist und was du bei Paul alles so machst.
00:25:47: Ja, gerne.
00:25:48: Danke, dass wir ja dabei sein können, dass wir uns irgendwie noch mal vorstellen können, noch mal so ein bisschen anderer Seite vielleicht auch noch zeigen können.
00:25:55: Ja, aber zu mir erst mal, genau, ich bin Mats, bin bei Protect Our Winters Germany jetzt schon drei, dreieinhalb Jahre oder so.
00:26:03: Ja, okay,
00:26:03: schon einiges.
00:26:04: Ja,
00:26:04: schon eine ganze Weile.
00:26:05: Hab mal als Voluntär angefangen, jetzt die Organisation noch klein und auf ihren amtlicher Basis war.
00:26:10: Und das hat sich dann irgendwie so mit der Zeit entwickelt.
00:26:13: Genau, im Studium und damals angefangen.
00:26:15: Und mittlerweile nennt sich meine Tätigkeit bei uns General Coordinator.
00:26:20: Das ist irgendwie so allrounder.
00:26:22: Ich bin irgendwie in allen Themen drin, mit allen verknüpft bei uns in der Organisation.
00:26:26: Ich hab immer so diesen Überblick und mach das mittlerweile hauptamtlich.
00:26:30: Oh, freu mich da total drauf.
00:26:32: Es ist eine ganz besondere Tätigkeit und irgendwie so organisch entstanden.
00:26:36: Deswegen ist da super viel Drive dabei.
00:26:39: Ja, wie ist es zu entstanden eigentlich?
00:26:41: Also, ich bin ... Überzeugter, imperfekter Advokat, wenn man das vielleicht so sagen kann.
00:26:46: Da kommen wir vielleicht nachher noch ein bisschen drauf.
00:26:48: Also, ich finde diese Idee einfach bei uns total gut, dass da nachher auf jeden Fall noch mal ein bisschen darüber sprechen, sich für Umweltschutz-Themen einzusetzen, aus dieser Sportrichtung heraus, weil das gibt es bisher kaum.
00:27:00: Ich bin passionierter Autorsportler, kann mich aber nicht entscheiden für was.
00:27:04: Wir haben eben schon gesprochen, ich komme aus dem Norden oder wohne nach wie vor im Norden.
00:27:09: Da ist Nummer eins, das ist bei mir auf jeden Fall immer noch Wassersport und Zürfen.
00:27:12: Aber Wintersport oder Bergsport kommen relativ schnell danach.
00:27:16: Und die Kombi daraus, diese Leidenschaft einzusetzen, die ist bei mir total drin für einen guten Impact, für Umweltschutz-Themen.
00:27:26: Das hat mich total angezogen.
00:27:27: Dann passt das voll gut mit meinem Studium zusammen.
00:27:30: Ich hab mich mit Transformationsstudien beschäftigt, so heißt das.
00:27:34: Es geht um gesellschaftlichen Wandel, soziale, ökologisch.
00:27:37: Und die zwei Sachen, Sport und das, kommen bei POW einfach perfekt zusammen.
00:27:41: Deswegen hab ich mich relativ schnell gesehen.
00:27:43: Klingt so, als wärst du die perfekte Person für die Rolle, die du bei Pau besetzt.
00:27:48: Das sagst du.
00:27:50: Jetzt lass uns ein bisschen tiefer einsteigen.
00:27:52: Dein Name verrät schon viel, Protect Our Winters.
00:27:54: Aber wie würdest du's grob zusammenfassen, wofür steht Pau, was ist eure Mission, was macht ihr da eigentlich?
00:28:00: Ganz kurz zusammengefasst, in ein, zwei Sätzen ist im Prinzip, dass wir die Klimaschutzorganisationen der Autosport-Community sind.
00:28:08: Also wir wollen die ... alle Leute zusammenbringen.
00:28:11: Die gesamte Autosport-Community sei es Athleten, Athletinnen, Hobby-Sportlerinnen und Sportler, Brands, Tourismus.
00:28:18: Wirtschaft, alle, die dazu gehören, um gemeinsam die Stimme für Klimaschutz zu erheben.
00:28:23: Weil diese ganzen vielen kleinen Stimmen, die sind super wichtig, aber wenn wir die zusammenbringen, dann haben wir eine richtig große Power.
00:28:29: Und das wollen wir bei Protektor Winters tun mit der Vision, dass sich die gesamte Autosport-Community für sozial-ökologischen Wandel und vor allem in den Strukturen, also systemischem Wandel einsetzt.
00:28:40: Ja, ich glaube, das ist wahrscheinlich ein ganz wichtiger Punkt, weil es gibt ... Überall kleinere Initiativen, aber um es wahrscheinlich wirklich so an der Wurzel anzupacken und nachhaltig was zu verändern, braucht es wahrscheinlich echt diesen systemischen Wandel, oder dass man echt sagt, in diesen Strukturen passiert was.
00:28:54: Und das funktioniert dann wahrscheinlich auch nur gemeinsam in einem Kollektiv.
00:28:59: Bei dem Namen, ich bin da, glaube ich, in einem möglichen Artikel mal drüber gestolpert, oder auch in einem interview, da wurde mal gefragt, protect our winters, was macht ihr im Sommer?
00:29:07: Ja, guter Punkt.
00:29:09: Voll, da können wir ein bisschen zu der Entstehungsgeschichte von Pauli, kann ich
00:29:12: das mal einstreuen?
00:29:12: Ja, voll gerne.
00:29:13: Weil das passt dann gut.
00:29:14: Der Name ist entstanden, weil die Organisation von Jeremy Jones, immer der Profi Snowboarder, gegründet wurde in den USA.
00:29:19: Das heißt, Wintersport war der Ursprung.
00:29:21: Und Wintersport ist nach wie vor ganz stark in unserer DNA, weil es einfach das perfekte Bild ist.
00:29:26: Also Winter und globale Temperaturerwärmung, das steht in einem konträren Verhältnis.
00:29:31: Das kann man sich relativ einfach vorstellen.
00:29:32: Und wir merken vor allem an den Wintern, wie Klimafolge bereits ganz starke Auswirkungen hier bei uns vor der Haustür haben.
00:29:40: Das heißt, der Winter ist nach wie vor ein sehr, sehr plakatives Beispiel, gutes Narrativ.
00:29:45: Kürzere Saison, schmelzende Gletscher etc.
00:29:48: Aber was machen wir im Sommer?
00:29:50: Das war deine Frage genau.
00:29:51: Mittlerweile haben wir einfach gemerkt, dass viele andere Communities, also Outdoor-Sport-Communitys generell, genauso diese Stimme suchen oder eine Community suchen, um sich für Klimaschutz zu engagieren.
00:30:02: Und das hat sich dann über die Zeit entwickelt, dass wir einfach unter dem Namen geblieben sind.
00:30:06: Die Marke, wenn man es auch so sagen kann, How Protect Our Winters, war einfach schon sehr da oder sehr stark da.
00:30:13: Und so sind dann andere Communities trotzdem mit dazugekommen, weil die genauso das miteinander verbinden können.
00:30:20: Heißt Kletter-Community, Bike-Community zum Beispiel.
00:30:23: Oder Trail-Running jetzt kürzlich immer mehr geworden.
00:30:26: Ja, richtig cool.
00:30:27: Das wird immer größer.
00:30:28: Ja, voll.
00:30:29: Also genau, das erweitert sich.
00:30:30: Du hast jetzt gerade schon die Gründungsgeschichte so ein bisschen angerissen.
00:30:33: Also es ist eigentlich in den USA entstanden.
00:30:35: Es ist ja aber so, dass es mittlerweile quasi einzelne Länderverbände gibt.
00:30:40: Richtig.
00:30:40: Also du bist jetzt auch Protect Our Winters Germany.
00:30:44: Genau, also in den USA mal entstanden.
00:30:47: Und um ein größeres weltweites Bild zu zeichnen, sind wir in fünfzehn Ländern weltweit aktiv.
00:30:52: Ah, krass, mit so viele.
00:30:53: Genau, das sind echt einige.
00:30:55: USA, Kanada, Japan relativ stark.
00:30:57: Und auch Neuseeland und Australien.
00:30:59: Das sind alle die fünf außerhalb von Europa.
00:31:01: Und die anderen zehn sind alle innerhalb von Europa.
00:31:04: Die meisten natürlich irgendwie mit Bergen.
00:31:06: Genau, und da sind wir irgendwo einfach in einländern Skandinavien, überall UK, Frankreich, natürlich Schweiz, Österreich, Italien.
00:31:16: und wir auch hier in Deutschland und auch mittlerweile in den Niederlanden zum Beispiel, da sind auch ganz, ganz viele passionierte Berg-Sportlerinnen und Berg-Sportler.
00:31:23: Und gibt es dann aber wahrscheinlich auch irgendwo so cross-funktionale Zusammenarbeit zwischen den Länderverbänden, also dass ihr zum Beispiel was mit, keine Ahnung, Power-AT macht?
00:31:30: Ja, genau, also absolut.
00:31:32: Wir haben alle diese nationalen Chapter, so sind wir immer entstanden, das macht auch total Sinn, weil die Länder alle unterschiedlich weit.
00:31:39: in Sachen Klimaschutz sind.
00:31:41: Und ja, auch ganz andere, zum Teil die politischen Systeme ein bisschen anders funktionieren.
00:31:46: Das ist total wichtig, on the ground sozusagen da zu sein und die nationalen Themen verfolgen zu können.
00:31:52: Natürlich kennt Klimaschutz und Umweltschutz gar keine Grenzen.
00:31:55: Das ist völlig klar, das betrifft uns alle weltweit.
00:31:58: Deswegen sind wir sehr, sehr gut miteinander vernetzt.
00:32:00: In Europa zum Beispiel unter unserer Dachorganisation Protect Our Winters Europe, wo sich alle Chapter zusammenfinden.
00:32:07: Und wo ganz viele Aktionen einfach auf der Ebene stattfinden.
00:32:10: Zum Beispiel zu den letzten EU-Wahlen waren wir sehr, sehr aktiv.
00:32:12: Da war die auch mit dabei, haben wir alle probiert zusammenzubringen, was super gut geklappt hat.
00:32:17: Das sind so diese ganz großen.
00:32:18: Themen, die da vor allem stattfinden, also EU-Politik und so.
00:32:22: Aber es gibt auch immer wieder Verbindung mit den jeweiligen Ländern, dass mal Projekte zusammen stattfinden.
00:32:27: Beispielsweise jetzt mit Österreich.
00:32:29: Dort ist der so ein Öffi-Tourenführer entstanden, den unsere Freunde dort schon seit ein paar Jahren entwickelt, so eine Buchreihe mit den Öffis in die Berge zu kommen.
00:32:37: Und da gab es jetzt dieses Jahr die erste Version auch für Bayern, die uns gebracht wurde.
00:32:40: Also das ist mal als Beispiel.
00:32:42: Ja, sehr, sehr cool.
00:32:43: Einfach nur rein aus Interesse.
00:32:44: Das ist ein ganz kurzer Exkurs, aber was würdest du sagen, ist das Land, was am weitesten fortgeschritten ist.
00:32:48: weil du sagst, so unterschiedliche Länder haben ja unterschiedliche Status, was den Klimaschutz angeht.
00:32:53: Einfach aus dem Bauch raus.
00:32:54: Wie meinst du so von der Größe der Chapter?
00:32:56: Nee, wo du zu sagen, wer macht den besten Job bisher?
00:32:59: Also ich würde rein aus dem Bauch raus aus Skandinavien tippen.
00:33:02: Aber es ist wahrscheinlich schwer zu sagen, je nachdem wie du es misst.
00:33:06: Ja
00:33:06: voll, das ist super schwer zu sagen.
00:33:07: Also ich könnte zum Beispiel sagen, dass unsere Freunde aus der Schweiz mega Job machen.
00:33:11: Ja, damals als Beispiel.
00:33:13: Okay, okay.
00:33:14: Shout out zu Nicolas und Team machen echt einen richtig guten Job.
00:33:17: Ja,
00:33:17: cool, spannend.
00:33:18: Dann aber zurück zu euch zu How Germany.
00:33:20: Wenn ihr jetzt immer sagt, hey, ich will mitmachen, was macht ihr denn gerade konkret?
00:33:23: Gibt's irgendwie so ein Leuchtturmprojekt, wo ihr sagt, da arbeitet ihr gerade ganz spezifisch dran, da braucht's auch immer wieder Support oder vielleicht auch ein vergangenes Projekt, was gerade abgeschlossen wurde, damit man Gefühle für bekommt, was quasi konkret so eine Initiative ist.
00:33:35: Ja, vielleicht nur mal da kurzer Überblick, das sind so drei Bereiche, in denen wir sehr, sehr aktiv sind.
00:33:39: Also vielleicht auch da nochmal gesagt, wir haben auch eben über Politik schon kurz ein bisschen gesprochen und angerissen.
00:33:45: Also wir sind eine Organisation, wir sind politisch auf jeden Fall, aber auf jeden Fall parteiübergreifend.
00:33:50: Also ergreifen natürlich keine Partei, weil wir gemeinnützig da unterwegs sind.
00:33:55: Das heißt, politisch ist ein ganz großes Themenfeld, wo wir beeinflussen, sprich mit Politiker beispielsweise.
00:34:01: Und machen da viel Verbändearbeit mit der ZIPRA, mit der Klimaallianz Deutschland.
00:34:06: Genau jetzt gerade diese Woche ist die eine Petitionsübergabe aus dem Bündnis Rettet die Berge.
00:34:10: Das war im Sommer sehr, sehr präsent.
00:34:11: Auch in der Presse waren wir mit dabei.
00:34:13: Das ist jetzt im Donnerstag dann eine Übergabe.
00:34:15: der Petition, genau im Bildungsbereich.
00:34:18: Also da kann man auf jeden Fall mitwirken, wenn man Lust hat, politisch sich zu engagieren im Volunteering.
00:34:23: Das findet man alles über unsere Website.
00:34:24: Da kann man sich mit einklenken.
00:34:26: Gibt ja viele Verbindungen auch hier zu Bergzeit.
00:34:28: Viele Mitarbeitende von hier sind tatsächlich auch bei POW aktiv.
00:34:31: Das ist wie so ein kleines Recruiting Center.
00:34:33: Ist ganz witzig für die Wege zusammen.
00:34:37: Genau.
00:34:37: Und ansonsten, wer Lust hat, Bildung zu betreiben in verschiedenster Formen.
00:34:41: Also gerade an Schulen zum Beispiel, da haben wir ein Team, gibt es ein Programm, das wir Europa... Das heißt Hot Planet Cool Athletes.
00:34:48: Da können Schulen auf uns zukommen und ein Bildungsprogramm buchen.
00:34:51: Das ist kostenlos für die Schulen.
00:34:53: Da kann man sich einbringen als Volentier.
00:34:55: Der dritte Bereich, in dem wir sehr aktiv sind, ist dieses Community-Building.
00:34:59: Wir verbinden und bewegen die Leute.
00:35:01: Wir gehen auf Events.
00:35:02: Bei vielen Film-Events sieht man uns z.B.
00:35:04: jetzt gerade die Events, die sind jetzt gerade so am Abklingen.
00:35:06: Das ist immer am Anfang des Winters.
00:35:08: Bei Film-Events uns zu vertreten, in Store-Events mit Partnern zusammen, ganz vielfältig oder auch in den Bergen.
00:35:14: bei Test-Devils, wie auch immer.
00:35:16: Also das ist ganz unterschiedlich.
00:35:17: Und da einfach Pau zu repräsentieren und zu erklären.
00:35:21: Ja, cool.
00:35:21: Ich muss sagen, ich finde diesen Bildungsbereich super spannend, weil ich schon der Meinung bin, dass dieses ganze Klimaschutz-Thema auch ein extremes Aufklärungsthema ist.
00:35:27: Und kurz zur Eigenwerbung, aber wir hatten vor einigen Wochen auch einen Podcast mit deinen Kollegen, der Anna Zörner.
00:35:33: Und die hat auch schon mal viel darüber erzählt, dass man vor allem natürlich auch mit Athleten einen ganz anderen Zugang plötzlich zu jüngeren Menschen hat, als jetzt beispielsweise mit vielleicht einem Politiker.
00:35:43: Weil da schon mal der Zugang in der andere ist.
00:35:46: Man hört noch mal etwas eher zu.
00:35:47: Dann macht man sich vielleicht als junger Mensch eher mal Gedanken über diese Themen.
00:35:51: Wenn man sie vielleicht auch gar nicht so auf dem Schirm hat.
00:35:52: Also Props dafür.
00:35:54: Lass uns mal noch kurz über dieses imperfekte Advokat sprechen, was du am Anfang reingeworfen hast.
00:35:59: Für manche vielleicht ein bisschen sperriger Begriff.
00:36:01: Ich find ihn aber extrem smart.
00:36:02: Magst du ihn kurz erklären, was die Rede verbirgt?
00:36:05: Sehr gut, dass du noch mal mich daran erinnerst.
00:36:07: Genau, da sind die drei Bereichen, die wir aktiv sind.
00:36:10: Aber wie sind wir aktiv?
00:36:11: Und das macht unsere Arbeit enorm.
00:36:12: aus Imperfect Advocacy nennen wir das.
00:36:14: Es kann super schwer übersetzen, aber wenn man es einfach mal macht direkt, dann ist es die imperfekte Befürwortung.
00:36:21: um damit anzusetzen.
00:36:23: Und es geht eigentlich darum, dass wir als Bergsportlerinnen und Bergsportler, Wintersport generell in einem Widerspruch die ganze Zeit leben.
00:36:31: Also wir sind irgendwie Teil des Problems.
00:36:34: Vor allem Wintersport, den nehme ich jetzt mal daher.
00:36:36: Und Klimaschutz stehen auch in den Medien ganz häufig in so einem konträren Verhältnis.
00:36:40: Wir sehen das aber so, dass wir vor allem ganz viele unperfekte Menschen, so sagen wir, brauchen.
00:36:46: im Klimaschutz, um die Bewegung größer zu machen und weiterzubringen.
00:36:50: Also es bringt nichts, zu sagen, oh, ich fliege einmal im Jahr oder ich esse ab und zu Fleisch und mich dann aber ... zurückzuziehen und sagen, ich kann mich jetzt hier nicht für Umweltschutz-Themen aussprechen.
00:36:59: Das kann man sehr wohl und sollte man auf jeden Fall.
00:37:02: Zum Teil kannst du ja auch gar nicht anders als mit dem Auto zur Arbeitsstätte zum Beispiel zu kommen.
00:37:06: Da gibt es ganz viele Beispiele.
00:37:08: oder unsere Athleten, Athletinnen sind zum Teil ja abhängig vom Fliegen, weil sie in ihren Wettkämpfen teilnehmen müssen.
00:37:13: Und wir propagieren einfach, wir wollen erklären mit diesem Begriff Imperfect Advocacy, dass dass wir Menschen uns nicht zurückziehen und nicht so einen Charme verspüren aufgrund von Sachen, die vielleicht nicht der perfekte Lebensstil sind.
00:37:26: Wir sollten uns an ganz vielen Stellen für Umweltschutz einsetzen.
00:37:29: Zum Beispiel im politischen.
00:37:30: Da kann man das durchaus machen.
00:37:32: Es schließt sich für uns überhaupt nicht aus.
00:37:34: Hat einen sehr motivierenden Faktor auf jeden Fall auch.
00:37:36: Absolut.
00:37:36: Ich glaube, es ist einfach dieser Knackpunkt, dass man sagt, man kommt nicht von der Verbotschiene und sagt, du musst das und das und das.
00:37:43: Sondern, hey, es ist okay.
00:37:46: Aber schau doch mal, ob du nicht trotzdem das und das und das.
00:37:49: Richtig.
00:37:49: Jeder kleine Schritt zählt nämlich.
00:37:51: Also wenn wir ganz viele Leute darüber bekommen und alle einen halben Schritt machen, haben wir viel, viel mehr gewonnen, als wenn keiner irgendeinen Schritt macht.
00:37:58: Und da kommen wir auch zu diesem erhobenen Zeigefinger.
00:38:00: Das ist so ganz, ganz häufig ein Stilmittel irgendwo in der Kommunikation, in den letzten Jahren.
00:38:04: Ich sag mal, in der gesamten Umweltbewegung auch gewesen.
00:38:07: Und den möchten wir auf jeden Fall nicht imprimieren, also von meiner Begegnung zu uns natürlich auch.
00:38:11: Aber diesen erhobenen Zeigefinger, da steckt nicht so viel Wirkung drin, wie wenn wir da ein bisschen im Perfekt daran gehen.
00:38:16: an das Ganze.
00:38:17: Ja, absolut.
00:38:19: Mats, vielleicht am Abschluss, wenn ihr jetzt hier in der finalen Runde euch durchsetzt und wie im letzten Jahr dann den Spendentopf erhalten solltet, wofür werden die finanziellen Mittel bei euch eingesetzt?
00:38:29: Ja, also wir haben dann ganz konkretes Projekt tatsächlich im Auge, wo wir ganz stark auch Richtung Bergsport und Wintersport gehen wollen.
00:38:36: Das nennt sich EcoSlob.
00:38:37: Wir haben total Lust, das ist ein bisschen inspiriert auch von unseren Freunden aus Schweden.
00:38:41: Wir wollen ein Ranking machen, ein Nachhaltigkeitsranking von Wintersportregionen oder generell Bergsportregionen, Resorts, Skiregionen.
00:38:50: Da einfach ein Ranking mal zu machen, um es zu vereinfachen, um uns als Communities ein bisschen leichter zu machen, zu entscheiden, wo kann ich denn hingehen, wo wird viel getan?
00:38:58: für Nachhaltigkeit, für Klimaschutz, für Umweltschutz in den Regionen.
00:39:02: Genau, das wollen wir gehen für die Deutschen mal machen.
00:39:05: Ich hab jetzt irgendwie eine, ich find's keinen konkreten Namen, eine Karte, mit der ich in mehreren Skigebieten fahren kann.
00:39:11: Und dann wär der Plan, dass ich irgendwann mein neuer Ranking schaue und sage, hey, pass auf, ich fahr halt lieber in das Skigebiet als in das, weil die setzen sich für so und so viele Sachen noch mit ein.
00:39:20: Richtig, zum Beispiel haben die so verschiedene Kriterien, das dann sein soll, das geht.
00:39:26: mit Sicherheit los im Thema Mobilität, weil das ist der ganz große Knackpunkt bei uns, was die Emission angeht, also wie ist die Riga uns zum Beispiel angebunden, aber es geht auch weiter, wo kommt die Energie her, weil das, was da benötigt wird, das erneubbare Energien, Thema Kunststeh, Naturschneem, ein bisschen beleuchten und so weiter, ja, genau, also in die Richtung.
00:39:45: Ja, spannendes Projekt, dann will ich sagen ... Wir könnten zwar über ganz viele Themen noch viel mehr reden, aber vielen Dank mal für den groben Überblick.
00:39:52: Ich glaube, auf jeden Fall sehr, sehr coole Initiativen, die er da startet.
00:39:55: Und vielen Dank für eure ganze Arbeit.
00:39:56: Ja, herzlichen Dank.
00:39:58: Das war die Sonderfolge mit den Stimmen unserer drei Finalisten bei der Bergzeit-Review-Spenden-Aktion.
00:40:05: Ich hoffe, ihr konntet euch noch mal ein genaueres Bild von den jeweiligen Organisationen machen und stimmt jetzt fleißig alle ab.
00:40:10: Ach ja und nicht vergessen, bis Weihnachten spenden wir auch noch für jeden eingesendeten Artikel über Bergzeit-Reviews ein Euro.
00:40:17: Also vielleicht müsst ihr eh mal wieder den Keller oder euren Kleiderschrank ausmisten und dann ab.
00:40:21: damit zu Bergzeit-Reviews.
00:40:23: Wenn euch der Bergzeit-Podcast gefällt, dann lasst gerne ein Abo da, um keine Folge mehr zu verpassen.
00:40:28: In zwei Wochen an Neuer gibt's dann die dritte und letzte Sonderfolge unserer Podcastreihe zum Thema Nachhaltigkeit bei Bergzeit.
00:40:35: Und zwar spreche ich da mit unserem CEO Martin und unserer CSR-Managerin Jule über unseren Sieg beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis.
00:40:42: Bis dahin, passt auf euch auf.
00:40:44: Schöne Weihnachten, tschau tschau heuer Jan.
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